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News des 21. September 2009

Fudzilla berichten in zwei Meldungen zur Preislage der kommenden Nehalem-Mobilprozessoren (No.1 & No.2), welche im DualCore-Bereich bis 2.66 GHz Takt zu einem Listenpreis von 322 Dollar und im QuadCore-Bereich bis 2.0 GHz zu einem Listenpreis von 1054 Dollar gehen. Beachtenswert bei den Taktfrequenzen ist der Umstand, daß gerade im QuadCore-Bereich der TurboMode enorm schlagkräftig angelegt wird – so kann ein Core i7-920XM mit regulär 2.0 GHz Takt im TurboMode bis auf 3.2 GHz hinauftakten, ein Zugewinn von immerhin 9 Taktstufen á 133 MHz. In der Summe bietet Intel also zum bisherigen Core-2-basierten Mobile-Programm nicht mehr Takt, aber eben die höhere Pro/MHz-Leistung und den TurboMode.

Bei der amerikanischen PC Pro zeigt dann auch ein erster Test eines Laptops mit Core i7-870QM auf 1.73 GHz, daß dieser trotz der vergleichsweise niedrigen Taktfrequenz schlagkräftig ist – die Core-2-Quad-Prozessoren sind aber noch lange nicht geschlagen, da im Mobile-Segment mit Taktfrequenzen von bis zu 2.53 GHz verfügbar. Allerdings kann im Gegensatz zum Desktop-Bereich bei den Mobile-Prozessoren sowieso kaum eine Empfehlung zugunsten von QuadCore-Modellen gegeben werden, da diese einfach zu viel Strom verbrauchen und damit die Batterielaufzeit erheblich senken – die mobilen QuadCore-Modelle auf Nehalem-Basis gehen nicht unter 45 Watt TDP weg (das größte Modell sogar bei 55W), was für ein Notebook normalerweise einfach zu viel ist.

Viel interessanter sind da die DualCore-Modelle – nicht nur wegen der nur zwei Rechenkerne, sondern auch wegen der Fertigung gleich in 32nm, was deutlich niedrigere Verbrauchswerte verspricht. Die TDP der DualCore-Serie liegt durchgehend bei 35 Watt, wobei die taktschwächeren Modelle dann in der Realität weniger verbrauchen sollten. Wenn es dann noch weniger Stromverbrauch sein soll, helfen die LowVoltage-Typen mit einer TDP von 18 bzw. 25 Watt weiter, welche zudem preislich auch nicht so viel höher angesetzt sind als die regulären Typen (geht bei Laptops sowieso zumeist im Gerätepreis unter). Gerade in diesem Bereich dürfte sich dann doch ein deutlicher Vorteil gegenüber den Core-2-basierten Modellen einstellen, da deren LowVoltage-Modelle zumeist arg beim Takt beschnitten sind.

AMD ist hingegen in letzter Zeit im Mobile-Segment etwas untergegangen – was primär darin begründet liegt, daß die bislang dort noch vertriebenen 65nm-Prozessoren selbst gegenüber den Core-2-basierten Modellen von Intel nicht wirklich konkurrenzfähig sind. Dies will man nun mittels neuen, in 45nm hergestellten Mobile-Prozessoren Turion II /Ultra & Athlon II ändern. Hierfür setzt AMD anscheinend den Regor-Core der Athlon II X2 Prozessoren des Desktop-Segments ein, demzufolge gibt es zwei Rechenkerne mit 1 MB Level2-Cache pro Core (bei einigen Modellen gekürzt auf 512 kByte pro Core) und keinen Level3-Cache. QuadCore-Modelle will AMD derzeit wohl keine anbieten – allerdings ist dies im Mobile-Segment zugunsten der Batterielaufzeit die wohl bessere Entscheidung.

Die geplanten Taktfrequenzen reichen von 2.0 bis 2.7 GHz und erscheinen damit im LowCost- und Mainstream-Segment als durchaus konkurrenzfähig – wobei man natürlich den direkten Vergleich zu Intels vorgenannten Mobile-Nehalems und auch die von AMD angesetzte Preislage noch abwarten muß. Zudem geht AMD beim Stromverbrauch kein Risiko ein – alle genannten Modelle passen unter dieselbe TDP-Klasse von 35 Watt, was auch bedeutet, daß die kleineren Modelle wohl klar weniger als diese Marke verbrauchen werden. Hinzu kommt bei AMD immer noch der Vorteil, daß ohne extra Grafiklösung dann die integrierte Mainboard-Grafik benutzt wird – und diesbezüglich AMD glasklar vor Intel liegt, weil die integrierte Intel-Grafik (Intel GMA X4500/HD) klar leistungsschwächer ist als die von AMD (Radeon HD 4200) und zudem viele Kompatibilitätsprobleme mit Spielen aufweist.

Dieser Punkt sollte sogar ausgleichen, wenn AMD hier und da bei der reinen CPU-Power etwas zurückliegt – das Gesamtsystem ist aber bei AMD deutlich runder (bezogen immer auf die Nutzung der integrierten Grafiklösung, bei einer extra Grafiklösung entfällt dieser Vorteil). Leider geht dieser Punkt immer wieder gern im Marketing-Trommelwirbel um Centrino & Co. sowie in der Betrachtung der reinen CPU-Power unter, dabei ist eine vernünftige und problemlose Grafikleistung für ein Gerät wie ein Notebook (wo man eben nicht so schnell wie auf dem Desktop mal eine Grafiklösung wechseln kann) doch elementar. Sobald es wie gesagt um Geräte mit integrierter Grafiklösung geht, würden wir derzeit immer AMD vorziehen, ganz egal des Intel-Vorteils bei der CPU-Power. Da AMD mit den neuen Mobile-Prozessoren zudem wieder näher an Intel heranrücken dürfte, muß man jetzt eigentlich nur noch liefern können, was aber wohl – wie auch bei Intel – eher erst zum Jahresanfang 2010 passieren wird.