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News des 5. Juni 2009

TweakTown berichten von der Computex über die Asus Mars GTX 295 "Limited Edition", welche der Hersteller dort sogar im Zweier-Verbund zeigte. Die Karte selber besitzt ja schon zwei GT200b-Grafikchips, diese sind allerdings vollkommen freigeschaltet und auch so wie bei einer GeForce GTX 285 getaktet, so daß diese Asus-Sonderausführung in der Summe auf 19 Prozent mehr Rechenleistung und 37 Prozent mehr Speicherbandbreite als eine reguläre GeForce GTX 295 kommt. Um den Effekt zu unterstreichen, hat Asus das ganze dann wie gesagt im Zweierverbund (ergo Quad-SLI) unter Far Cry 2 demonstriert, welches unter der satten Auflösung von 3840x2160 (aber ohne Anti-Aliasing) absolut problemlos lief. Für Nutzer kleinerer Monitore ;) läßt sich das ganze im übrigen auch als 2x2 Supersampling Anti-Aliasing auf immerhin 1920x1080 nutzen – mit dem entsprechend erheblichen Bildqualitätsgewinn.

Ein sehr interessantes wettbewerbsrechtliches Verfahren gegen Microsoft bahnt sich laut Golem derzeit in Russland an: Danach wollen die russischen Wettbewerbshüter Microsoft dazu zwingen, auch weiterhin Windows XP anzubieten und damit den Konsumenten die Wahl zu lassen. Hintergrund hierzu ist vor allem die Eigenheit des russischen Marktes (was sich aber auch problemlos auf die Märkte vieler anderer Schwellen- und Entwicklungsländer übertragen läßt), daß schwächere Hardware weit verbreitet ist und auf diesen Windows Vista/7 nicht zufriedenstellend läuft. Zugunsten der russischen Wettbewerbshüter spricht dabei der Punkt, daß die russischen Wettbewerbsgesetze eine künstliche Angebotsverknappung wohl explizit verbieten – somit dürfte es nicht ganz so einfach für Microsoft sein, sich da wieder herauszuwinden.

Das vermutliche Gegenargument von Microsoft wurde auch schon genannt: Man könnte den Hersteller nicht zwingen, den technischen Fortschritt aufzuhalten – einige verglichen es gar damit, daß man die Hersteller von CDs/DVDs auch nicht dafür belangen würde, keine VHS-Kassetten mehr anzubieten. Allerdings dürfte speziell dieser Vergleich arg nach hinten losgehen, denn Videobänder wurden nicht durch künstliche Angebotsverknappung vom Markt gedrängt, sondern noch lange Zeit auch in der längst angebrochenen Ära von CD und DVD angeboten. Zudem ist der Punkt des "technischen Fortschritts" diskussionswürdig, da die (wirklich relevanten) Unterschiede zwischen Windows XP und Vista/7 sicherlich nicht so extrem sind wie zwischen CD/DVD auf der einen Seite und VHS auf der anderen Seite.

In der Summe spricht absolut nichts für ein Verkaufsende von Windows XP – ganz besonders dann nicht, wenn es dafür wie in Russland offensichtlich noch einen breiten Bedarf gibt. Und mit dem Zwang zu Windows Vista/7 kann man durchaus sagen, daß der Konsument hierbei geschädigt wird, denn eine Einschränkung der Wahlmöglichkeiten wird – ganz unabhängig davon, ob das neue Produkt nun deutlich besser sein soll – generell dieserart begriffen. Letztlich kann es sich Microsoft ja auch nur dank seiner marktbeherrschenden Stellung leisten, ein offensichtlich weiterhin stark nachgefragtes Produkt vom Markt zu nehmen, bei echter Konkurrenz wäre dies nicht so einfach möglich. Und Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung ist immer ein Fall für die Wettbewerbshüter – normalerweise aber auch nicht nur in Russland.

Wie u.a. die Welt berichtet, hat sich die Innenministerkonferenz der Bundesländer für ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von "Killerspielen" ausgesprochen. Dabei wurden die üblichen Vorwürfe wiederholt und auch ein direkter Zusammenhang mit Winnenden hergestellt. Die Innenminister der Bundesländer sind somit entschieden dafür, ein entsprechendes Verbotsgesetz noch vor der Bundestagswahl im Herbst zu verabschieden. Allerdings handelt es sich hierbei letztlich doch nur um eine Empfehlung ohne größeres politisches Gewicht, denn die Parteien des Bundestages haben sich eigentlich darauf verständigt, das Ergebnis einer weiteren Studie abzuwarten, welche ein mögliches Gesetzgebungsverfahren in dieser Legislaturperiode ausschließen würde.

Wie dies nach der Bundestagswahl aussieht, bliebe abzuwarten – doch da die Verbotsforderung in erster Linie aus der konservativen Ecke kommen und eine kommende schwarz-gelbe Bundestagsmehrheit nicht unwahrscheinlich ist, könnte nach der Bundestagswahl dieser Punkt erneut auf die Tagesordnung gehoben und dann durchaus auch viel einfacher durchgedrückt werden. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, daß spätestens nach der Bundestagswahl die Zügel doch erheblich angezogen werden: Einem Verbot von "Killerspielen" könnte dann auch eine deutlich verschärfte Ratingpolitik bei Filmen sowie verstärkte Anstrengungen zur Internetregulierung folgen – zumindest wenn man konsequent wäre. Damit ist aber letztlich nicht gesagt, daß dies alles kommt – ein "Killerspiele"-Verbot stand schließlich auch schon im Koalitionsvertrag der rot-grünen aktuellen Bundesregierung und wurde bisher nicht umgesetzt.