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News des 8. Dezember 2009

Nach dem Guru3D will ATI seine noch fehlenden DirectX11-Angebote für die LowCost- und Mainstream-Segmente schon zur CES Anfang Januar 2010 vorstellen. Dann sollen innerhalb der RV830-basierten Radeon HD 5600 sowie der RV810-basierten Radeon HD 5400/5500 Serien insgesamt 12 verschiedene Grafikkarten vorgestellt werden – wobei die hohe Zahl wohl auf viele Karten mit unterschiedlichen Speicherausführungen (512 oder 1024 MB, DDR2/DDR3 oder GDDR5) zurückgeht, unterschiedliche Chipversionen sollte es eigentlich nur zwei pro Grafikchip geben. Wirklich interessant für Gamer sind hiervon aber nur die Spitzenprodukte, denn wenn sich die Vorab-Informationen zur Radeon HD 5670 bestätigen sollten, dann ergeben sich hier bestenfalls gute Einsteigerlösungen. Aber natürlich wird ATI mit diesem Launch vor allem nVidia weiterhin unter Druck setzen, da ATI dann mit einer kompletten DirectX11-Palette auftrumpfen kann, ohne daß nVidia auch nur einen einzigen DirectX11-Chip im Markt hätte.

Gemäß HT4U plant PowerColor eine Radeon HD 5750 ohne extra Stromanschluß, welche dann also auf die maximal 75 Watt aus dem PCI-Express-Steckplatz angewiesen wäre. Wie genau PowerColor dieses Ziel erreichen will, hat der Hersteller bis dato aber noch nicht bekanntgegeben. Da eine Radeon HD 5750 eine TDP von 86 Watt hat und im Zweifelsfall auch nahezu so viel verbraucht, wird der Hersteller jedoch einige Umstände machen müssen, um sein Ziel zu erreichen. Prinzipiell möglich wäre eine deutlich bessere Kühlung, denn bei geringeren Chiptemperaturen liegt auch der Stromverbrauch niedriger. Eher wahrscheinlich (weil einfacher zu erreichen) ist aber eine pure Absenkung der Taktraten, wie es nVidia schon bei den "Green Editions" von GeForce 9600 und 9800 GT getan hat. PowerColor will zwar bei dieser "HD 5750 Go! Green" die default-Taktraten einer Radeon HD 5750 erreichen, allerdings bleibt stark abzuwarten, ob diese Zielsetzung wirklich erreicht werden kann.

Wie BSN berichten, ist Apple nicht zufrieden mit den auf den kommenden 32nm DualCore-Prozessoren von Intel integrierten GMA-basierten Grafiklösung und will sich demzufolge diese Prozessoren ohne den extra Grafikchip liefern lassen. Technisch dürfte dies wohl dahingehend gelöst werden, daß Intel extra für Apple große Teile des Grafikchips deaktiviert sowie deren Preisanteil ersatzlos streicht. Ein kompletter Verzicht auf den neben der CPU auf dem Prozessoren-Trägermaterial aufgebrachten Grafikchip scheint dagegen technisch unmöglich, da jene neuen DualCore-Prozessoren kein eigenes Speicherinterface besitzen, sondern hierfür das Speicherinterface des Grafikchips benutzen. Eine solche Lösung (Nehalem DualCore ohne zwangsweise Intel-Grafik) wäre zwar auch für den PC-Bereich interessant, allerdings besitzt im PC-Bereich kein OEM eine solche Marktmacht, dies bei Intel auch durchzudrücken.

Heise berichten von einer Initiative der bundesdeutschen Regierung, ab dem nächsten Jahr mittels einer "Beratungsstelle" eigenaktiv gegenüber Viren- und Botnetz-infizierten Computern deutscher Internetnutzer vorzugehen. Danach sollen die Internet Service Provider ihre Kunden auf eine erkannte Schadsoftware-Infektion per Telefon, Post oder Internet-Vorschaltseite aufmerksam machen und zur Abhilfe auffordern. Für den letztgenannten Schritt wird man seitens der "Beratungsstelle" eine extra Webseite mit PC-Reinigungsprogrammen zur Verfügung stellen, in schwierigen Fälle gibt es auch telefonischen Support. Dies hört sich erst einmal ganz vernünftig an, weil damit vor allem diese Internetnutzer erreicht werden, welche mangels technischem Verständnis oder/und Interesse nur eine schwache PC-Sicherheit haben und daher bevorzugtes Ziel von Schadsoftware sind.

Allerdings gibt es natürlich noch einige offene Fragen – vor allem die, wie aggressiv die Internet Service Provider nach Schadprogrammen scannen sollen. Die diesbezüglichen gesetzlichen Regelungen sind eigentlich sehr eng ausgelegt und bedürfen für diesen Zweck unserer Meinung nach einer Anpassung. Denn wenn Heise notieren, daß die Rechtslage schon jetzt den ISPs den Scann des Datenverkehrs ermöglicht, wenn dies zum Schutz der technischen System des ISPs notwendig ist, so wäre darauf zu erwidern, daß ein Schädling im Nutzer-PC und dessen Datenverkehr für die Systeme des ISP keinesfalls eine Gefährdung darstellt – denn erstens sollten diese sowieso gut abgesichert sein und zweitens laufen sie sowieso zumeist unter anderen Betriebssystemen (Linux). Daß einzige, was den ISP real stören könnte, wäre der möglicherweise höhere Datentransfer durch einen Schädling – und selbst das kann in Zeiten von Filmdownloads & YouTube nicht mehr als wirkliches Argument gelten.

Besser, als dieses Vorhaben mit der aktuellen – unserer Meinung nach unzureichenden – Gesetzeslage durchzudrücken, wäre hier eine Gesetzesänderung, welche den ISPs den aktiven Scann nach Schadsoftware im Datenverkehr ermöglicht. Sofern man die Gesetzeslage entsprechend eng ausführt, so daß nicht der Datenverkehr an sich vollumfänglich gescannt wird, sondern nur nach Signaturen von Schädlingen gesucht wird (ähnlich dem Virenscan auf dem eigenen PC), sollte dies auch datenschutzrechtlich ein lösbares Problem sein. Machbar ist dies auf jeden Fall, weil bekannte Schädlinge immer ganz spezifische (und damit scannbare) Aktivitäten entwickeln – wie der Datenverkehr mit bekannten Server-Adressen oder auch der automatische Weiterversand als eMail-Anhang.

Gänzlich außerhalb dessen, was lösbar sein sollte, ist allerdings eine weitere Idee, nach welcher die ISPs auch auf dem Computer des Nutzers nach dem Vorhandensein eines Antiviren-Programms scannen sollen. Allerdings steht das Projekt noch ziemlich am Anfang und sind bisher die konkreten Maßnahmen noch überhaupt nicht fest. Wenn man allerdings einen rechtlich wie datenschutztechnisch einwandfreien Weg findet, dürfte hierbei eine womöglich gute Waffe im Kampf gegen Schadsoftware und die dadurch angerichteten Schäden & Probleme herauskommen. Und wie gesagt ist das Zielpublikum dieser Maßnahme weniger denn der erfahrene Anwender, sondern die diesbezüglich eher unversierten Anwender, welche eine Infektion des eigenen PCs auch über einen längeren Zeitraum gar nicht einmal bemerken und damit im schlimmsten Fall als dauernde Viren- und Bot-Schleuder dienen.