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News des 17./18. Juli 2010

Die Umfrage der letzten zwei Wochen lief zum Thema, ob Intels Nehalem-Sechskernern irgendwelche Kaufchancen eingerechnet werden – unter besonderer Berücksichtigung der zumeist sehr selektiven Performancegewinne der zwei zusätzlichen Rechenkerne und des bekannt hohen Preispunkts, welcher selbst mit dem kommenden Core i7-970 nicht unter 885 Dollar Listenpreis anfangen wird. Dabei war ein natürlich nicht gerade günstiges Bild für den Nehalem-Sechskerner zu erwarten, die eigentliche Frage lautete daher: Wie schlecht sieht es wirklich aus – und wo werden die Probleme exakt gesehen? Die dazu aufgelaufenen Zahlen ergeben eine eindeutige Antwort, als daß nur 5 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Kaufabsicht zugunsten dieser Prozessoren hegen oder aber schon ein solches Modell ihr eigen nennen.

 Haben Intels Nehalem-Sechskerner irgendeine Chance?

Die "restlichen" 95 Prozent sehen hingegen Probleme bei dieser CPU-Serie, wobei immerhin 59 Prozent den Performancevorteil bezweifeln und stattliche 88 Prozent ein Problem mit der Preislage haben. An letzterem könnte Intel sogar etwas tun, was allerdings nicht mehr innerhalb der Nehalem-Generation passieren wird. Mit der nachfolgenden Sandy-Bridge-Architektur fängt dann ein neues Spiel an, bei welcher die Preissituation der dort auftauchenden Sechs- und Achtkerner allerdings maßgeblich davon abhängen wird, wie stark AMDs Bulldozer-Architektur letztlich wird und welche Preise AMD für die dortigen Sechs- und Achtkerner macht. Wir danken damit für die Teilnahme an dieser Umfrage und verweisen auf unsere neue Umfrage, welche nach dem Ersteindruck zur GeForce GTX 460 fragt.

Der GameCaptain berichtet über eine neue Antipiraterie-Idee seitens des Codemaster-Bosses: "Halbfertige Spiele" zu verkaufen, welche dann erst mittels kostenpflichtigem downloadbaren Content vollständig werden. Aus Sicht der Spieleindustrie mag die Idee sicherlich etwas haben (ganz besonders wenn der Spieler am Ende sogar mehr für ein Spiel bezahlen darf als derzeit), aus Sicht der Spieler muß allerdings befürchtet werden, daß jene "halbfertigen Spiele" nichts anderes als längere Demo-Versionen sein werden. Nur bei einer vorsätzlich kundenfreundlichen Ausführung könnte aus dieser Idee etwas werden – also dann, wenn man ein vollständiges Spiel produziert und dann das (schon produzierte) letzte Drittel wegschneidet und als kostenpflichten DLC anbietet. Da "Kundenfreundlichkeit" und die Spiele-Industrie aber immer seltener zusammenpassen, sind jedoch viele andere Auflösungen dieser Idee denkbar, welche eher in einem noch durchschnittlicheren Angebot zu einem noch höheren Preis resultieren.

Die GameZone berichtet von einer britischen Studie, wonach 12 Prozent aller Bürger 3D gar nicht sehen können. Größere Auswirkungen auf das Geschäftspotential von 3D sollte dies allerdings nicht haben, denn die Anzahl der prinzipiellen 3D-Verweigerer dürfte größer sein als diese "Verweigerer" aus medizinisch/anatomischen Gründen. Dafür aber erfordern diese 12 Prozent einen 3D-Ansatz, welcher zumindest bei Anwendungen des täglichen Lebens immer rückwärtskompatibel zu 2D sein muß. Im Kino mag dies egal sein (weil da muß man nicht reingehen), aber der 3D-Verkaufsautomat des Jahres 2040 muß eben auch immer mit den 12 Prozent Bürgern rechnen, die kein 3D sehen und daher auch auf konventionelle Art bedient werden müssen. Die totale Durchsetzung von 3D wird es also wahrscheinlich nie geben, weil es immer eine genügend große Restgruppe von Bürgern geben dürfte, welche 3D aus rein medizinisch/anatomischen Gründen gar nicht sehen können.

Shortcuts: Endlich einmal eine sinnvolle Möglichkeit, der Abofallen-Plage im Internet Herr zu werden, ergibt sich aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt, über welches der Heise Newsticker berichtet: Danach hat Vater Staat einen Gewinnabschöpfungsanspruch gegenüber Abofallen-Betreibern wegen "vorsätzlich wettbewerbswidrigen Verhaltens" – etwas anderes ist ein Abofallen-"Geschäftsmodell" schließlich auch nicht. Allerdings hätte man auch schon viel früher auf diese Idee kommen können, die Richter haben schließlich nichts anderes als lange bestehendes Recht angewendet. Gemäß Gulli will China die letzten Reste von Schein-Anonymität im Internet abschaffen und die chinesischen Internetnutzer dazu zwingen, selbst bei einfachen Forenpostings oder Blog-Kommentaren immer unter ihrem Realnamen aufzutreten. Die Vorschläge des Bundes Deutscher Kriminalbeamter das deutsche Internet betreffend sind da im Vergleich nicht ganz so drastisch, die Richtung erscheint uns aber als dieselbe: Möglichst totale Identifizierbarkeit der Bürger und generell mehr Staatgewalt im Netz.