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News des 1./2. Juni 2009

Laut Fudzilla sollen die kommenden 40nm Mobile-Chips von nVidia schon DirectX 10.1 beherrschen. Da diese "Mobile-Chips" aber genauso auch im Desktop-Bereich Verwendung finden werden (unter schlicht einem anderen Codenamen, aber mit identischer Hardware), würde das bedeuten, daß nVidia die kommenden 40nm-Chips GT218, GT216 und GT214/GT215 wieder allen Erwartens doch noch auf DirectX 10.1 umgesetzt hätte. Momentan hat das ganze sicherlich nur den Status eines vollkommen unbestätigen Gerüchts und da Fudzilla diese "Information" noch nicht einmal entsprechend ausgeschlachtet hat, kann es sich hierbei gut und gerne um einen einfachen Schreibfehler handeln. Normalerweise spricht alles dagegen, daß nVidia – gerade kurz vor DirectX11 – sich noch einmal an DirectX 10.1 versucht – aber man kann nie wissen ;).

TweakTown berichten über die seitens Global Foundries derzeit geplanten Fertigungstechnologien: 45nm für AMDs Prozessoren, 32nm für den Embedded- und Grafikbereich (wobei hier sicherlich nichts im HighEnd-Segment gemeint ist) und 28nm für die DRAM-Produktion, die beiden letztgenannten werden ab nächstes Jahr verfügbar sein. Dies nimmt insbesondere all denjenigen Mutmaßungen den Wind aus dem Segeln, daß nur weil Global Foundries derzeit an 32nm und 28nm arbeitet, man damit gleich umgehend HighEnd-Grafikchips fertigen könnte. Gerade an der geplanten 28nm-Fertigung läßt sich gut ablesen, wie so etwas in der Realität funktioniert: Zuerst einmal wird diese für einfache und kleinere Chips eingesetzt, wie eben Speicherchips.

Bis man dann dieselbe 28nm-Fertigung auch für voluminöse Chips mit hohen Taktanforderungen (wie Prozessoren und HighEnd-Grafikchips) verwenden kann, vergeht noch eine ganze Weile – denn nur weil eine bestimmte Fertigung dem Namen nach verfügbar wird, bedeutet dies nicht, daß man damit sofort HighEnd-Chips backen kann. Demzufolge ist es auch sehr sekptisch zu bewerten, wenn das BSN vermeldet, ATI wolle schon im ersten Halbjahr 2010 auf einen 28nm Bulk-Prozeß bei Global Foundries umsteigen: Global Foundries wäre sicherlich glücklich, wenn man zu diesem Zeitpunkt den 32nm-Prozeß soweit hätte, damit erst einmal kleinere Grafikchips fertigen zu können. Grafikchips des Performance- und HighEnd-Segments in 28nm sind jedoch aus derzeitiger Sicht kaum vor dem Jahr 2011 zu sehen.

Mit dem Start der Computex hat AMD die ersten einer ganzen Reihe an kommenden weiteren 45nm K10-Prozessoren vorgestellt: Den Athlon II X2 250 (Regor, DualCore, kein Level3-Cache, 3.0 GHz, 65W TDP, 87$ Listenpreis) sowie den Phenom II X2 550 BE (Callisto, DualCore, 6 MB Level3-Cache, 3.1 GHz, 80W TDP, 102$ Listenpreis). Weitere Modelle dieser Serie sowie weitere TripleCore- und QuadCore-Modelle auf 45nm sollen folgen, sind aber derzeit seitens AMD noch nicht exakt spezifiziert sowie mit einem Termin versehen. Technisch basiert der Callisto-Core des Phenom II X2 550 BE weiterhin auf einem vollwertigen 45nm K10-Die mit also vier Rechenkernen und 6 MB Level3-Cache – AMD hat für diesen Prozessor schlicht zwei der vier Rechenkerne deaktiviert, wie auch schon beim Phenom II X3 sowie (den in 65nm gefertigten) Athlon X2 7750/7850 Prozessoren.

Der Regor-Core des Athlon II X2 250 basiert dagegen auf einer echten Neuentwicklung: Das Prozessoren-Die ist mit 117mm² Fläche und 410 Millionen Transistoren wesentlich kleiner als das Die eines Phenom II X4 9xx Prozessors mit 258mm² Fläche und 758 Millionen Transistoren. Dafür verfügt der Regor-Core auch abweichend zu allen anderen 45nm K10-Modellen über gleich 1 MB Level2-Cache pro Core – alle anderen Prozessoren dieser Serie haben "nur" 512 kByte pro Core zu bieten. Dabei ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert, was für eine Hardware wirklich im Regor-Die schlummert: Zwar geben viele Webseiten, welche heute entsprechende Artikel bringen, diesen Core als nativen DualCore mit 2x 1 MB Level2-Cache und ohne Level3-Cache an, es liegt aber auch im Bereich des möglichen, daß AMD hier wieder einen QuadCore-Prozessor mit 4x 512 kByte Level2-Cache (und ohne Level3-Cache) aufgelegt hat.

