6

News des 5./6. Dezember 2009

Aufreger des Wochenendes ist sicherlich die offiziell bestätigte Abkündigung des originalen Larrabeee-Projekts durch Intel: Danach wird das originale Larrabee-Design nicht mehr weiterverfolgt und die existierenden Sample-Exemplare nur noch Software-Entwicklern zum "Herumspielen" in die Hände gegeben. Dieser Rückzug des originalen Larrabee-Designs dürfte sich vermutlich aus dem Umstand ergeben, daß Larrabee eigentlich schon für das Jahr 2008 geplant war, nun aber erst im Jahr 2010 erscheinen sollte und zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Alternativ (oder gleichzeitig) könnten auch Fertigungsschwierigkeiten Larrabee zurückgeworfen haben – hierzu gibt es schon des längeren Gerüchte, daß Intel Probleme hat, den sehr großen Chip (über 500mm² Die-Fläche) in 45nm auf Takt zu bringen und gleichzeitig die Verlustleistung nicht explodieren zu lassen.

Allerdings bedeutet dies keineswegs die Einstellung des Larrabeee-Projekts als ganzes, Intel wird nun nur das allererste für den Markteinsatz vorgesehene Larrabee-Design nicht mehr fertigstellen. Die Larrabee-Idee wird dagegen weiterverfolgt, auch wenn sich Intel diesbezüglich wenig offenherzig zeigte: Offiziell ist bislang nur, daß Intel weiterhin an einer neuen integrierten Grafiklösung auf Basis der Larrabee-Idee arbeitet, welche die bisherigen GMA-Beschleuniger in einiger Zeit (wohl nicht vor 2011) ablösen soll. Aber auch Larrabee als "echte" Grafikkarte und HPC-Beschleuniger dürfte nicht gestorben sein, dafür wurde bislang schon zu viel Geld investiert (angeblich 3 Milliarden Dollar). Aller Vermutung nach wird sich Intel schlicht dem ebenfalls schon in Entwicklung befindlichen zweiten Larrabee-Projekt zuwenden, welches mehr Rechenkerne bieten und gleich in 32nm gefertigt sein soll. 2010 dürfte für "Larrabee 2" allerdings noch zu früh sein, vermutlich passiert vor Mitte/Ende 2011 nichts.

Bei HT4U gibt es den scheinbar ersten Artikel zu einer Radeon HD 5750 mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher in Form des Modells von XFX. Diese Karten werden derzeit um die 20 Euro günstiger angeboten als die sonst normalerweise getesteten Modelle mit 1024 MB Grafikkartenspeicher. Da es sich um eine Karte mit ATI-Chip handelt, wäre zudem zu bedenken, daß ATI-Grafikkarten in der Vergangenheit teilweise deutlich besser mit dem zur Verfügung stehenden Speicher umgegangen sind und daher die Modelle mit 512 MB oftmals keinen wirklichen Performancenachteil gegenüber den Modellen mit 1024 MB hatten. Allerdings sind jene früheren Tests nun auch schon wieder eine Weile her – und im neuen Test von HT4U offenbaren sich nun doch schon einige Unterschiede mehr. Sicherlich, meistens bleiben die Differenzen unterhalb von 10 Prozent – beachtenswert ist allerdings der klare Anstieg der Differenzen beim Wechsel der Auflösung von 1280x1024 auf 1680x1050 und zudem die zumeist höher ausfallenden Differenzen bei eher niedrigen Frameraten.

Dies könnte man dahingehend auslegen, daß sobald die Grafikkarte unter schwerer Last steht, die 1024 MB Grafikkartenspeicher besonders zum Zuge kommen. Und konzentriert man sich allein auf diese Ergebnisse, dann sieht es schon viel besser für die 1024-MB-Karten aus, die Differenz zu der 512-MB-Lösung beträgt dann zwischen 5 und 15 Prozent und in einem speziellen Fall sogar 70 Prozent. Selbst wenn man diesen Einzelwert nicht beachtet, so ist dies den vorgenannten Mehrpreis doch fast schon wert – hinzu kommt dann noch die bessere Zukunftseignung, wenn zukünftig mehr Spiele Gebrauch von solch großen Grafikkartenspeichern machen werden. Auch wenn HT4U das in ihrem Fazit anders sehen, denken wir, daß damit die Zeit für 512-MB-Karten bis hinunter zum Preisbereich von 100 Euro abgelaufen ist und man sich ab diesem Preispunkt generell nur noch 1024-MB-Lösungen zulegen sollte. Nur bei kleineren Karten lohnt noch das Nachdenken über nur 512 MB Speicher – aber auch bei diesen wäre immer zu prüfen, ob der Mehrpreis für die 1024-MB-Versionen nicht doch zu gering ausfällt, um jetzt noch ein Risiko mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher einzugehen.

Google hat sich mit den "persönlichen Suchergebnissen" eine neue Herausforderung für den Datenschutz ausgedacht, da hierbei die persönlichen Suchaktivitäten der letzten sechs Monate zur Optimierung einer neuen Suche verwendet werden. Technisch gesehen mag die Funktion interessant sein, allerdings werden hierfür natürlich die eigenen Suchaktivitäten der letzten sechs Monate auf Google-Servern gespeichert, im Fall der Benutzung eines Google-Kontos sogar zeitlich unbegrenzt und natürlich verknüpft mit eben diesem Konto. Wem dies nicht passt, der kann die Funktion deaktivieren, was in unserem Fall laut der Anleitung jedoch nicht gelang – als Alternative bleibt immer noch das Blockieren aller Google-Cookies im Browser, womit die bei Google gespeicherten Suchergebnisse (normalerweise) nicht mehr dem eigenen PC zuordenbar sind. Rechtlich wirft das ganze wie gesagt große Fragen auf, denn die unangeforderte Speicherung nicht zwingend zur Nutzung des Dienstes notwendiger Daten noch dazu auf (wahrscheinlich in den USA stehenden) Google-Servern dürfte zumindest in Deutschland gegen die Datenschutzgesetzgebung verstossen.