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News des 2. Oktober 2009

Gemäß Hardware-Infos soll die Anzahl der Textureneinheiten des GT300/GF100/Fermi-Grafikchips von mit nunmehr 128 Stück identifiziert worden sein. Dies wäre wiederum deutlich mehr als bei ATIs Gegenstück RV870 (80 TMUs) und würde damit auch der bisherigen Strategie von nVidia entsprechen, wonach die nVidia-Chips in aller Regel eine höhere Texturierleistung und Speicherbandbreite vorzuweisen haben, um die niedrigere (theoretische) Rechenleistung auszugleichen. Auch wenn also nVidias Fermi-Chip bei diesem einem bedeutetenden Wert (der Rechenleistung) klar gegenüber ATIs RV870 zurückliegt, deuten alle anderen Anzeichen eher darauf hin, daß das Fermi-Design in der Spieleperformance letztlich vor dem RV870 herauskommen wird.

Im übrigen berichtet man weiterführend noch davon, daß aktuell lauffähige Fermi-Chips auf 650/1700/2000 MHz takten sollen. Dies liegt erst einmal im Rahmen der unsererseits erwarteten Taktfrequenzen von zwischen 1400 bis 1800 MHz Shader-Takt und zwischen 2000 bis 2400 MHz Speichertakt – wobei dennoch für die Serienkarten sicherlich noch einmal ein gewisser Taktschub ausgehend von den jetzigen Werten zu erwarten sein sollte. Im schlechstmöglichen Fall kommen die Verkaufsversionen also mit ungefähr 700/1800/2000 MHz daher (1,84 TeraFlops), im bestmöglichen Fall sind durchaus auch 750/2100/2400 MHz möglich (2,15 TeraFlops) – was über unseren vorherigen Erwartungen liegt und damit auch den Abstand bei der theoretischen Rechenleistung zum RV870-Chip (2,72 TeraFlops bei der Radeon HD 5870) verringern würde.

Laut Fudzilla plant nVidia zudem derzeit drei Fermi-Karten zum offiziellen Launch des GT300/GF100/Fermi-Grafikchips – zwei SingleChip- und eine DualChip-Lösung. Wie diese dann aussehen sollen, ist zwar derzeit nur gut spekuliert seitens Fudzilla, allerdings würden wir dieser Spekulation durchaus zustimmen: Eine SingleChip-Karte dürfte den Chip wohl voll ausfahren, während eine weitere Karte kleiner angesiedelt sein wird und daher Abspeckungen bei der Taktrate und wohl auch bei den Hardware-Einheiten aufweisen dürfte. Die DualChip-Variante wiederum dürfte wohl keine zwei vollständigen Fermi-Chips beinhalten, weil dies von der Verlustleistung her kaum zu realisieren sein wird. Hier hat ATI wohl einen gewissen Vorteil, denn deren Radeon HD 5870 X2 dürfte wohl auf zwei vollständige RV870-Chips setzen.

Nicht konform gehen wir allerdings mit der preislichen Einordnung der kleineren nVidia SingleChip-Lösung als ein Konkurrenzprodukt zur Radeon HD 5850. nVidia setzt den Fermi-Chip klar höher an als ATIs RV870-Chip – und angesichts des klar größeren Hardware-Aufwands (3 Mrd. Transistoren vs. 2,15 Mrd. beim RV870 sowie eine Chipfläche von ca. 500mm² gegenüber 334mm² beim RV870) muß dies auch so sein, ansonsten hätte sich nVidia deutlich verspekuliert. Sowohl dieser allgemein höhere Ansatz als auch die bisherige Strategie von nVidia sprechen eher dafür, daß nVidia die kleinere SingleChip-Lösung in Konkurrenz zur Radeon HD 5870 stellen wird, was einen Preisrahmen von 250 bis 300 Euro bedeutet. Die größere SingleChip-Lösung dürfte dann etas höher in einem Preisrahmen von um die 350 Euro angesetzt werden und die DualChip-Lösung beim doppelten der kleineren SingleChip-Lösung in einem Preisrahmen von 500 bis 600 Euro.

Damit fehlt natürlich vorerst ein direkter Kontrahent für die Radeon HD 5850 – allerdings war dies bei der GeForce-GTX-200-Serie genauso und dieser Part musste dann von früheren HighEnd-Lösungen (GeForce 9800 GTX/+) bzw. später explizit hierfür aufgelegten Performance-Lösungen (GeForce GTS 250) übernommen werden. Daß nVidia mit dem Fermi-Chip gleich vom Start weg in einen Preisbereich von 200 Euro geht, um mit der Radeon HD 5850 zu konkurrieren, ist jedenfalls unwahrscheinlich, dafür ist der nVidia-Ansatz nicht geeignet. nVidia wird heuer für diese Aufgabe entweder die GeForce GTX 285 benutzen (allerdings erst nach erheblichen Preissenkungen möglich) oder aber auf die im ersten Halbjahr 2010 zu erwartende Performance-Lösung auf Basis der Fermi-Architektur warten müssen, welche nVidias Antwort sowohl auf die Radeon HD 5850 als auch den ATI Performance-Chip "Juniper" werden wird.