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News des 23./24. Juni 2009

Die GameStar hat sich in einem ziemlich anschaulichen Artikel mit den Vorteilen und Neuerungen von DirectX11 beschäftigt. Dabei wurde auch der wichtige Punkt herausgestrichen, daß das neue Feature des MultiThreadings unter DirectX11 keine DirectX11-Hardware voraussetzt, sondern – entsprechende Treiber vorausgesetzt – auch mit DirectX9- und DirectX10-Grafikkarten funktioniert. DirectX11-Spiele haben also wirklich einmal das Potential, schneller zu laufen als DirectX9-Spiele – etwas, was bei den DirectX10-Titeln zwar gleichfalls angekündigt war, sich aber letztlich doch nie so richtig erfüllte.

Generell ist an den DirectX11-Features bemerkenswert, daß es bei diesem Update der 3D-Schnittstelle von Microsoft deutlich in die Richtung der Vereinfachtung und Erleichterung für die Spieleentwickler geht – und nicht mehr in die Richtung, noch mehr an Effekten möglich zu machen, wie es bis zu DirectX9 noch klar der Fall war. Doch letztlich ist derzeit wohl alles an Effekten möglich – es ist nur die Frage, ob man es schafft, die einzelnen Effekte noch performant in eine lebendige Spielewelt einzubinden, welche ihrerseits auch ihre Rechenzeit benötigt.

Genau hier setzen die zwei wichtigsten Direct11-Features an: Mittels MultiThreadings geht es um eine bessere Hardware-Ausnutzung und mittels Tesselation um die möglichst ressourcensparende Erzeugung von Details – letzteres ist sehr interessant für die einfache Erzeugung detaillierter Strukturen, die nicht perfekt modelliert sein müssen, aber eben nicht zu grob aussehen sollen (beispielsweise für Hintergründe). Es wird also nirgendwo ein regelrecht neuer Effekt möglich – aber es wird Rechenleistung versucht besser auszunutzen bzw. einzusparen, um die freiwerdende Rechenzeit dann für die wirklich wichtigen Dinge benutzen zu können.

Wie 4Gamer aus Fernost berichten, hat MSI auf der Computex eine Radeon HD 4770 mit GDDR3-Speicher gezeigt. Aufgrund dieser Speicherart dürfte der Speichertakt der Karte dann natürlich erheblich unterhalb des regulären Speichertakts der Radeon HD 4770 von 1600 MHz (bei GDDR5) liegen – viel mehr als 1000 MHz dürfte es für diese Karte nicht sein (zwar ist auch schnellerer GDDR3-Speicher lieferbar, für diese Mainstream-Karte aber zu teuer). Eigentlich entspricht dies dann der früher seitens ATI einmal geplanten Radeon HD 4750, welche mit RV740-Chip, leicht abgesenktem Chiptakt und eben GDDR3-Speicher antreten sollte.

Jene Karte ist derzeit aufgrund der 40nm-Produktionsprobleme bei TSMC nicht mehr in ATIs kurzfristigen Planungen (kann aber eventuell später im Jahr noch erscheinen), so daß MSI hier offenbar in Eigenregie etwas gleichwertiges entworfen hat. Allerdings ist der Name natürlich – typisch für dieses Marktsegment – übertrieben, denn trotz daß ein RV740-Chip verbaut wurde und daß dieser eventuell auch auf den 4770er Taktfrequenzen läuft, steht der Karte der Verkaufsname "Radeon HD 4770" sicherlich nicht zu, wenn nur klar taktschwächerer GDDR3-Speicher verbaut wird – ganz besonders bei einer Karte mit nur 128 Bit DDR Speicherinterface.

Das Thema der Intel'schen Core-i3/i5/i7-Verwirrung läßt uns so schnell nicht los, denn es gibt hierbei doch noch mehr zu beachten als zum Wochenanfang vermeldet: So wird Intel im Desktop-Segment die Unterscheidung, ob ein Lynnfield-Core zum Core i5 oder zum Core i7 werden wird, offenbar an der Aktivierung von HyperThreading festmachen, da die Core i5 Prozessorenserie generell nur – egal ob Lynnfield- oder Clarkdale-basierend – über vier insgesamte (physikalische und virtuelle) Prozessorenkerne verfügen wird. Dies bedeutet dann, daß von den bekannten Lynnfield-Taktfrequenzen 2.66 GHz, 2.8 GHz und 2.93 GHz die beiden letztgenannten ziemlich sicher zu "Core i7" werden und die erstgenannte ziemlich sicher zu einem "Core i5" – weil bei dieser das HyperThreading fehlen wird.

