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News des 5. Mai 2010

Nachdem sich ATI bislang zumeist mit Umbennungsaktionen bei Grafikkarten zurückgehalten und dieses wenig ehrenhafte Feld maßgeblich nVidia überlassen hat, kommen nun leider auch neue umbenannte Mobile-Grafiklösungen von ATI. Bislang gab es hierzu schon die DirectX10-Lösungen Mobility Radeon HD 5145 (RV710) und Mobility Radeon HD 5165 (RV730), welche aber wenigstens den Vorteil hatten, durch ihre niedrige Nummer einen gewissen Abstand zu den echten DirectX11-Lösungen der Mobility Radeon HD 5000 Serie aufzuzeigen. Bei den "neuen" Mobilelösungen Mobility Radeon HD 530v (RV710), Mobility Radeon HD 540v (RV710) und Mobility Radeon HD 560v (RV730) wird die Unterscheidung zu den echten DirectX11-Lösungen schon schwieriger, denn die ersten drei Ziffern sind hierbei absolut identisch.

Allerdings basieren alle drei zuletztgenannten Grafikkartenlösungen weiterhin auf den DirectX10-Chips RV710 und RV730 – nur noch das abschließende "v" gibt dann zum Ausdruck, daß es sich hierbei nicht um Grafiklösungen auf Basis der DirectX11-Chips RV810/Cedar und RV830/Redwood handelt. Für den Konsumenten ist der Unterschied nahezu nicht zu erkennen – aber dies dürfte wohl genauso auch gedacht sein. Dabei ist der leistungsmäßige Abstand zwischen Mobility Radeon HD 530v/540v (RV710) und Mobility Radeon HD 5400 (RV810/Cedar) sowie zwischen Mobility Radeon HD 560v (RV730) und Mobility Radeon HD 5600/5700 (RV830/Redwood) wahrscheinlich eher geringfügig, da zwischen RV710 und RV810 keine weiteren Shader-Einheiten hinzukamen und zwischen RV730 und RV830 nur der geringe Sprung von 320 auf 400 Shader-Einheiten stattfand. Jedoch zeigt die anfängliche "5" im Namen eben klar eine DirectX11-Lösung an – welche bei Mobility Radeon HD 530v/540v/560v nicht gegeben ist.

Die PC Games Hardware hat einige Grafikkarten-Benchmarks unter Serious Sam HD: The Second Encounter angefertigt. Die (rein die Grafik betreffende) Neuauflage des 2001er Spiels verschlingt gar nicht schlecht Performance, unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing werden schon Radeon HD 4870 und GeForce GTX 260 benötigt, um über 35 fps zu kommen. Mit heutigen HighEnd-Lösungen geht es natürlich trotzdem fix auf Frameraten über 70 fps, so daß man vielleicht sogar das durch das Spiel angebotene Supersampling Anti-Aliasing ansetzen kann: Unter 1920x120 mit 4x Multisampling Anti-Aliasing und 1,5x1,5 Supersampling Anti-Aliasing bewähren sich dann nur noch Radeon HD 5870 und GeForce GTX 480 mit Frameraten überhalb von 30 fps. In der Frage ATI vs. nVidia scheint das Spiel im übrigen etwas pro ATI zu tendieren, da die Radeon HD 5850 oftmals das Niveau der GeForce GTX 470 und die Radeon HD 5870 oftmals das Niveau der GeForce GTX 480 erreicht.

Nachzutragen wären noch die von den Analysten von IDC ermittelten Zahlen zu den Marktanteilen im x86-Prozessorenmarkt des ersten Quartals 2010, ermittelt wie immer auf Basis der abgesetzten Stückzahlen an x86-Prozessoren (und nicht des damit erzielten Umsatzes). Generell betrachtet hat es hierbei nur Verschiebungen um wenige Prozentpunkte gegeben, erst über einen längeren Zeitraum wird dann klarer, daß Intel AMD derzeit mal wieder Marktanteile abnimmt und AMD inzwischen wieder klar unter der 20-Prozent-Marke beim insgesamten Marktanteil rangiert, während Intel wieder bei über 80 Prozent liegt. VIA ist im übrigen zwar immer noch mit dabei, hat aber mit 0,2 Prozent Marktanteil inzwischen keinerlei Einfluß mehr auf das Marktgeschehen.

AMD vs. Intel Q1/2009 Q4/2009 Q1/2010
Desktop-Markt 29,8% vs. 70,0% 28,6% vs. 71,1% 28,0% vs. 71,7%
Mobile-Markt 15,0% vs. 84,3% 12,7% vs. 87,3% 12,1% vs. 87,8%
Server-Markt 10,7% vs. 89,3% 10,2% vs. 89,8% 9,8% vs. 90,2%
insgesamt 22,3% vs. 77,3% 19,4% vs. 80,5% 18,8% vs. 81,0%

Allerdings sind auch diese Zahlen wieder mit Vorsicht zu betrachten, denn im Vergleich zwischen Q1/2010 und Q1/2009 fällt auf, daß laut IDC AMD in den einzelnen Teilsegmenten zwischen 0,9 und 2,9 (absolute) Prozentpunkte verloren haben sollen, während es beim insgesamten Marktanteil über alle Segmente gleich um 3,5 Prozentpunkte nach unten ging. Dies passt zweifelsfrei nicht zusammen, ergo wäre bei den Zahlen seitens IDC durchaus eine Schwankungsbreite von mindestens ±2 Prozentpunkten einzukalkulieren. Ob AMD also wirklich bedeutend an Marktanteilen verloren hat, ist damit nicht sicher – nur die Tendenz dürfte wohl trotzdem stimmen. Denn letztlich dürfte die Vorstellung der Core-i3/i5-Prozessoren für die günstigeren Preisegmente die Intel-Absätze mehr beflügelt haben als die Ausweitung der Athlon-II- und Phenom-II-Serien bei AMD. Zudem zieht AMD das stückzahlenmäßig führende Mobile-Segment immer wieder nach unten, so lange man dort keine durchschlagend konkurrenzfähigen Angebote aufbieten kann.