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News des 24. März 2009

Laut Fudzilla hat ATI den RV740-Grafikchip der Radeon HD 4750 & 4770 Grafikkarten von seinem ursprünglich anvisierten Launch am 6. April auf den Mai verschoben. Der Grund hierfür soll aber schlicht nur darin liegen, daß man mit dem ersten 40nm-Grafikchip erst einmal die Notebook-Hersteller zugunsten der Radeon HD 4830 & 4860 beliefern will, das Desktop-Segment käme erst danach an die Reihe. Gut möglich ist aber auch, daß ATI zudem auch noch die letzten Radeon HD 4830 Grafikkarten aus dem Markt haben will, ehe der RV740-Chip diese Mainstream-Lösung voll und ganz ersetzt. Wenig zu dieser Verschiebung passt allerdings die erste Listung einer Radeon HD 4750 – dies würde dann auf einen eher baldigen Launchtermin hindeuten.

Ebenfalls ein wenig überraschend sind die Taktraten dieser Radeon HD 4750, welche mit 650/1600 MHz angegeben werden und damit kaum von den bisher bekannten Taktraten der Radeon HD 4770 von 700/1600 MHz abweichen würden. Angesichts dieser verwirrenden Daten erscheint beim RV740-Chip derzeit noch alles möglich – bis hin zu der Annahme, daß ATI die Taktfrequenzen noch einmal überdenkt und der Radeon HD 4770 eventuell sogar noch mehr Leistung spendiert als bisher schon ermittelt. Einziger klarer Punkt ist derzeit, daß der bei der ersten Listung (kurzzeitig) genannte Preis der Radeon HD 4750 von 130 Euro ein typischer Vorlaunch-Preis und damit deutlich zu hoch ist. Radeon HD 4750 Karten sind noch unterhalb von 100 Euro zu erwarten, irgendwo bei 80 bis 90 Euro.

Dagegen schiebt sich die Radeon HD 4890 weiter in den Vordergrund, zu dieser Karte gibt es neue Benchmarks einer stark übertakteten Version bei PCInlife – wobei sich die dort ermittelten 3DMark-Werte leider nicht wirklich gut vergleichen lassen, so daß bezüglich einer besseren Performance-Einordnung der Radeon HD 4890 nicht viel gewonnen ist. Viel interessanter sind dabei jedoch die Taktraten der dort benutzten Karte: Diese konnte auf immerhin 1000/2250 MHz stabil übertaktet werden, was deutlich mehr ist als der default-Takt der Radeon HD 4890 von 850/1975 MHz und auch klar über die (normalen) Übertaktungsergebnisse von Radeon HD 4870 Karten hinausgeht. Insofern könnte ATI die Arbeit am RV790-Chip auch dazu genutzt haben, diesen (trotz der unveränderten 55nm-Fertigung) wesentlich taktfreudiger als den RV770-Chip zu gestalten.

Anscheinend nutzt ATI diese hohen Taktreserven bei der regulären Radeon HD 4890 nicht aus (gut für die Übertakter) und wird dafür nun Radeon HD 4890 OC Karten bringen, deren Takt aber je nach Hersteller verschieden ausfallen dürfte. techPowerUp berichten beispielsweise von einer Asus-Karte mit Taktraten von 900+/2000 MHz, wobei die Karte zugunsten einer größeren Stabilität und eines höheren Übertaktungsspielraums nicht zwei sechspolige (maximal 225 Watt), sondern einen sechspoligen und einen achtpoligen Stromanschluß trägt (maximal 300 Watt). Es deutet sich somit immer mehr an, daß die Radeon HD 4890 OC nicht nur ein Sondermodell einiger Grafikkartenhersteller ist, sondern breit von vielen Grafikkartenhersteller angeboten werden wird – und damit ATIs eigentliche Antwort auf die GeForce GTX 275 darstellen soll.

Silicon.de berichten über einen neuen Versuch, Computerspiele nicht mehr auf dem heimischen Rechner zu berechnen, sondern zentral im Rechenzentrum zu rendern und dann einfach die erstellte Spielegrafik per Internet zu den Spielern zu streamen. Mit der heutzutage zur Verfügung stehenden Bandbreite dürfte sich ein solches Vorhaben prinzipiell gesehen einfacher realisieren lassen als noch vor ein paar Jahren, das größte Problem bleibt dabei aber weiterhin die Latenzzeit: Denn hier werden ja nicht nur Positionsangaben etc. von einem zentralen Server zwischen den Spielern verteilt wie bei bisherigen Onlinespielen, sondern die komplette Spielegrafik im Umfang von mehreren Megabit/sec (angeblich werden 5 MBit/sec für 1280x720 benötigt).

Dafür sind nicht nur hochvolumige Leitungen, sondern vor allem auch dauerhaft hochstabile Leitungen erforderlich – etwas, worauf das Internet trotz der heutigen Bandbreiten eigentlich nicht ausgelegt ist. Gestreamte Webangebote werden bisher schließlich zumeist über eine Puffertechnologie flüssig gehalten – etwas, was ein gestreamtes Onlinespiel eben gerade nicht benutzen kann. Insofern ist die Ankündigung dieses Dienstes namens "OnLive" weniger als die halbe Miete wert – erst ein Praxistest wird ergeben können, ob an der ganzen Sache wirlich etwas dran ist. Im Fall der Fälle bliebe dann aber auch noch das Spieleangebot und der Kostenpunkt abzuwarten – gerade letzterer müsste im Normalfall eigentlich recht hoch sein, weil die zentrale Serverarchitektur und die hohen benötigten Bandbreiten auch nicht billig kommen werden.

Shortcuts: Bei CPU3D gibt es eine Anleitung, wie man mittels BIOS-Flash aus einer GeForce 9800 GTX+ eine GeForce GTS 250 macht. Da beide Karten aber nahezu identisch sind, ändert sich faktisch nur der angezeigte Kartenname – dafür muß man sich sicherlich nicht dem Risiko eines BIOS-Flashs samt entsprechendem Garantieverlust aussetzen. Auch der etwas höhere Speichertakt der 1024-MB-Versionen lohnt diesen Schritt nicht, jenen kann man auch über gewöhnliches Overclocking viel gefahrloser erreichen. Gemäß Fudzilla wird AMDs Produktionsfirma Globalfoundries ab dem vierten Quartal diesen Jahres angeblich erste Order in 32nm annehmen. Allerdings ist damit nicht gesagt, daß man zu diesem Zeitpunkt dann auch lieferbar ist – so daß für den Augenblick die früheren Informationen bestehenbleiben, das eine neue CPU-Architektur von AMD in der 32nm-Fertigung frühestens Ende 2010 zu erwarten ist.