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News des 25. August 2010

Beim ATI-Forum gibt es neue Informationen zu ATIs Southern-Islands-Generation, bei welchem auch erstmal Details zu einem der kleineren Southern-Islands-Chips genannt werden. Doch zuerst zum kommenden HighEnd-Chip Cayman: Dieser soll auf 10-Layer-PCBs mit 1024 MB GDDR5-Speicher auf 3000 MHz Takt antreten – die beiden letzten Informationen bestätigen damit, daß ATI bei einem 256 Bit DDR Speicherinterface bleibt und nicht auf ein 384 Bit DDR Interface wechselt (ein 512-Bit-Interface wäre dagegen Overkill und dafür wäre der sehr schnelle GDDR5-Speicher auch nicht notwendig). Dies bedeutet für die potentielle "Radeon HD 6870" eine um 25 Prozent höhere Speicherbandbreite gegenüber der aktuellen Radeon HD 5870 – absolut ausreichend, um den vermuteten Performancesprung von 25 bis 35 Prozent zu realisieren.

Zur Stromversorgung werden ein 6poliger und ein 8poliger Stromanschluß angesetzt, die in der Theorie und unter Einrechnung des PCI-Express-Steckplatzes zwischen 225 und 300 Watt zur Verfügung stellen können – die TDP der Karte dürfte also abzüglich eines gewisses Spielraums zwischen 215 und 280 Watt liegen. Dies muß natürlich nicht bedeuten, daß die Radeon HD 6870 diesen 280 Watt nahekommt – es ist auch ein Wert am unteren Ende dieser Skala möglich, dies wissen wir momentan einfach noch nicht. Das benutzte 10-Layer-PCB (die normale Radeon HD 5870 hat nur 8 Layer, einige Overclocker-Versionen allerdings 10 Layer) deutet zudem auch auf eine höhere Belastung hin, ergo wird die TDP der Radeon HD 6870 doch klar höher liegen als bei der Radeon HD 5870 (188W) – fast unumgänglich, wenn man mehr Performance bieten will, ohne eine neue Fertigungstechnologie ansetzen zu können.

Während bei Cayman die Chipgröße und die Verlustleistung den Wunsch nach deutlich mehr Leistung jedoch effektiv ausbremsen, hat ATI diese Probleme bei den kleineren Chips der Southern-Islands-Generation nicht und dort zählen nur die Faktoren Markterwartung & Wirtschaftlichkeit, wie groß diese Chips letztlich werden. Und so scheint es, daß ATIs kommender neuer Performance-Chip "Barts" deutlich mehr zulegen wird als der Cayman-Chip im HighEnd-Bereich: Als TDP wird ein Wert von "etwas über 150W" angegeben – was deutlich mehr ist als bei der Radeon HD 5770 mit deren 108W TDP. Zudem soll angeblich sogar das PCB der Radeon HD 58x0 für die Barts-Lösungen Verwendung finden (vermutlich das PCB der Radeon HD 5850) – ungewöhnlich angesichts dessen, da dieses natürlich für ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface ausgelegt ist und die bisherigen Performance-Chips von ATI allesamt bei einem 128 Bit DDR Speicherinterface geblieben sind.

Aber natürlich könnte ATI uns auch überraschen mit einem Barts-Design mit größerem Speicherinterface, die klar höhere TDP läßt schließlich Spielraum für deutlich mehr Hardware-Einheiten bis hin zu eventuell gleich 1280 Shader-Einheiten. Würde man diese mit einem 256 Bit DDR Speicherinterface, vernünftigen Taktraten (der Barts-Speichertakt soll bei immerhin 2500 MHz liegen), einem gewissen Effizienzgewinn sowie einer höheren Rasterizer- und Tesselationsleistung paaren, dürfte ein Chip herauskommen, welcher durchaus auf dem Niveau der Radeon HD 5850 operieren könnte – denn die ist mit 1440 Shader-Einheiten schließlich nicht weit entfernt. Und vermutlich muß ATI sogar genau so eine Karte auflegen, denn der eigentliche Gegner für Barts lautet nicht Radeon HD 5770, sondern GeForce GTX 460 – und dafür muß man durchaus in das Performancefeld der Radeon HD 5850 kommen.

Derzeit läßt sich diesbezüglich natürlich noch nichts sicheres sagen – aber sofern die TDP-Angabe von "etwas über 150W" stimmt, geht alles in die Richtung eines deutlichen Leistungssprungs zwischen den Performance-Chips RV840/Juniper und Barts. Dies könnte dann auch bedeuten, daß ein selbiger großer Leistungssprung auch beim Mainstream-Chips "Turks" ansteht, dies bliebe aber natürlich ebenfalls noch abzuwarten. Derzeit gibt es noch keine konkreten Informationen zu Turks, nur die von uns notierten Vermutungen. Auch zu den Erscheinungsterminen ist nichts neues bekannt: Cayman soll wie bekannt im Oktober vorgestellt und im November lieferbar sein, Barts und Turks sowie eine DualChip-Variante von Cayman mit dem extra Codenamen "Antilles" dann im Lauf des restlichen vierten Quartals nachfolgen.

Wie der Heise Newsticker in seiner Berichterstattung über die AMD-Präsentation der kommenden neuen CPU-Architekturen auf der HotChips ausführt, ist seitens AMD die klare Aussage gefallen, daß die kommende Mainstream-Architektur Llano nicht auf einem K10-, sondern einem K8-Design basieren soll. Dies wäre sehr überraschend, weil man normalerweise bei der Entwicklung neuer CPUs nicht auf ältere Designs zurückgreift, sondern vom aktuellen Design ausgeht – noch dazu, wo das K8-Design aus heutiger Sicht nichts mehr hat, was es irgendwie "besonders" machen würde. Sollte die Aussage wirklich zutreffen, dürfte das die Performance-Erwartungen bei Llano nochmals deutlich einbremsen – dann müsste man sogar damit rechnen, daß ein Llano-Prozessor auf gleichem Takt noch nicht einmal mit einem Athlon II auf K10-Basis mithalten kann. Für den Markt der Office- und Heim-Rechner mag dies weiterhin reichen, aber für den Retail-Markt kann man Llano immer mehr abschreiben.