6

News des 5./6. Juni 2010

Unsere letzte Umfrage stellte die Frage, ob man für ein reines DirectX-10/11-Spiel auf eine Software-Plattform wechseln würde, welche dafür notwendig ist – sprich Windows Vista oder Windows 7. Die hierbei aufgelaufenen Zahlen zeigen erst einmal an, daß sowieso schon 76 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Windows Vista/7 zuhause sind, ergo die weiteren Antwortmöglichkeiten nur noch die "restlichen" 24 Prozent betreffen. Für die Auswertung der Zahlen haben wir uns auch nur noch auf diese 24 Prozent konzentriert, um herauszufinden, was diese Anwender daran hindert, auf Windows 7/Vista zu wechseln bzw. ob wie gesagt ein entsprechendes Spiel dies ändern könnte. Dies scheint aber mehrheitlich nicht der Fall zu sein – 53 Prozent sagten ganz klar, daß wenn dann allgemeine Gründen und kein Spiel eine Entscheidung zugunsten von Windows Vista/7 herbeiführen würde.

 Würdet Ihr für ein (reines) DirectX-10/11-Spiel auf Windows Vista/7 wechseln?

Weitere 20 Prozent sehen derzeit generell keine Chancen für Windows Vista/7 bei sich, während 5 Prozent durch diverse Gründe faktisch gezwungen sind, bei Windows XP zu bleiben. Somit bleiben letztlich rund ein Viertel an Windows-XP-Nutzern, für welche ein DirectX-10/11-Spiel einen Umstiegsgrund auf Windows Vista/7 ergeben könnte: Bei 13 Prozent würde der eine richtige Titel ausreichen, bei weiteren 9 Prozent sollte es zudem auch ein weiteres Angebot an reinen DirectX-10/11-Titeln geben. In der Summe kann man wohl sagen, daß die Gamer unter unseren Lesern zum sehr großen Teil wohl schon umgestiegen sind und das weitere Potential von Windows Vista/7 speziell durch umsteigende Gamer (innerhalb des Enthusiasten-Segments) eher gering ist. Dies bedeutet, daß die Spieleentwickler damit rechnen können, unter den Enthusiasten auf dem PC schon eine sehr hohe Abdeckung von DirectX 10 und 11 vorzufinden, das weitere Potential dieser Schnittstellen liegt wenn dann eher beim Durchschnitts-Gamer.

Da der Durchschnitts-Gamer aber eher selten nur für einen einzelnen Titel umsteigt, ist die Chance, mit einer einzelnen reinen DirectX-10/11-Anwendung jetzt den großen Rush auszulösen, als eher gering einzuschätzen. Von den Spieleentwicklern ist jetzt also eher eine möglichst breite Abdeckung mit DirectX-10/11-Ports einzufordern, damit die Gamer auch etwas von ihrer Investition in die Zukunfts-APIs haben. Dabei sind die 76 Prozent Nutzer, welche auf dem 3DCenter schon Windows Vista/7 haben, noch nicht einmal ungewöhnlich, die letzten Steam-Werte sprechen von zwar nur 3 Prozent vollständiger DirectX-11-Kompatibilität, aber immerhin schon 56 Prozent vollständiger DirectX-10-Kompatibilität unter den Steam-Nutzern. Da zu dieser Fragestellung die vorstehend ausgewertete Umfrage nicht ganz passend ist, schließt sich hier gleich die nächste Umfrage an, welche nach der aktuellen DirectX-Kompatibilität unter unseren Lesern fragt. Diese neue Umfrage ist zudem eine Kopie einer Umfrage vom letzten Oktober – es wird also interessant sein zu sehen, wie sich die Ergebnisse über die Zeit verändert haben.

Shortcuts: Datenspeicherung und Telemedicus bringen weitere Wortmeldungen zum WLAN-Urteil des Bundesgerichtshofs, welche diese Entscheidung aus juristischer Sicht stark kritisieren. Insbesonderer Angriffspunkt ist dabei die Einschätzung, daß eine Privatperson, welche anderen Personen per freiem WLAN den Zugang zum Internet ermöglicht, rechtlich eigentlich wie ein Internet-Provider handelt und somit wie diese von Haftungspflichten automatisch freigestellt sein sollte. Dies klingt einleuchtend, aber natürlich müsste diese Argumentation erst einmal vor Gericht durchgesetzt werden – und gegenüber einem Spruch des Bundesgerichtshofs bleiben nicht mehr so viele Möglichkeiten. Das Law-Blog weist dagegen darauf hin, daß die Bundesregierung mit der nachträglichen Zulassung der (bisher rechtswidrigen) "Hooligan-Datei" auch eine generelle Rechtsgrundlage für die "Einrichtung von Dateien zu praktisch jeder Thematik" erhalten hat – angesichts der breitflächigen Unsauberkeiten bei der "Hooligan-Datei" (Eintragung von schlicht nur kontrollierten Personen oder gar von unbeteiligten Zeugen in diese Datei) ein ziemliches Schreckenszenario. Und letztlich legt das Pflaumensaft-Blog noch offen, was für eine Datenschutz-Katastrophe der eigentlich zugunsten des Datenschutzes angedachte Datenschutz-Brief erzeugen könnte.