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News des 29. Juli 2009

Gemäß Fudzilla soll bei ATIs RV870-Chip dasselbe Design-Konzept wie beim RV770-Chip der Radeon HD 4800 Serie zum tragen gekommen sein. Dies bestätigt frühere Vermutungen, daß der RV870 konzeptionell ein größerer RV770 mit "drangeschraubtem" DirectX11-Support ist, ATI hier also den einfachstmöglichen Weg zu DirectX11 gegangen ist. Prinzipiell ist dies kein falscher Gedanke, denn zur Lebenszeit von RV870-Grafikkarten dürfte wenn dann der große Durchbruch für DirectX10 gelingen, aber noch lange nicht der von DirectX11. Zudem ermöglicht eine solche Herangehensweise eine kürzere Entwicklungszeit und erlaubt letztlich dann auch noch einmal einen größeren Sprung, wenn man später eine zweite DirectX11-Architektur herausbringt, welche besser auf die neue Schnittstelle angepasst ist. Insofern alles Vorteile dieser Designentscheidung – welche ATI aber trotzdem gegenüber nVidias GT300 verteidigen wird müssen, welcher womöglich deutlich stärker auf DirectX11 angepasst sein wird.

Wie Golem berichten, handelt es sich bei dem ersten Kunden von GlobalFoundries um STMicroelectronics – früher unter anderem als Hersteller der Kyro-Grafikchips in Erscheinung getreten. Eigentlich ist STMicro selber ein Halbleiterfertiger, man wird die Möglichkeiten von GlobalFoundries also eher zur Abrundung des eigenen Angebots nutzen. Bislang interessiert sich STMicro auch allein für den 40nmm Low-Power-Prozeß von GlobalFoundries, mittels welchem sich jedoch keine Grafikchips und Prozessoren herstellen lassen. Diese stehen derzeit aber sowieso nicht im Angebotsspektrum von STMicro, dort werden derzeit eher kleinere und mittlere Halbleiter für Industrie- und OEM-Bedürfnisse hergestellt. Nichtsdestotrotz ist dieser Deal mit STMicro für GlobalFoundries ein erster Schritt auf dem langen Weg zu einer größeren Unabhängigkeit von AMDs Prozessorenfertigung.

In unserem Redakteursblog beschreibt BlackBirdSR eine interessante Möglichkeit, den Prozessortakt mittels des Powermanagments von Windows Vista/7 zu regeln. Jenes hat offensichtlich die Fähigkeit, auf das Last-Throttling der Intel-CPUs zuzugreifen und damit effektiv den Takt zu begrenzen – wobei rein technisch nicht der Takt selber gesenkt wird, aber Taktzyklen ausgelassen werden, was letztlich auf dasselbe herauskommt. Damit kann der Takt und damit auch die Leistungsaufnahme von Intel-CPUs viel drastischer gesenkt werden, also dies mittels der Anpassung von Multiplikator und FrontSideBus zumeist möglich ist – dies geht hinunter bis auf utopisch anmutende Experimente wie Windows Vista auf 306 MHz CPU-Takt ;).

Wie allernorts berichtet wird, haben Microsoft und Yahoo nun doch zueinandergefunden – jedoch nicht in der Form einer Übernahme oder eines Zusammenschlußes. Vielmehr wird Yahoo zukünftig Microsofts Suchmaschine Bing exklusiv einsetzen und auf die eigene Suchtechnologie verzichten, im Gegenzug wird Yahoo das Online-Werbegeschäft für die Premium-Kunden beider Firmen allein gestalten – nur die "Reste" des Online-Werbegeschäfts wird dann Microsoft mittels seines AdCenters übernehmen. In der Summe teilt man also Suchmaschinen- und Werbegeschäft untereinander auf, um jeweils an Größe zu gewinnen und damit besser gegenüber der Übermacht von Google dazustehen. Denn diese liegt in beiden Feldern zwischen 60 und 80 Prozent Marktanteil – anscheinend zuviel, um daneben noch zwei bemerkbare Wettbewerber zuzulassen.

Jetzt wird aus den zwei weiteren Wettbewerbern in der Praxis einer (auch wenn Microsoft und Yahoo als Firmen weiterhin eigenständig bleiben), womit doch eine gewisse Chance für Microhoo besteht, sich zukünftig mit Google zu messen. Ob dies gut geht, kann dann nur die Praxis zeigen – aber da Microsoft ja absolut willig ist, sollte eigentlich durchaus etwas herauskommen. Allerdings muß auch konstatiert werden, daß Microsoft Google wieder einmal auf den "alten" Geschäftsfeldern hinterherrennt, während Google längst nach vorn blickt und neue Ziele ins Visier genommen hat. Hier besteht für Microsoft die Gefahr, daß man sich stark verausgabt beim Versuch, am Suchmaschinen- und Onlinewerbemarkt Punkte zu machen, und dabei dem Einbruch von Google in Microsofts Kerngeschäft (ChomeOS) nichts mehr entgegenzustellen hat.