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News des 6./7. April 2009

Wie die X-bit Labs vermelden, plant ATI derzeit keine DualChip-Variante der Radeon HD 4890 X2, sondern will dieses Feld weiterhin mit dem RV770-Chip besetzt halten. Generell dürfte der Effekt einer angenommenen "Radeon HD 4890 X2" auch nur arg gering sein, da sich die Radeon HD 4890 ja auch nur um die 10 Prozent von der Radeon HD 4870 1024MB absetzen kann – und die besseren Übertaktungsmöglichkeiten der Radeon HD 4890 dürften dann bei der DualChip-Lösung aus thermischen Gründen wohl flachfallen. Vor allem aber ist die Radeon HD 4870 X2 in erster Linie ein Prestigeprojekt und kein Umsatzträger – und da reicht es sicherlich aus, wenn man eines hiervon hat und nicht noch versucht, sich selbst um weitere 10 Prozent zu übertreffen.

Laut einem Report von Jon Peddie Research ist der Stückzahlen-Absatz von extra Grafikkarten im vierten Quartal 2008 massiv um 43 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eingebrochen. Da auch das zweite und dritte Quartal 2008 nicht besser als die jeweiligen Quartale des Jahres 2007 liefen, geht das Jahr 2008 mit einem dickem Minus in die Grafikkarten-Geschichte ein: Nur noch 81 Millionen extra Grafikkarten wurden abgesetzt, gegenüber 94 Millionen im Jahr 2007. Das gerade das normalerweise so gut laufende vierte Quartal letztes Jahr so schlecht ausfiel, dürfte aber nicht allein der einsetzenden Wirtschaftskrise geschuldet sein, sondern auch dem Umstand, daß es in diesem Zeitraum kaum Neuvorstellungen und damit wenig Marktimpulse gab.

Wie das Geschäft im gerade abgelaufenen ersten Quartal 2009 gelaufen ist, läßt sich derzeit nur spekulieren, besonders rosig dürfte es aber wegen der nun allen bewußt gewordenen Wirtschaftskrise nicht gewesen sein. Doch selbst wenn sich der Stückzahlen-Absatz stabilisieren sollte, dürften die Hersteller derzeit in erster Linie mit einem sinkendem Durchschnittspreis zu kämpfen haben: Durch die jüngsten Preissenkungen geht das Augenmerk verstärkt zu den Karten unterhalb der 200-Euro-Marke, darüber befinden sich vom Preis/Leistungsverhältnis her gesehen kaum noch attraktive Modelle (Ausnahme: die Radeon HD 4850 X2, sofern man nichts gegen DualChip-Modelle einzuwenden hat). Gewinner in diesem Rennen kann nur sein, wer seine Produktionskosten im Griff hat, also die Chips klein und effizient hält und das Platinendesign nicht ausufern läßt.

Die ComputerBase hat sich kurz angesehen, wie diverse Grafikkarten mit der PhysX-Version von Sacred 2 zurechtkommen. Diese kürzlich per Patch nachgelieferte Version setzt auf eine per nVidia-Grafikkarte zu berechnende Physik, die dafür benötigte Rechenleistung ist also nicht mehr per CPU zu leisten. Anscheinend schlaucht die zusätzliche Physikberechnung die Grafikkarten ziemlich stark, denn unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing kommt selbst eine GeForce GTX 285 auf nur noch auf 31 fps im PhysX-Modus. Leider fehlen die Vergleichswerte ohne PhysX sowie auch Werte mit einer nVidia-Grafikkarte als extra PhysX-Beschleuniger, um genauer einschätzen zu können, ob Sacred 2 eventuell eine Paradeanwendung für PhysX sein könnte.

Die PC Games Hardware hat sich dagegen die Grafikkarten-Performance des auf der Unreal Engine 3 basierenden RPGs "The Last Remnant" angesehen. Normalerweise ohne Option für Anti-Aliasing ausgestattet, ist das Spiel offensichtlich recht anspruchslos und läuft unter 1680x1050 auch auf älteren Karten wie Radeon HD 3850 256MB und Radeon X1950 XTX noch weitestgehend klaglos – moderne Mainstream- und Performance-Karten liegen hier gleich im Bereich von 60 bis 100 fps. Erzwingt man dagegen 4x Anti-Aliasing (über Umbenennung der Spiel-EXE und Forcierung im Treiber-Panel), wird es höchst knapp für die älteren Karten, während die aktuelle Generation zwar geringere Frameraten produziert, aber jederzeit noch im spielbaren Bereich liegt. Das Spiel hat – gemäß der benutzten Engine – eine gewisse Tendenz pro nVidia-Grafikkarten, was aber bei den allgemein hohen Frameraten keine große praktische Rolle spielt.

Shortcuts: Wie der Planet 3DNow! berichtet, hat der bisher exklusiv nVidia-Grafikchips verbauende Grafikkarten-Hersteller Albatron nunmehr auch eine Radeon HD 4890 in sein Programm aufgenommen und zudem weitere ATI-Produkte angekündigt. Unsicher ist, ob der Hersteller zukünftig zweigleisig fahren wird oder ganz auf ATI umsteigt – für letzteres spricht eventuell, daß Albatron die letzten Produkteinführungen von nVidia (GeForce GTS 250, GeForce GTX 275/285/295) allesamt nicht mitgemacht hat. Wie bekannt hatte Intel die Core i7-920 und i7-940 Prozessoren kürzlich für den vollen QPI-Takt von 6,4 GT/sec freigegeben – Hardware-Infos melden hierzu nun nach, daß man dadurch auch nicht seine Garantie verliert. Diese kleine Änderung im Mainboard-BIOS macht zwar bei Desktop-Systemen üblicherweise keinen Performance-Unterschied – aber man nimmt dann doch mit, was man kriegen kann ;).