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News des 23./24. Mai 2009

Die PC Games Hardware hat sich den bald erscheinenden Strategie-Titel Anno 1404 unter verschiedenen Grafikkarten und CPUs schon einmal vorab angesehen. Leider hat man nur Hardware der Performance-Klasse auf das Spiel angesetzt, da aber die Frameraten dieser Hardware selbst unter 1920x1200 mit 8x Anti-Aliasing bei über 30 fps blieben, kann man wohl sagen, daß Anno 1404 nicht besonders anspruchsvoll bezüglich der Hardware ist und auch mit Mainstream-Hardware auf Auflösungen bis 1680x1050 sehr gut spielbar sein dürfte. Beachtbar ist allerdings, daß der Titel laut der Aussage der PCGH sehr gut auf Mehrkernprozessoren optimiert sein soll und alle zur Verfügung stehenden Prozessorenkerne benutzt werden – auch wenn dies nicht durch Benchmarks belegt wurde.

Noch nachzutragen wäre eine Meldung seitens Golem über die bei der Nehalem-Mainstreamlösung "Lynnfield" geplante Anbindung der Prozessorteile untereinander. So besitzt auch dieser Prozessor weiterhin ein QPI-Interface wie die Nehalem-HighEnd-Lösung Bloomfield (Core i7). Während letzter diese allerdings zur Anbindung möglicher weiterer Prozessoren (im Workstation- und Server-Segment) und zur Anbindung des Mainboard-Chipsatzes benutzt, wird QPI beim Lynnfield nur zur Anbindung des auf dem Die verbauten PCI Express Interfaces angesetzt – die Anbindung des Mainboard-Chipsatzes erfolgt wie bekannt über das (kleinere) Direct Media Interface (DMI). Daß QPI beim Lynnfield im übrigen niedriger getaktet als beim Core i7 sein soll, ist wohl kein Beinbruch, da beim Core i7 potentiell mehrere Grafikkarten darüber laufen, während beim Lynnfield das ganze auf 16 PCI Express Lanes und damit regulär nur eine Grafikkarte limitiert ist.

Sehr interessantes hat dagegen der Planet 3DNow! zu den Irrungen und Wirrungen rund um die CPU-Befehlssatzerweiterungen SSE5 (AMD) und AVX (Intel) geschrieben, welche mit den ab 2010/11 anstehenden CPUs antreten sollten. AMD war hier mit SSE5 ziemlich vorgeprescht, doch Intel wollte nicht noch einmal (x86-64) eine Befehlssatzerweiterung von AMD einfach so übernehmen und brachte den fortschrittlicheren Gegenentwurf AVX ins Spiel. Nach einigem Geplänkel scheint AMD nunmehr SSE5 zugunsten von AVX fallengelassen zu haben, wobei die verschiedenen zwischenzeitlichen Änderungen an AVX diese Intel-Befehlssatzerweiterung inzwischen technisch auch wieder etwas kleiner ausfallen lassen als einstmals noch geplant. Vor allem aber könnte hier ein Hauptgrund für die Verschiebung von AMDs Bulldozer-Architektur auf das Jahr 2011 liegen, denn diese soll (das immer noch nicht hundertprozentig spezifizierte) AVX natürlich vollständig unterstützen.

Ebenfalls nachzutragen wären ein einzelner Clarkdale-Benchmark bei Nordic Hardware. Der Clarkdale-Core ist die Nehalem-LowCost-Ausführung mit nur zwei Rechenkernen (plus HyperThreading), welche ab Anfang 2010 im Preisbereich von 84 bis ca. 150 Dollar Listenpreis antreten soll und damit wohl die Core 2 Duo Prozessoren beerben wird (komplette Aufstellung der kommenden Nehalem-Modelle). Als absolute Neuheiten hat der Clarkdale die 32nm-Fertigung und einen (allerdings in 45nm gefertigten) Grafikkern auf dem Die, welcher höchstwahrscheinlich aus der bekannten GMA-Serie von Intel genommen wird. Derzeit liegt zu diesem Prozessor zwar nur ein einzelner Benchmark unter SuperPI vor, aber um die theoretische Leistungsfähigkeit dieser CPU gerade gegenüber dem Intel-Vorgänger zu beurteilen, reicht dies aus (bzw. muß vorerst ausreichen): Danach ist der Clarkdale um ca. 10 Prozent schneller als ein gleich getakteter Core 2 Duo Prozessor.

Dies ist nicht wahnwitzig viel, aber im Gegensatz zur HighEnd-Ausführung Core i7 hat der Clarkdale ja auch nur ein DualChannel-Speicherinterface und einen mit 4 MB nur halb so großen Level3-Cache. Es dürfte trotzdem interessant werden, mit welchen Taktraten Intel den Clarkdale dann in den Markt schickt: Aufgrund der 32nm-Fertigung ist der Weg nach oben prinzipiell weit offen, aber Intel wird erfahrungsgemäß seine Karten gerade am Anfang noch nicht vollständig auf den Tisch legen. Zudem könnte es ausreichend sein, mit den gleichen Taktraten wie bei den Core 2 Duo Prozessoren zu kommen und einfach deren Preise weiterhin hochzuhalten – dann gewinnt der Clarkdale einfach über das bessere Preis/Leistungsverhältnis. Potentiell dürfte es jedenfalls einen geradezu riesigen Übertaktungsspielraum bei den Clarkdale-Modellen geben.