Der Launch der Lynnfield-Prozessoren im September ist demzufolge also nicht gleichbedeutend mit dem Launch der Core i5 Prozessorenserie, denn diese "Serie" wird erst einmal wohl nur aus einem einzigen Prozessor bestehen. Erst mit dem Launch der Clarkdale-Prozessoren zum Jahreswechsel (oder wenn Intel weitere Lynnfield-Modelle nachschiebt) wird es hier mehr Auswahl bei den Core i5 Modellen geben. Gleichfalls ist inzwischen auch klar, daß die Core i3 Serie – obwohl dies wohl zu erwarten war – über keinen TurboMode verfügen wird, ganz egal ob die benutzte Basis ein Clarkdale- oder ein Lynnfield-Core ist. Für das angepeilte Einsteiger-Zielsegment macht dies auch nicht wirklich viel Sinn, zudem ergibt sich somit ein (von Intel immer gern genommmendes) Abgrenzungsmerkmal zwischen den Marktsegmenten.

Corename Rechenkerne TurboMode Technik
Core i3 5xx Clarkdale 2 + HT nein 32nm, DualCore + HT, integrierte Grafik, Sockel 1156
Core i3 5xx Lynnfield 4 nein 45nm, QuadCore + HT, Sockel 1156
Core i5 6xx Clarkdale 2 + HT ja 32nm, DualCore + HT, integrierte Grafik, Sockel 1156
Core i5 6xx Lynnfield 4 ja 45nm, QuadCore + HT, Sockel 1156
Core i7 8xx Lynnfield 4 + HT ja 45nm, QuadCore + HT, Sockel 1156
Core i7 9xx Bloomfield 4 + HT ja 45nm, QuadCore + HT, Sockel 1366
Core i9 Gulftown 6 + HT ja 32nm, HexaCore + HT, Sockel 1366

Wie obenstehender Tabelle zu entnehmen, ist die Zuordnung der einzelnen Prozessorcores zu den Verkaufsnamen jedoch noch viel katastrophaler als bisher angenommen: Der Lynnfield-Core wird sowohl für den Core i3, als auch den Core i5 und den Core i7 Verwendung finden – viel mehr verwirrender konnte man es gar nicht machen. Die Unterscheidung liegt dabei primär an der Anzahl der insgesamten logischen Rechenkernen (also physikalische + virtuelle zusammengezählt) sowie dem TurboMode: Der Core i3 hat vier logische Rechenkerne und keinen TurboMode, der Core i5 ebenfalls vier logische Rechenkerne und aber den TurboMode und der Core i7 dann acht logische Rechenkerne und wiederum den TurboMode.

Wie sich die logischen Rechenkerne aber ergeben, ob durch physikalische oder virtuelle (mittels HyperThreading gebildete), ist vollkommen frei – sprich: Beim Core i3/i5 wird es sowohl Prozessoren mit vier echten Rechenkernen und ohne HyperThreading geben als auch Prozessoren mit zwei echten Rechenkernen plus HyperThreading. Dies wird im übrigen zur kuriosen Situation führen, daß die schnellsten Core i3 Modelle (mit vier echten Rechenkernen und ohne HyperThreading) sich problemlos mit den langsameren Core i5 Modellen (mit nur zwei Rechenkernen plus HyperThreading) anlegen können, selbst wenn die Core i5 Prozessoren einen Taktratenvorteil und ihren TurboMode haben. Womit auch der letzte Käufer dann heillos verwirrt sein sollte – was aber für die Anbieter teilweise nichts schlechtes bedeuten mag, denn dem uninformierten Käufer kann man bekannterweise viel einfacher etwas aufschwatzen als dem informierten ;).