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News des 23. Oktober 2009

In einem Artikel seitens Expreview zu den GeForce G210 & GT 220 Karten von Galaxy wurde auch eine interessante nVidia-Roadmap veröffentlicht, welche die Einordnung dieser neuen LowCost-Lösungen durch nVidia aufzeigt. Dabei ordnet nVidia die GeForce G210 als Ersatz für die GeForce 9400 GT mit 64-Bit-Speicherinterface und damit als Kontrahent für ATIs Radeon HD 4350/4550 Karten ein. Die GeForce GT 220 wird dagegen als besserer Ersatz für die GeForce 9500 GT und als Kontrahent für die Radeon HD 4670 angesehen. Während die Einordnung der GeForce G210 dabei wohl in Ordnung geht, ist diejenige der GeForce GT 220 reichlich vermessen – sicherlich bringt die Karte eine etwas bessere Hardware als die GeForce 9500 GT mit, kann sich doch aber niemals mit einer Radeon HD 4670 anlegen oder aber diese gar schlagen.

nVidia LowCost-Roadmap Oktober 2009

Dies zeigt schon der Vergleich der Rohdaten, so ungenau dieser bei Hersteller-übergreifenden Vergleichen auch sein mag: Die GeForce GT 220 bringt es auf eine Rechenleistung von 192 GFlops, eine Texturierleistung von 10 MT/sec und eine Speicherbandbreite von 25 GB/sec bei DDR3- oder GDDR3-Speicher – wobei es in der Praxis mal wieder massenweise Angebote mit DDR2-Speicher gibt, welche bestenfalls auf eine Bandbreite von 16 GB/sec kommt. Die Radeon HD 4670 erreicht dagegen eine Rechenleistung von 480 GFlops (+150%), eine Texturierleistung von 24 MT/sec (+140%) und eine Speicherbandbreite von 32 GB/sec (+28% bzw. +100%) – alles in allem rund das Doppelte an dem, was die GeForce GT 220 zu bieten hat. Ein so erheblicher Hardware-Unterschied läßt sich dann auch nicht mehr durch mehr Feinheiten bei den Chip-Innereien aufholen, welche bei nVidia zweifellos vorhanden sind.

Das eigentliche Problem ist dann letztlich die Preisgestaltung: Eine GeForce GT 220 (ca. 55 Euro) kostet derzeit kaum weniger eine Radeon HD 4670 (ca. 60 Euro) und immer noch etwas mehr als eine Radeon HD 4650 (ca. 50 Euro), welche (zumindest in ihrer GDDR3-Version) kaum langsamer als eine Radeon HD 4670 ist. nVidia versucht hier mit der GeForce GT 220 unteres Mainstream-Niveau zu erreichen, wo letztlich die Hardware und damit die Performance nur für besseres LowCost-Niveau vorhanden ist. Sicherlich spielt hier mit hinein, daß der zugrundeliegende GT216-Chip eigentlich schon im Frühjahr hätte releast werden sollen – und genauso, daß nach wie vor der GT214-Chip im Desktop-Markt fehlt und nVidia daher sein Angebot reichlich nach oben hin streckt.

nVidia fehlen derzeit nicht nur im Performance- und HighEnd-Bereich nach dem Launch der Radeon HD 5700 & 5800 Serien die schlagkräftigen Lösungen, auch in weiten Teilen des LowCost- und Mainstream-Feldes erreicht das aktuelle Angebot – ganz egal ob es sogar auf den "neuen" Chips GT218 und GT216 basiert – inzwischen das Limit seiner Leistungsfähigkeit und müsste eigentlich umgehend durch GF10x-basierte DirectX11-Angebote ersetzt werden. Da kleinere DirectX11-Chips als der GF100 selber seitens nVidia aber nicht vor dem Ende des ersten Quartals 2010 zu erwarten sind, stehen nVidia eher ungemütliche Monate bevor, in welchem ATI seine Radeon HD 5000 Serie weiter ausbauen und nVidia wohl Marktanteile verlieren wird.