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News des 27. Juli 2010

Beim Guru3D sowie den Hardware Canucks hat man sich die Grafikkarten-Performance unter StarCraft II angesehen. In beiden Fällen wurde die Demo-Recording-Funktionalität des Spiels benutzt, was natürlich den Einfluß der CPU ausblendet und tendentiell etwas höhere Frameraten auswirft als im realen Spiel. Angesichts der allgemein ausreichend hohen Frameraten von StarCraft II dürfte dies jedoch kein großes Problem sein, um eine gewisse Aussage zur Spielbarkeit des Titels unter aktueller Hardware treffen zu können. Da zudem auch noch Anti-Aliasing offiziell nicht unterstützt wird und derzeit auch nur bei nVidia über das Controlpanel der Treiber forcierbar ist, läßt sich das Spiel selbst mit zurückliegenden Mainstream-Generationen problemlos spielen.

StarCraft II weitgehende Spielbarkeit sorgenfreie Performance
1680x1050
UltraHigh noAA
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4770
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5670

nVidia G9x: ab GeForce 9600 GT
nVidia GT2xx: ab GeForce GT 240 GDDR5
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4850
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5750

nVidia G9x: ab GeForce 9800 GT
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
1680x1050
UltraHigh 4xAA
nVidia G9x: ab GeForce GTS 250
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
1920x1200
UltraHigh noAA
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4770
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5670

nVidia G9x: ab GeForce 9600 GT
nVidia GT2xx: ab GeForce GT 240 GDDR5
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4850
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5750

nVidia G9x: ab GeForce 9800 GT
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
1920x1200
UltraHigh 4xAA
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 280
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
2560x1600
UltraHigh noAA
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4770
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5750

nVidia G9x: ab GeForce 9800 GT
nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
ATI RV7xx: ab Radeon HD 4890
ATI RV8xx: ab Radeon HD 5770

nVidia GT2xx: ab GeForce GTX 260
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460
2560x1600
UltraHigh 4xAA
nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 460 1024MB nVidia GF1xx: ab GeForce GTX 470
Bemessungsgrundlage in diesem Spiel: weitgehende Spielbarkeit ab 30 fps, sorgenfreie Performance ab 45 fps

Leider hat keiner der genannten Testartikel eine Information hinterlassen, ab welchen Frameraten StarCraft II spielbar ist – wir haben daher mal Genre-typischen Werte von 30 fps für eine weitgehende Spielbarkeit und 45 fps für eine sorgenfreie Performance angesetzt. Es läßt sich aber auch so erkennen, daß das Spiel keine bedeutsamen Performanceanforderungen hat – und daß es durchgehend nVidia-Hardware bevorzugt. Zwar spielt dies bei den Messungen ohne Anti-Aliasing aufgrund der allgemein hohen Frameraten keine große Rolle, aber hier könnte der Grund dafür liegen, weshalb ATI dem Spiel bislang keinen Support für Anti-Aliasing spendiert hat. Der Performanceabschlag mit Anti-Aliasing könnte gerade bei den ATI-Karten noch größer ausfallen als bei den nVidia-Karten, was dann doch in den unspielbaren Bereich heruntergehen und zudem für ATI auch nicht gerade gut aussehen würde.

In diesem Sinne könnte man jedenfalls ATIs offizielles Statement zu dieser Problematik deuten – welches zwar viel Süßholz raspelt, letztlich aber durch die Blume andeutet, daß die Anti-Aliasing-Performance von ATI unter StarCraft II derzeit unbefriedigend wäre. Bleibt zu hoffen, daß die Andeutung, man würde an dem Problem arbeiten, nicht in diesem Status verbleibt, sondern daß es auch irgendwann einmal ein Resultat dieser Bemühungen zu sehen gibt. Für den Augenblick sind nämlich – ganz unabhängig davon, daß sich ATI dem Vergleich unter Anti-Aliasing bewußt entzieht – die nVidia-Beschleuniger für StarCraft II klar im Vorteil, da diese ab einem gewissen Leistungsniveau auch Anti-Aliasing zu spielbaren Frameraten anbieten.

Digital Versus haben in einem Interview mit ATI über die 3D-Pläne von ATI gesprochen. Derzeit hat der Grafikchip-Entwickler noch keine eigene 3D-Lösung und liegt damit in dieser Frage deutlich hinter nVidia zurück, wenngleich dies aktuell mangels Content noch nicht großartig auffallend ist. Bis zum nächsten Weihnachtsgeschäft will ATI nun allerdings nachziehen und die Radeon HD 5000 Serie sowie die Mainstream- und HighEnd-Lösungen der Radeon HD 4000 Serie mittels Treiberupdate 3D-fähig machen. Eigene Soft- und Hardware für 3D wird es allerdings nicht von ATI geben, vielmehr strebt man einen offenen Standard an, bei welchem andere Hersteller dann die benötigte Software und 3D-Brillen liefern können.

Gulli berichten über Änderungen an der US-Urheberrechtsgesetzgebung DMCA, welche durchaus in dieselbe Richtung gehen wie der gestern vermeldete Richterspruch: Danach wird die Umgehung eines Kopierschutzes bei Mobiltelefonen legal, sofern man damit das Telefon nur entsperrt oder aber vom Telefonhersteller nicht genehmigte Software aufspielt. Hier geht es wieder um dasselbe Prinzip, daß der (berechtigte) Urheberrechtsanspruch nicht als Benutzergängelung mißbraucht werden kann – die Hersteller können solche Maßnahmen zwar einbauen, haben aber kein Recht, diese unter den Schutz des Urheberrechts zu stellen, weil dieses etwas ganz anderes verteidigen soll. Daneben wurde (endlich einmal) die Verwendung kleiner Schnipsel urheberrechtlich geschützten Materials für die Herstellung eigener Werke erlaubt, auch eine positive Entwicklung des bisher eigentlich als totales Bollwerk gesehenen DMCA-Gesetzeswerks.

Heise Security berichtet über zwei Tools seitens Sophos und G-Data, welche sich des Problems der LNK-Sicherheitslücke von Windows annehmen. Wie bekannt ermöglicht ein Fehler in der Verarbeitung von Icon-Verknüpfungen, daß auch auf einem voll gepatchten Windows Schadcode ausgeführt werden kann – der Fehler ist deswegen so perfide, weil dieser schon über das schlichte Anschauen von Ordnern im Dateimanager ausgelöst wird, aber selbst in Webseiten sind entsprechende Anfragen einbettbar. Der Microsoft-Hotfix hierfür ist wenig befriedigend, weil er einfach die gesamte Funktionalität abschaltet, womit in den meisten Fällen alle Desktop-Icons durch ein einheitliches Icon ersetzt werden. Die genannten Tools von Sophos und G-Data arbeiten hingegen mit einem eigenen Icon-Handler anstelle des normalen Icon-Handlers von Windows und können somit die Ausführung von Schadcode unterbinden. Damit steht erstmals ein effektiver Schutz gegenüber dieser gefährlichen und derzeit schon ausgenutzten Sicherheitslücke zur Verfügung.