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News des 30. Juni 2010

Mit dem 258.69er Treiber bringt nVidia nun auch die lange versprochene Fähigkeit zur Ansteuerung vieler Monitore (nVidia Surround) sowie vieler Monitore unter 3D (3D Vision Surround). In der 3D-Fähigkeit liegt man damit zweifellos vor ATI, auch wenn sich derzeit und auf absehbare Zeit noch nicht so viele Nutzungsmöglichkeiten hierfür ergeben. Bei den 2D-Fähigkeiten schließt man zu ATI auf – allerdings gibt es einige Unterschiede zu ATIs Eyefinity-Lösung, wobei manchmal ATI und manchmal nVidia im Vorteil ist. Im Vorteil ist nVidia bei der Abwärtskompatibilität: Die Surround-Features funktionieren auch mit GeForce GTX 200 Grafikkarten. Dafür aber sind die Hardware-Anforderungen wesentlich höher, weil immer ein SLI- bzw. DualChip-System vorausgesetzt wird, selbst nur beim Anschluß von drei 2D-Monitoren. In dieser Frage ist ATI nach wie vor klar führend, weil dort im Zweifelsfall sogar sechs Monitore unter 2D von nur einer einzigen SingleChip-Grafikkarte angesteuert werden können.

ATI Eyefinity nVidia Surround
drei Monitore 2D ja ja
Anforderungen Monitore müssen dieselbe Größe haben
Radeon HD 5000 Grafikkarte
Monitore müssen dieselbe Größe haben
nur mit SLI- oder DualChip-System
GeForce GTX 200/400 Grafikkarte(n)
vier/sechs Monitore 2D ja nein
Anforderungen Monitore müssen dieselbe Größe haben
Radeon HD 5000 Grafikkarte in "Eyefinity6"-Ausführung oder CrossFire/DualChip-System
-
drei Monitore 3D nein * ja
Anforderungen * funktioniert über einen Fremdtreiber drei exakt gleiche Monitore erforderlich
nur mit SLI- oder DualChip-System
GeForce GTX 200/400 Grafikkarte(n)

Dabei ist es durchaus etwas seltsam, daß nVidia diese riesige Flanke offenläßt – denn der Verbau eines weiteren Bild-Taktgebers und entsprechender Ausgänge am Slotblech kann den Preis einer HighEnd-Grafikkarte nun sicherlich nicht mehr so wesentlich beinflussen. Zwar kann man hier entgegnen, daß für die hohen Auflösungen bei drei Monitoren (3240x1920) – und unter Umständen dann sogar noch unter 3D – eine DualChip- oder SLI-Lösung durchaus die passende Wahl darstellt, aber es gibt ja nicht nur Anwendungszwecke für drei Monitore allein im Gaming-Betrieb. Bei ATI kann man sich schließlich eine Radeon HD 5450 greifen und damit drei Monitore für den Office-Betrieb nutzen – und dies zum LowCost-Preis und ohne große Voraussetzungen. nVidias Lösung zielt dagegen derzeit zu stark auf den absoluten Enthusiasten ab, was dann aber die Durchsetzung dieser Technologie für breitere Marktschichten erschwert.

Der Heise Newsticker berichtet über eine neue Speichersorte namens LR-DIMM, welcher im Servereinsatz extrahohe Speicherkapazitäten zur Verfügung stellen soll. Sehr interessant ist dabei der Nebensatz, daß LR-DIMM, welches erst einmal auf normalem DDR3 basiert, bis zu DDR3/2133 (und später auch mit DDR4) gebaut werden soll. Dies deutet an, daß die DDR3-Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist, sondern daß DDR3 sogar bis zu diesen DDR3/2133 noch JEDEC-spezifiziert werden wird. Angesichts dessen, was die Speicherindustrie derzeit liefern kann (inzwischen bis zu DDR3/2500), ist dies technologisch betrachtet kein Wunder – allerdings ist man bezüglich der Spezifizierungen üblicherweise sehr zurückhaltend und anfänglich sollte DDR3 gar bei DDR3/1600 enden. Nun aber wird DDR3-Speicher deutlich darüber hinaus gehen – auch schon daran zu sehen, daß AMDs nächstes Jahr anstehende Llano- und Bulldozer-Prozessoren bis zu DDR3/1866 unterstützen werden.

Nochmals der Heise Newsticker bringt eine Meldung der Marktforscher von IDC, wonach im Jahr 2009 in den USA für jeden für einen Computer ausgegebenen Dollar gut 1,05 Dollar für Software, Upgrades und andere Ergänzungen rund um den Rechner seitens der Konsumenten investiert wurden – gegenüber dem Jahr 2008 ein Zuwachs um immerhin 21 Prozent (und dies mitten in der Wirtschaftskrise). Damit bestätigt sich eine Voraussage unsererseits aus dem Jahr 2008, wo wir orakelt hatten, daß mit den immer günstiger werdenden Rechnerpreisen wahrscheinlich nicht weniger Geld für den PC ausgeben würde, sondern daß dieses eher umgeschichtet werden wird in Richtung "zusätzlicher Monitore, Eingabegeräte, externer Datenträger und weiterer Periperhie-Gerätschaften" sowie seinerzeit "noch nicht einmal gedachter Produkte". Zugegebenermaßen war eine solche Voraussage im Juni 2008 nicht so besonders prophetisch, sondern einfach nur das Weiterdenken eines damals schon laufenden Trends – trotzdem schön, wenn sich so etwas im Nachhinein dann auch mit Zahlen belegen läßt.

Was wir seinerzeit noch nicht vorausgesehen haben, ist der derzeit explodierende Anteil an App-Verkäufen – wer kann schon ahnen, daß die Nutzer bei Apple problemlos für Mini-Software zahlen, welche es bei Windows radikal kostenlos gibt ;). Allerdings dürfte dies erst in die Statistik des Jahres 2010 und nachfolgend einfließen, wo das Verhältnis der Zubehör-Dollars gegenüber den PC-Dollars nochmals deutlich steigen dürfte. Das Geschäft wird also für die PC-Hersteller und auch die Hersteller von Standard-Komponenten härter, weil Performance zumeist im Übermaß vorhanden ist und sich daher alles auf den Preis konzentriert. Große Chancen haben dagegen die Hersteller von Sonder-Komponenten, welche Spezialanforderungen erfüllen, sowie die Hersteller von Zubehör in Hard- und Softwareform – weil ist der PC oder das Notebook/Netbook erst einmal angeschafft, dann ist offenbar eine steigende Bereitschaft da, diese Geräte mittels Zubehör & Software weiter auf- und zuzurüsten.