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News des 30. November 2009

Die PC Games Hardware hat einige Grafikkarten-Benchmarks unter Colin McRae: DiRT 2 angestellt, wobei sowohl das Verhältnis der einzelnen Grafikkarten untereinander als auch die Performance-Unterschiede zwischen DirectX9- und DirectX11-Modus des Spiels vermessen wurden. Unter DirectX11 bietet das Spiel einige bessere Grafikfeatures und somit eine insgesamt etwas bessere Optik, verliert allerdings auch maßgeblich an Performance: Bei einer Radeon HD 5870 waren es im Schnitt immerhin um ein Drittel kleinere Frameraten – was bei dieser Karte wohl nicht so wild ist, weil sie selbst unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing noch 48 fps unter DirectX11 erreicht. Die Performance-Serie von ATI (Radeon HD 5750/5770) hat da größere Probleme, deren Durchschnittsframeraten unter DirectX11 von 28 bis 37 fps (je nach Karte und Auflösung) könnten schon zu knapp für ein durchgehend flüssiges Spiel sein.

Unter DirectX9 scheint das Spiel dann allerdings mit jeder halbwegs performanten Grafikkarte problemlos zu bewältigen – selbst eine GeForce 8800 GT erreicht unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing noch 38 fps. Laut der PCGH soll dieser Wert allerdings unter Colin McRae: DiRT 2 erstaunlicherweise nicht zu einem durchgehend flüssigem Spiel ausreichen – was eine ziemlich verwunderliche Aussage seitens der PCGH ist, welche leider nicht näher ausgeführt wurde. Rein technisch scheinen nämlich auch noch eher durchschnittliche Grafikkarten wie eine GeForce GT 240 (mit 28 fps unter 1680x1050 samt 4x AA) in den spielbaren Bereich zu kommen – laut der PCGH soll dieser Wert in DiRT 2 aber zu wenig sein. Wenigstens gibt es im Wettstreit zwischen ATI und nVidia keine Probleme: Alle Grafikkarten ordnen sich ungefähr so ein, wie man es erwarten würde, das Spiel scheint also keinen der beiden Garfikchip-Entwickler zu bevorzugen.

Sehr beachtenswert ist zudem das, was die PCGH zum Thema Mikroruckler unter CrossFire notiert haben: "50 Fps auf der HD 5970 wirken subjektiv wie 30 auf einer HD 5870." Dies ist mal eine schöne Aussage, welche die Auswirkungen der Mikroruckler quantifiziert: Sehr viel der Mehrperformance einer CrossFire-Lösung geht schlicht für die Mikroruckler drauf, womit der Nutzen solcherart Lösungen gerade bei ihrem entscheidenden Pluspunkt – der Mehrperformance – erheblich in Frage gestellt wird. Entkommen kann man der Problematik nur, wenn die Frameraten allgemein viel zu hoch für Mikroruckler sind, welche gewöhnlich nur unterhalb von 60 fps feststellbar sind. Alternativ könnte sich ATI natürlich auch endlich einmal treiberseitig des Problems annehmen – nVidia hat mit dieser Methode schließlich schon gewisse Erfolge erzielen können.

Laut Gulli gibt es Gerüchte, wonach Sony sich auf die Hardware der 2012 zu erwartenden Playstation 4 festgelegt haben soll. Dabei wird man auf der CPU-Seite das eigene Cell-Design nicht wieder bemühen, sondern setzt auf IBMs Power7-Prozessoren. Die größte Überraschung dieser allerdings dato vollkommen unbestätigten Meldung ist die Grafiklösung, welche aus der PowerVR Series 6 kommen soll. Zur Series 6 ist derzeit kaum etwas bekannt – nur daß diese laut defered Power bei ImgTec designtechnisch fertig sei und damit plangemäß 2010 offiziell releast werden kann. Zwei Haken gibt es an dieser Sache: Erstens einmal hat ImgTec zuletzt ausschließlich nur noch für das Kleingeräte-Segment (Handhelds, Mobiltelefone) entwickelt und es nicht klar, ob man ein solches Design so einfach auf eine doch dramatisch leistungsstärkere Spielekonsole herüberziehen kann.

Und zweitens scheint uns als etwas gewagt, für eine 2012 erscheinende Konsole auf einen Grafikchip des Jahres 2010 zu setzen. Dieser könnte im Jahr 2012 technologisch schon wieder überholt sein, wird aber vor allem in den darauffolgenden Jahren deutlich schneller altern als Konkurrenzprodukte. Allerdings könnte es sich hierbei natürlich auch um einen Strategiewechsel seitens Sony handeln: Weg von der sehr teuren HighEnd-Hardware der Playstation 3 hin zu einem eher ausgewogeneren Hardware-Einsatz nicht unähnlich dem Wii-Konzept. Hierbei kann sich die Wahl des PowerVR-Chips sogar als großer Vorteil erweisen, da ImgTec nicht (wie ATI und nVidia) an einer eigenen Chipproduktion interessiert ist und daher Sony den Grafikchip wohl selber herstellen wird – was alle Konsolenhersteller immer am liebsten machen, denn so lassen sich die Produktionsverbesserungen über die Jahre hinweg besser ausschöpfen.

