Die PC Games Hardware hat sich den Leistungsbedarf der PhysX-Effekte von Dark Void angesehen – wobei Dark Void ein Spiel ist, welches augenscheinlich stark auf PhysX setzt und laut nVidia in der höchsten PhysX-Stufe sogar eine GeForce GTX 260 als dedzierten PhysX-Beschleuniger (neben der normalen Grafikkarte) erfordert. Nach den Tests der PCGH erscheint die Angelegenheit aber nicht ganz so dramatisch, denn dort erzielte eine einzelne GeForce GTX 260 – welche somit sowohl die Grafikdarstellung als auch die PhysX-Beschleunigung schultern musste – unter der höchsten PhysX-Stufe auf 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing immer noch Frameraten zwischen 20 und 30 fps. Dies ist nicht überragend, zwingt aber noch nicht wirklich zur Anschaffung einer extra Grafikkarte als reinem PhysX-Beschleuniger.

Allerdings ist beachtenswert, wieviel Performance PhysX in diesem Spiel schluckt, denn ganz ohne die PhysX-Effekte liegen die Frameraten dieser Karte (unter wie gesagt 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing) zwischen 60 und 70 fps. PhysX schlägt hier also mit einem Frameratenverlust von über 50 Prozent rein, was dann doch wieder als Argument für einen extra PhysX-Beschleuniger gelten kann. Leider fehlt hier etwas der Gegentest in einer ebensolchen Konstellation – also eine GeForce GTX 260 als reine Grafikkarte zusammen mit beispielsweise einer GeForce GT 240 als reinem PhysX-Beschleuniger. Auch wäre es noch interessant gewesen, wie schnellere nVidia-Karten mit dieser Aufgabenstellung zurechtkommen – möglicherweise erledigen jene die PhysX-Beschleuniger unter deutlich kleinerem Frameratenverlust und haben auch noch die Reserven für eine Auflösung von 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing und bestmöglichem PhysX.

Laut Fudzilla wird der 28nm-Prozeß bei TSMC im vierten Quartal 2010 für die Massenfertigung zur Verfügung stehen, im dritten Quartal 2010 für sogenannte "Risk Wafers" – deren Gelingen TSMC nicht garantieren kann und welche gern von Herstellern benutzt werden, welche zeitmäßig Gas geben müssen (so wie nVidia derzeit den GF100-Chip angeblich auf "Risk Wafern" fertigen läßt). Beim neuen TSMC-Konkurrent GlobalFoundries ist es im übrigen zeitlich recht ähnlich gelagert: Laut einer früheren Meldung seitens Hardware-Infos startet dort die Risk-Fertigung in 28nm im vierten Quartal 2010 und die Massenfertigung in 28nm im ersten Quartal 2011. Ob einer der Grafikchip-Entwickler allerdings auf GlobalFoundries als Grafikchip-Fertiger geht, ist damit nicht gesagt – nVidia hat sich schon recht negativ hierzu geäußert, während AMD wohl noch am Überlegen ist.

In jedem Fall dürfte es um den Jahreswechsel 2010/11 also erste Grafikchips in 28nm geben. Ob damit allerdings richtig neue Grafikchip-Architekturen angetrieben werden oder aber "nur" Refreshes der ersten DirectX11-Generationen beider Entwickler, bliebe abzuwarten – beide Möglichkeiten sind derzeit noch vorhanden. Allerdings deutet die allgemeine Verlangsamung des Entwicklungstempos im Grafikchip-Bereich durchaus in jene Richtung, daß in 28nm erst einmal "nur" Refreshchips der RV8xx- und Fermi-Architekturen antreten werden, selbst wenn im Fall ATI auch gern schon über einen "R900-Chip" mit besserer DirectX11-Unterstützung fabuliert wird. Diesen wird es sicherlich irgendwann einmal geben, aber es ist keinesfalls gesagt, daß ATI seine nächste große Architektur schon so bald herauswirft.

Klar ist aber auch, daß wir fast bis zum Jahresende 2010 erst einmal mit der 40nm-Fertigung auskommen werden müssen. Chiphersteller TSMC wird sich sicherlich im Laufe des Jahres bei der Ausbeute des 40nm-Prozesses steigern, dies dürfte mittelfristig weniger ein Problem sein. Allerdings läßt der 40nm-Prozeß voraussichtlich auch keine noch größeren Grafikchips zu, jedenfalls keine mit einem echten Performancesprung. Gut möglich also, daß sich nach der Vorstellung des Fermi-Portfolios seitens nVidia (bis auf Programmergänzungen) kaum noch etwas tut, weil beide Grafikchip-Entwickler im aktuellen 40nm-Prozeß einfach keine größeren Chips mehr auflegen können. Insbesondere das aktuelle ATI-Portfolio könnte durchaus – wie gesagt abgesehen von Programmergänzungen wie einer Radeon HD 5890 – bis kurz vor Jahresende grundsätzlich Bestand haben.