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News des 24. Juni 2010

Bei Legion Hardware hat man sich damit beschäftigt, ob ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 5770 Karten es mit den nahezu gleichpreisigen SingleChip-Lösungen Radeon HD 5850 bzw. GeForce GTX 470 aufnehmen kann. Die Frage Mainstream-CrossFire gegen HighEnd-Singlelösung wurde und wird oftmals gestellt, hat sich allerdings bisher in den seltensten Fällen als vorteilhaft für die CrossFire-Lösung gezeigt – die besondere Würze dieses Vergleichs liegt nun darin, daß die Radeon HD 5770 als Karte mit exzellentem Preis/Leistungsverhältnis gilt, während Radeon HD 5850 und GeForce GTX 470 zu Preisen von um die 300 Euro dies nicht wirklich von sich behaupten können. Und in der Tat spricht dieser Vergleich von der reinen Performance her mal ausnahmesweise für die CrossFire-Lösung, da diese fast durchgehend vorn liegt:

5770CF vs. 470 5770CF vs. 5850 5770CF vs. 5870
1920x1200 4xAA +8,0% +17,2% -1,4%
2560x1600 4xAA +7,4% +13,4% -5,7%

Radeon HD 5850 und GeForce GTX 470 werden jedenfalls klar geschlagen, unter 1920x1200 wird sogar nahezu die Performance der Radeon HD 5870 erreicht – aller Ehren wert für eine CrossFire-Lösung aus zwei Grafikkarten, welche mit einigem Suchen schon für ca. 145 Euro (einzeln) zu bekommen sind. Trotzdem steht natürlich die Frage im Raum, ob der Vorteil der gegenüber der Radeon HD 5850 um ca. 15 Prozent höheren Performance wirklich die typischen Nachteile von CrossFire-Lösungen bezüglich Mikrorucklern aufwiegen kann – gerade, da ATI in dieser Frage im Gegensatz zu nVidia noch nichts entscheidendes getan hat. Schließlich mögen sich 15 Prozent erst einmal nach viel anhören, sind in der Spielepraxis bei den eher langsamen Titel aber auch nur 3 bis 5 fps. Für Mikroruckler-unempfindliche Anwender kann sicherlich die Überlegung einer Radeon HD 5770 CrossFire-Kombination anstatt einer einzelnen Radeon HD 5850 empfohlen werden, alle anderen werden vermutlich aber doch mit der einzelnen Grafikkarte glücklicher.

Gemäß den X-bit Labs hat Speicherhersteller Elpida in seinem deutschen Forschungszentrum GDDR5-Grafikkartenspeicher bis auf die Taktfrequenz von 3500 MHz hochgetrieben, jener Speicher soll dann im dritten Quartal in die Massenproduktion gehen. Üblicherweise benutzen die Grafikchip-Entwickler aber nicht unbedingt die jeweils schnellsten verfügbaren Speichertaktungen, weil bei diesen für nur wenige MegaHertz mehr oft heftige Preisaufschläge zu löhnen sind: Während bislang 3000 MHz bei GDDR5-Speicher als das höchstmögliche lieferbare galt, wurden in der Praxis "nur" Takfrequenzen von bis zu 2400 MHz bei neuen Grafikkarten genutzt. Ähnliches könnte auch mit dieser weiteren Steigerung der GDDR5-Taktraten passieren: Lieferbar bis 3500 MHz, aber eingesetzt vielleicht nur bis 3000 MHz. Nichtsdestotrotz kann dies für die Grafikkarten des Jahresendes 2010 und Jahresanfangs 2011 einen netten Performancebonus ergeben, ohne daß deswegen größere Speicherinterface verbaut werden müssen.

Laut Fudzilla hat AMDs kommendes Bobcat-Design eine TDP von nur 18 Watt und ist sogar auf nur 9 Watt herunterbringbar. Hinter Bobcat verbirgt sich ein 32nm DualCore-Prozessor mit integrierter DirectX11-Grafiklösung, welcher für das Netbook- und Subnotebook-Segment gedacht ist. Wegen dieser Ansetzung ist Bobcat jedoch maßgeblich abgespeckt und von der Performance her sicherlich nicht mit regulären DualCore-Prozessoren vergleichbar – die Zielsetzung ist dabei nur, Intels Atom klar zu schlagen, was jetzt keine besonders hohe Aufgabe ist. In die 18 Watt TDP passen sowieso keine Höchstleistungen herein – auch nicht bei der integrierten Grafiklösung, welche wohl auf niedrigstmögliche LowEnd-Performance abgespeckt sein dürfte (wahrscheinlich nur 40 Shader-Einheiten ähnlich der Radeon HD 3400 Serie). Zumindest in diesem Fall ist es klar, daß das Fusion-Projekt (unter dem auch Bobcat läuft) nicht für einen Durchbruch bei der Performance integrierter Lösungen sorgen wird.