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News des 7. September 2010

Fudzilla berichten in Bezug auf die "nicht gerade besonders sichere" Quelle KitGuru über einen angeblichen Preisrutsch bei der GeForce GTX 460. Die Meldung ist allerdings ziemlich absurd, denn derzeit ist die GeForce GTX 460 eine der Karten am Markt mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis – womit nicht im Ansatz in irgendeiner Form die Notwendigkeit zu einer Preisanpassung gegeben erscheint. Dies kann sich wenn dann erst in Zusammenhang mit dem Release der kommenden Radeon HD 6000 Serie auf Southern-Islands-Basis ergeben – und auch nur dann, wenn AMD diese unerwartet aggressiv in den Markt zu drücken versucht. Dies muß aber überhaupt nicht der Fall sein, schließlich steht keine neue Fertigungstechnologie für die Radeon HD 6000 Serie zur Verfügung, wird aber die Chipfläche und die Verlustleistung steigen, was dann in höheren Fertigungskosten für Chips und Boards resultieren dürfte.

Demgegenüber wird aber eine entsprechende Mehrleistung stehen, welche nVidia mangels neuer Grafikchips auf absehbare Zeit nicht kontern kann und welche man sich daher auch angemessen bezahlen lassen kann. Die wahrscheinlichste Vermutung zur Preislage der Radeon HD 6000 Serie lautet also, daß AMD schlicht Marktpreise für eine neue Generation nehmen wird – je nachdem wo die Performance der finalen Produkte hinfällt, wird man den passenden Preispunkt (mit vielleicht einem kleinen Abschlag nach unten hin) ansetzen. Konkret dürfte die um 25 bis 35 Prozent schneller erwartete Radeon HD 6800 Serie vielleicht zu 20 Prozent höheren Preisen als jetzt die Radeon HD 5800 Serie einsteigen, was in etwa das Preisniveau der GeForce GTX 470/480 Karten wäre. Viel höher kann man sich sicherlich nicht wagen, weil zu Preisen überhalb von 450 Euro für SingleChip-Modelle die Luft (sprich der Kreis der potentiellen Käufer) dann doch arg dünn wird.

AMD & nVidia Produktportfolio & Roadmap – 7. September 2010

Die bisherige Radeon HD 5800 Serie wird im Zuge des Launches preislich wohl noch etwas abspecken, damit sich diese Beschleuniger besser abverkaufen lassen – aller Vermutung nach dürfte AMD kein Interesse daran haben, zwei HighEnd-Chips langfristig nebeneinanderher zu fertigen, womit der RV870/Cypress-Chip der Radeon HD 5800 Serie nach dem Launch der Radeon HD 6800 Serie mittelfristig auslaufen dürfte. Die Radeon HD 6700 Serie sehen wir dagegen potentiell bei einer Mehrperformance gegenüber der Radeon HD 5700 Serie von ca. 50 Prozent, was in das Performancefeld der GeForce GTX 460 hineingeht und eine dementsprechende Preislage von 170 bis 200 Euro bedeuten dürfte. Aufgrund des größeren Performanceabstands zwischen Radeon HD 5700 Serie und Radeon HD 6700 Serie dürfte die Radeon HD 5700 Serie vermutlich weiterhin bestehenbleiben und einfach nur beim Preis etwas heruntergehen, um sich auch weiterhin gut verkaufen zu lassen.

Im Mainstream-Feld ist derzeit noch sehr unsicher, in welche Performance-Region der entsprechende Southern-Islands-Chips Turks geht – wir würden in Richtung ca. 40 Prozent Mehrperformance tippen, aber dies ist derzeit in der Tat nur eine bessere Vermutung ohne jede Fakten-Untermauerung. Sinn würde ein solcher Sprung durchaus machen, nachdem die letzte Mainstream-Generation von AMD nicht so richtig überzeugen konnte (bzw. die Radeon HD 5750 ein einfach viel zu gutes Preis/Leistungsverhältnis hat, um sich ernsthaft mit AMDs Mainstream-Lösungen zu beschäftigen). Trifft unsere Annahme zu, so würde die Radeon HD 6600 Serie die große Performancelücke zur Radeon HD 5750 schließen, ohne diese allerdings zu erreichen, was endlich einmal wieder gute Lösungen für den Preisbereich knapp unter 100 Euro ergeben würde. Die bisherigen Radeon HD 5500/5600 Serien müssten sich dann auf Preislage von 70 Euro und weniger zurückziehen, wo diese Beschleuniger angesichts ihrer Performance aber (auch jetzt schon) viel besser aufgehoben sind.

TechPowerUp vermelden eine weitere stark ab Werk übertaktete GeForce GTS 450 in Form der "EVGA GeForce GTS 450 SuperClocked", welche mit 882/1764/1900 MHz anstatt der regulären 783/1566/1800 MHz antreten soll. Ganz allgemein betrachtet scheint mit dem GF106-Chip nun schon der zweite nVidia-Chip in Folge (nach dem GF104-Chip der GeForce GTX 460) sich so richtig schön übertakten zu lassen – nach all dem Ärger, den nVidia diesbezüglich mit dem GF100-Chip hatte, sind dies doch einmal sehr positive Nachrichten von der Fermi-Architektur. Derzeit geht der Taktspielraum der Chips GF104 und GF106 wohl vorwiegend in ab Werk übertaktete Karten, zukünftig könnte dieser aber auch dafür benutzt werden, um neue Angebote aus der Taufe zu heben, die dann gegen die kommende Southern-Islands-Generation von AMD konkurrieren müssen.

Im Forum von Chiphell sind Fotos einer Radeon HD 6300 auf Caicos-Basis aus AMDs Southern-Islands-Generation aufgetaucht (falls nicht mehr sichtbar, liegen im Beyond3D-Forum entsprechende Kopien). AMDs neue LowCost-Lösung scheint dabei auch wirklich "LowCost" zu bleiben, da der Chip zum einen sehr klein bleibt und zum anderen weiterhin nur auf ein 64 Bit DDR Speicherinterface gesetzt wird. Dafür benötigt man natürlich keine große Menge an Hardware-Einheiten und angesichts des geringen Sprungs in der Die-Size zwischen Caicos (ca. 70mm²) und RV810/Cedar (63mm²) bei gleichbleibender 40nm-Fertigung dürfte der Caicos-Chip wahrscheinlich 128 Shader-Einheiten, 8 TMUs und das genannte 64 Bit DDR Speicherinterface beinhalten.

Bei Taktraten von 650/800 MHz kommt hierbei gemäß eines ersten 3DMark-Vantage-Werts der Caicos-Karte von P17xx eine Performance heraus, die zwar formell deutlich überhalb der Radeon HD 5450 DDR3 auf RV810/Cedar-Basis mit einem 3DMark-Vantage-Wert von P1292 liegt (immerhin +31%), aber natürlich auch weiterhin die LowCost-Gefilde nicht verläßt. Damit wird man zwar maßvoll schneller als frühere LowCost-Lösungen und auch die kommenden integrierten Grafikchips von Sandy Bridge und Bobcat sein, aber dennoch keine Chance auf den Anschluß ans Mainstream-Segment bieten – zu diesem klafft weiterhin eine übergroße Lücke. Allerdings entspricht diese Ansetzung durchaus der bisherigen Strategie von AMD, das LowCost-Segment mit einer klaren LowPerformance-Lösung zu beliefern, deren Spieleeignung niemals eine echte Relevanz haben kann.