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News des 13. Oktober 2009

Die ComputerBase hat ganz interessante Benchmarks der Radeon HD 5770 unter Battleforge angestellt – einmal unter DirectX 10.1 und einmal unter DirectX11. Hierbei zeigte sich ein Performance-Vorteil der DirectX11-Version von immerhin runden 15 Prozent, was doch ziemlich gut nur für eine neue 3D-API und zudem das allererste DirectX11 unterstützende Spiel ist. Ironischerweise scheint dies aber trotzdem nicht dafür zu reichen, um eine Radeon HD 4870 zu schlagen, welche regulär (unter DirectX 10.1) um die 15 Prozent vor einer Radeon HD 5770 liegt. Nichtsdestotrotz könnte hier eine Möglichkeit dafür liegen, daß mittel- und langfristig die Performance von Radeon HD 5770 und Radeon HD 4870 näher zusammenrücken, welche derzeit im Schnitt aller Benchmarks um die 10 Prozent trennen.

Dies funktioniert aber natürlich nur mit einer hohen Verfügbarkeit an entsprechenden DirectX11-Titeln, welche sich allerdings erst in einiger Zeit ergeben kann. ATI wirbt zwar laut der ComputerBase mit einer Liste an kommenden DirectX11-Spielen, diese ist allerdings noch recht kurz – und zudem lehrt die Erfahrung, daß nicht jeder Titel einer neuen API unbedingt gleich die besonderen Zuwächse an Bildqualität oder/und Performance mit sich bringt, oftmals setzen die Spieleentwickler auch nur einen kleinen Part einer neuen API in ihren Spielen um. Die Sache ist also eher langfristig angelegt – als Anhaltspunkt hierfür mag der Weg von DirectX10 gelten, welches sich erst jetzt (drei Jahre nach Release) so richtig breitflächig durchsetzt.

Laut Golem wird es ab nächstem Jahr DDR3-Speicher mit eine Betriebsspannung von nur noch 1.35 Volt geben – die aktuellen DDR3-Module laufen allesamt noch mit 1.5 Volt. Dies wird einen Zwischenschritt auf dem Weg zu DDR4 darstellen, welches aber wohl erst im Jahr 2012 ansteht. Die geringere Betriebsspannung kann dann sowohl zu einem niedrigeren Energieverbrauch als auch zu noch schneller getakteten Speichermodulen verwendet werden – eine Roadmap beim japanischen PC Watch (maschinelle Übersetzung ins deutsche) zeigt für DDR3-Speicher JEDEC-offizielle Taktfrequenzen bis wahrscheinlich DDR3/2133 an, das "inoffizielle" Angebot der Speichermodulhersteller dürfte dagegen möglicherweise sogar bis in Richtung DDR3/3000 gehen.

Samsung DDR/GDDR-Roadmap 2000-2012

Abzuwarten bleibt natürlich, ob sich die Prozessorenbauer dazu aufraffen, die Möglichkeiten der Speicherindustrie auch auszunutzen: Denn jetzt haben wir endlich die integrierten Speichercontroller und der Bremsklotz des FrontSideBus' ist verschwunden, aber dennoch gurken beide Prozessorenbauer offiziell nur bei eher uninteressanten Speichertaktungen à DDR3/1066 und DDR3/1333 herum. Sicherlich ist nunmehr das neue Problem aufgetaucht, daß durch die integrierten Speichercontroller der CPUs hohe Speichertaktungen plötzlich die Verlustleistung der CPU selber maßgeblich nach oben treiben, aber dieses technische Problem erscheint doch nicht als unlösbar. Trotzdem sehen die Roadmaps der CPU-Hersteller kurz- und mittelfristig maximal den Einsatz von DDR3/1600 vor – womit man eigentlich derzeit keine weitere Entwicklung auf dem Speichermarkt benötigen würde, denn jene Speichersorte stellt schon jetzt eine "Beleidigung" der Möglichkeiten der Speicherindustrie dar.

Während also bei DDR3-Speicher die vorhandenen Möglichkeiten derzeit nicht ausgenutzt werden, kann es dagegen bei GDDR5-Speicher für Grafikkarten gar nicht schnell genug gehen. Auch hier wird die Absenkung der Spannung auf 1.35 Volt zu einem weiteren Taktratenanstieg führen, obige Samsung-Roadmap prognostiziert hierbei Speichertaktungen von GDDR5/3000 im Jahr 2010. Folgt man dem eingezeichneten Pfeil weiter, soll mit GDDR5 noch bis vielleicht GDDR5/3500 erreichbar sein, aber spätestens ab diesem Punkt wird dann die nächste Speichertechnologie (basierend auf DDR4) antreten müssen. Wobei hinzuzusagen wäre, daß in dieser Roadmap bei den GDDR5-Speichern scheinbar regelmäßig das maximal technisch mögliche eingetragen wurde – im Gegensatz zu den regulären DDR-Speichern, wo nur die JEDEC-konformen Speichertaktungen notiert wurden. Diese neue Speichertechnologie scheint sich allerdings erst für das Jahr 2012 anzukündigen, in der Zwischenzeit wird man mit GDDR5 auskommen müssen, dessen Taktreserven als nun nicht mehr so bedeutsam einzuschätzen sind.

Zwar liegt zwischen dem derzeit bestenfalls eingesetztem GDDR5/2400 und einem hypothetischem GDDR5/3500 noch einiges an Platz, allerdings müssen die Grafikchip-Entwickler auch wirtschaftlich rechnen und setzen daher üblicherweise niemals das bestmögliche Speicherprodukt ein, weil dieses in aller Regel unbezahlbar teuer ist. Daraus könnte man dann durchaus die Schlußfolgerung ziehen, daß viel mehr als GDDR5/3000 bis sogar einschließlich des Jahres 2011 nicht von GDDR5 zu erwarten sein dürfte – so gesehen sind die aktuellen GDDR5/2400 schon ziemlich viel. Die Jahre 2010 und 2011 werden also, sofern diese Roadmap hält, einen eher gemächlichen Anstieg der GDDR5-Taktungen sehen. Und dies zieht dann wieder die Schlußfolgerung nach sich, daß in diesem Zeitraum wohl sogar ATI dazu gezwungen sein dürfte, die Speicherinterfaces bei seinen Grafikkarten zu vergrößern, um einer Bandbreitenfalle zu entgehen. Wann dies genau passieren wird, ist natürlich noch nicht klar, aber die geringen Aussichten auf erhebliche GDDR5-Taktratensteigerungen lassen den Grafikchip-Entwicklern mittelfristig wohl gar keine andere Wahl.