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News des 18. September 2009

Laut der ComputerBase sollen Radeon HD 5850/5870 zwar wie bekannt am 23. September offiziell vorgestellt werden, im Handel werden die neuen Karten aber erst am 10. Oktober erscheinen. Damit ist der kommende Launch ein halber Paperlaunch – aber nun gut, wichtiger wäre eher, daß ATI für den 10. Oktober genügend RV870-Chips hat, um den vermutlich einsetzten Käuferansturm bewältigen zu können. Preislich soll eine Radeon HD 5850 bei ca. 225 Euro und eine Radeon HD 5870 bei ca. 330 Euro starten – dies entspricht bei letzterer Karte ziemlich exakt dem US-Listenpreis unter Einrechnung des aktuellen Dollar/Euro-Kurses, die Radeon HD 5850 wäre dann allerdings etwas günstiger als es ihr US-Listenpreis von 299 Dollar annehmen lassen würde. Sollte dies so zutreffen, würde dann insbesondere die Radeon HD 5850 die nVidia-Grafikkarten noch viel stärker unter Druck setzen als bislang angenommen, denn von der Performance her überflügelt schon diese Karte alle SingleChip-Lösungen von nVidia deutlich.

Wann hingegen nVidia reagieren wird, ist immer noch ziemlich offen. Hierzu gibt es Quellen, welche von einem GT300-Launch schon im Oktober und einer Verfügbarkeit entsprechender Karten aber erst im November ausgehen – andere Indizien deuten eher auf einen Launch im Dezember hin. So berichtet die DigiTimes, daß der nVidia-Chef in der zweiten Oktoberhälfte nach Taiwan reisen und sich dort mit den nVidia-Boardpartnern treffen wird – dies wäre perfekt für eine interne Präsentation, welche aber natürlich einen offiziellen Launch nach hinten verschieben würde. Die DigiTimes spricht selber davon, daß der GT300-Chip erst im Dezember gelauncht werden wird – einige gehen angesichts dieser Informationen schon davon aus, daß die Massenverfügbarkeit von GT300-Karten erst zum Jahresanfang 2010 gegeben sein wird.

Laut Fudzilla soll ATI angeblich schon im November seine DirectX11 Mobile-Chips launchen. Dieser Zeitpunkt ist erstaunlich früh, weil bis dahin auf dem Desktop-Markt maximal die Radeon HD 5700 und die Radeon HD 5800 Serien verfügbar sein werden, die für das Mobile-Geschäft eher bedeutsamen Mainstream- und LowCost-Lösungen jedoch erst im kommenden Jahr verfügbar sein werden. Allerdings bedeutet im Mobile-Segment ein "Launch" mitnichten eine sofortige Verfügbarkeit – vielmehr brauchen die Notebook-Hersteller in aller Regel sowieso ein paar Wochen, ehe neue Produkte validiert und damit reif für einen Praxiseinsatz sind. Demzufolge dürfte es erste Notebooks mit Mobility Radeon HD 5700 und 5800 unabhängig des exakten Launchdatums sicherlich erst im neuen Jahr geben – wobei gerade bei der Mobility Radeon HD 5800 noch die Frage im Raum schwebt, wie ATI den Stromhunger des RV870-Chips für das Mobile-Segment bremsen will.

Der Heise Newsticker berichtet über eine Analyse des weit verbreiteten Bankentrojaners Zeus, wonach dieser zu mehr als der Hälfte auf Computersystemen aktiv ist, welche über eine aktuell gehaltete Antiviren-Lösung verfügen. Dies ist der erste quantifizierbare Hinweis darauf, daß Trojaner Rootkit-Technologien zum Eigenschutz vor Antiviren-Software nicht nur in der Theorie nutzen können, sondern daß diese Technologien auch in der Praxis genutzt werden und zudem überaus erfolgreich sind. Leider scheuen sich gerade die Hersteller von Antiviren-Lösungen, solche Wahrheiten zu offenbaren, weil es natürlich den Wert einer Antiviren-Software deutlich verringert.

Im Sinne einer höheren IT-Sicherheit haben in diesem Punkt die Antiviren-Hersteller aber ganz exakt gegen ihre Kunden gearbeitet – ein schlechtes Zeugnis für die Sicherheitsbranche, wenn der eigene Profit mehr Wert ist als die Sicherheits-Interessen der zahlenden Kunden. In jedem Fall erscheint es so, daß dem Punkt der Rootkit-Technologien deutlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen ist, wenn diese offenbar breit und mit Erfolg in Schadsoftware eingesetzt wird. Hier wäre es regulärerweise wieder die Aufgabe der Antiviren-Hersteller, entscheidend und überzeugend nachzubessern, um zukünftig besser gegenüber Rootkits gewappnet zu sein. Zwischenbehelfen kann man sich wohl erst einmal nur mit speziellen Rootkit-Checkern, weiterhin empfehlenswert ist ein kompletter Systemcheck mit einer von CD/DVD gebooteten (und damit per Definition nicht kompromitierten) Antiviren-Software.