Dieser würde sich dann auch dazu eignen, für die noch kommenden Prozessor-Serien Athlon II X3 und X4 ohne Level3-Cache benutzt zu werden – man hätte somit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, was produktionstechnisch immer günstig ist. Auch der größere Level2-Cache des Athlon II X2 läßt sich damit realisieren, man benutzt dann einfach den Level2-Cache der zwei deaktivierten Rechenkerne. Bislang ist dies allerdings erst einmal nur eine Theorie, welche noch irgendeiner Bestätigung seitens AMD oder aus der Praxis bedarf. In jedem Fall vollzieht AMD einen schon des länger erwarteten notwendigen Schritt und nimmt seine LowCost-Prozessoren nunmehr nicht mehr ausschließlich aus der Produktion des großen Phenom II X4, welche natürlich dementsprechend teurer ist. Die CPU-Hersteller hüten ihre exakten Produktionskosten immer wie ein Staatsgeheimnis, doch man kann damit rechnen, daß eine sehr große CPU wie der 45nm K10-Core sicherlich um die 60 Dollar in der Fertigung kostet.

Und damit ist dann nur die Hardware selber gemeint, ohne Transport, Verpackung, Marketing und Händlerspanne – auch nicht eingerechnet die Hunderte Millionen Dollar, welche die Entwicklung neuer Prozessoren und Fertigungstechnologien regelmäßig kosten. Gewinnbringend kann AMD so einen Prozessor nur absetzen, wenn Verkaufspreise über 100 Dollar erzielt werden – und bei den Prozessoren unterhalb dieses Preispunkts benötigt man einfach einen kleineren Core, ansonsten kommt man nicht auf einen grünen Zweig, die letzten AMD-Geschäftszahlen (guter Stückzahlenumsatz, aber schwacher Dollarumsatz und hoher Dollarverlust) sprechen da eine klare Sprache. Mit den beiden neuen Modellen geht AMD dieses vor allem wirtschaftliche Dilemma also entsprechend an, auch wenn die Vorstellung von zwei Prozessoren noch lange keinen Sommer macht.

So hätte es bei den großen OEMs sicherlich noch mehr Eindruck gemacht, wenn AMD mit mehr Taktfrequenzen und eventuell auch schon dem einen oder anderen TripleCore- und QuadCore-Modell angerückt wäre. Schließlich mögen es OEMs, immer ganze Rechnerserien mit verschiedenen, leistungsmäßig abgestuften Konfigurationen zu planen, dafür reichen dann nur zwei CPUs irgendwie noch nicht aus. Trotzdem ist der Anfang gemacht, AMD hat mit den beiden neuen CPUs endlich einmal wieder gute Intel-Kontrahenten in volumenträchtigen 100-Dollar-Segment gefunden. Dabei kann man sich problemlos mit den dort seitens Intel vorzufindenden Prozessoren (Core 2 Duo E7x00 Serie und Pentium E6x00) anlegen, gerade der Phenom II X2 550 BE erweist sich als dabei als die zumeist performantere Wahl gegenüber den preislich passenden Intel-Gegenparts, ohne irgendwo größere Nachteile aufzuweisen.

Gerade in der Spieleperformance zieht der Phenom II X2 550 BE davon: Zum einen liegen hier die größten Unterschiede zum Athlon II X2 250, zum anderen wird insbesondere die Intel-Konkurrenz sogar in Form des Core 2 Duo E7500 (Listenpreis 133 Dollar) regelmäßig in die Schranken verwiesen. Mit der Core 2 Duo E8x00 Serie kann sich der Phenom II X2 550 BE allerdings nicht anlegen, diese DualCore-CPUs sind weiterhin schneller (kosten jedoch auch entsprechend mehr). Allerdings kann aus Spielersicht (für den Zweck eines Neukaufs) generell keine Empfehlung mehr für DualCore-Prozessoren gegeben werden, da inzwischen doch ein nicht unerheblicher Anteil der neu erscheinenden Spiele über QuadCore-Optimierungen verfügt und daher selbst mittelmäßig getaktete QuadCore-Modelle die bessere Wahl gegenüber schnellen DualCore-Modellen darstellen bzw. die Zeit ganz automatisch zugunsten der QuadCore-Modelle arbeitet.

Shortcuts: Der Heise Newsticker und der Planet 3DNow! berichten über den ebenfalls auf der Computex von AMD vorgestellten Server-Prozessor "Istanbul" mit gleich sechs Rechenkernen, mittels welchem sich AMD wieder besser im lukrativen Servergeschäft positionieren will. Golem vermelden hingegen die Einigung von Intel und Psion bezüglich der (von letzteren gehaltenen) Marke "Netbook": Danach dürfen Intel und damit auch alle weiteren Gerätehersteller den Begriff ab sofort frei für diese neuen Geräteklasse verwenden. Details zur Einigung wurden nicht bekannt, aber es steht zu vermuten, daß Psion sich diese "Einigung" durchaus hat vergolden lassen. Und letztlich berichten TweakPC noch zu einer "GeForce GTX 265", hinter welcher sich jedoch keine neue offizielle Lösung seitens nVidia, sondern eine Sonderausführung von Sparkle mit allerdings derzeit noch unbekannten Daten verbirgt.