In jedem Fall dürfte dies aber auch bedeuten, daß man PowerVR Series 6 Produkte nicht auf gewöhnlichen Grafikkarten sehen wird, da sich – einmal abgesehen davon, daß ImgTec die Chips wie gesagt nicht selber produziert – Sony sicherlich die Exklusivrechte für den HighEnd-Einsatz dieses Designs gesichert haben dürfte. Allerdings – und dies muß sehr deutlich gesagt werden – gibt es ernstzunehmende Hinweise darauf, daß diese Meldung zur Hardware der Playstation 4 nicht korrekt ist. Gerade bei den Spielekonsolen kursieren vor der Bekanntgabe der offiziellen Hardware-Spezifikationen immer wieder gern wilde Gerüchte durchs Web und im Gegensatz zum "normalen" CPU- und GPU-Geschäft lassen sich diese – weil Spielekonsolen nun einmal immer technologische Einzelstücke sind – auch nicht so einfach mittels des bekannten Wissens verifizieren.

Wie die MMnews in eigener Sache berichten, klassifizieren diverse Dienste und Programme des bekannten Antiviren-Herstellers Trend Micro (McAfee) die Webseiten MMnews und Gulli als "bedrohlich" ("malicious"), teilweise gar als "potentielles Sicherheitsrisiko" ("potential security risk") – womit diese Webseiten auch bei Benutzung der entsprechenden Produkte von Trend Micro komplett gesperrt werden. Die Klassifizierung kann sich allerdings nicht auf eine wirkliche Gefährung der IT-Sicherheit durch diesen Webseiten beziehen, da beide Webseiten in Sachen IT-Sicherheit "clean" sind (und waren). Vielmehr scheint es Trend Micro hier um den Inhalt dieser Webseiten zu gehen – Trend Micro versucht sich also offenbar mit seinen auf den Firmeneinsatz ausgelegten Produkten auch als Hersteller allgemeiner Filtersoftware. Und dies sei Trend Micro sogar zugestanden, selbst die Einordnung dieser Webseiten ist nicht der eigentliche Streitpunkt.

Doch was auf jeden Fall ein katastrophales Fehlverhalten seitens Trend Micro darstellt, ist die tiefe Vermischung von Sicherheits- und Filtersoftware. Denn wie soll man jemals noch Sicherheitssoftware von Trend Micro vertrauen können, wenn diese unter dem Label der IT-Sicherheit plötzlich in diesen Fragen absolut saubere Webseiten als "Sicherheitsrisiko" klassifiziert? Dies ist ein schwerer Vertrauensbruch gegenüber dem Anwender, welcher sich eigentlich sicher sein will, daß es Trend Micro bei einem Produkt für die IT-Sicherheit auch wirklich nur um diesen Punkt geht – und nicht das hintenherum Zensurpolitik betrieben wird. Wenn Trend Micro meint, auch allgemeine Filterfunktionen anbieten zu wollen, dann dürfen zumindest die als filterwürdig eingestuften Webseiten niemals in dieselbe Klasse wie diese Webseiten fallen, welche wirklich die IT-Sicherheit bedrohen.

Besser wäre es in jedem Fall, einen solchen Filter als komplett eigenen Funktion auszulagern, so etwas macht sich nicht in einem Produkt für die IT-Sicherheit. Aber auch eine ausreichende Information der Anwender gehört zu einer solchen Filterfunktion – schließlich wird es genügend Nutzer geben, welche von der Antiviren-Firma Trend Micro ausschließlich die Beseitigung von Sicherheitsrisiken erwarten, aber eben nicht eine allgemeine Filterfunktion auf Basis eindeutig nicht die IT-Sicherheit tangierender Einschätzungen. Gerade als Anbieter von Sicherheitssoftware sollte man nicht so bedenkenlos mit dem Vertrauen der Anwender spielen, denn das Vertrauen der Anwender ist in dieser Branche faktisch das Kapital der Hersteller. So aber kann Trend Micro nur dazu aufgefordert werden, sich schnellstmöglich zu diesem Fall zu positionieren – wenn nicht, wird man nicht umhin können, künftig von der Produktpalette des Unternehmens komplett abraten zu müssen.