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News des 23. März 2009

Wie das GPUCafé berichtet, geht nVidia bei den neuen Mobile-Grafiklösungen nicht nur bei der Namenswahl (GeForce GTX 260M und 280M auf G92-Basis), sondern auch bei der Preisgestaltung sehr aggressiv vor, so daß die neuen und sicherlich leistungsfähigeren HighEnd-Modelle klar unterhalb der Preise der bisherigen HighEnd-Modelle angesetzt werden. Damit folgt man aber letztlich den Vorgaben seitens ATI, welche preislich bisher deutlich niedriger angesiedelt waren als nVidias Spitzenmodelle im Mobile-Bereich. Ob diese faktische Preissenkung von nVidia im Mobile-Bereich allerdings gerade gegenüber der Mobility Radeon HD 4870 ausreicht, darf beim Blick auf die technischen Daten bezweifelt werden.

Mobility Radeon HD 4850 Mobility Radeon HD 4870 GeForce GTX 260M GeForce GTX 280M
Chipbasis ATI RV770, 55nm, 956 Mill. Transistoren, 256mm² Die-Fläche nVidia G92b, 55nm, 754 Mill. Transistoren, 276mm² Die-Fläche
Technik DirectX 10.1, 800 Shader, 40 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 112 Shader, 56 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 128 Shader, 64 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface
max. Taktraten 500/850 MHz 550/1400 MHz 550/1375/950 MHz 585/1436/950 MHz
Speicher 512 MB GDDR3 512/1024 MB GDDR5 1024 MB GDDR3 1024 MB GDDR3
Rechenleistung 800 GFlops 880 GFlops 308/462 GFlops 368/551 GFlops
Bandbreite 54 GB/sec 90 GB/sec 61 GB/sec 61 GB/sec
Strombedarf (TDP) 45W 65W ? ?
Listenpreis ? 375$ 320$
(SLI: 500$)
430$
(SLI: 700$)
Desktop-Vergleich (gleicher Name) vs. Radeon HD 4850: 80% Rechenleistung und 85% Bandbreite vs. Radeon HD 4870: 73% Rechenleistung und 78% Bandbreite vs. GeForce GTX 260 (216SP): 57% Rechenleistung und 54% Bandbreite vs. GeForce GTX 280: 59% Rechenleistung und 43% Bandbreite
Desktop-Vergleich (ähnliche Performance) vs. Radeon HD 4830: 109% Rechenleistung und 94% Bandbreite vs. Radeon HD 4850: 88% Rechenleistung und 141% Bandbreite vs. GeForce 9800 GT: 92% Rechenleistung und 105% Bandbreite vs. GeForce 8800 GTS: 88% Rechenleistung und 98% Bandbreite

Denn erstens einmal kostet die GeForce GTX 280M immer noch mehr als die Mobility Radeon HD 4870 – und zweitens liegen bei ATI die Mobile-Lösungen von der Performance her deutlich näher an ihren gleichnamigen Desktop-Kollegen, während sich bei nVidia diesbezüglich geradezu Abgründe an Performanceunterschiede auftun. Rechnet man es herunter auf vergleichbare Desktop-Grafikkarte, welche sich aufgrund deren allgemein bekannter Performancewerte besser vergleichen lassen, stellt ATI mit der Mobility Radeon HD 4870 eine Leistung etwas besser als die Radeon HD 4850 des Desktop-Segments auf, welche nVidia durch die GeForce GTX 280M mit der Leistung einer GeForce 8800 GTS des Desktop-Segments sicherlich nicht erreichen kann, auch wenn die ungefähre Richtung stimmen mag.

Knapp unterhalb dieser echten HighEnd-Beschleuniger ist aber die Mobility Radeon HD 4860 derzeit der Geheimtip im Mobile-Segment, auch wenn erste Geräte mit dieser eben erst angekündigten neuen Mobile-Lösung noch etwas auf sich warten lassen dürften. Doch mit einer Rechenleistung von (auf maximalen Taktraten) 832 GFlops und einer Bandbreite von 64 GB/sec schlägt man nicht nur die Mobility Radeon HD 4850 bei der Performance, sondern liefert all dies auch noch auf Basis des 40nm-Chips RV740 deutlich stromsparender ab. RV740-betriebene Notebooks werden also nicht nur akkuschonender arbeiten, sondern eventuell auch – man sollte es bei Notebooks kaum glauben – für den Betrieb im Freien unter Sommertemperaturen geeignet sein, während die anderen vorgenannten HighEnd-Lösungen ihre Geräte wohl ziemlich aufheizen dürften und somit nur bei gemäßigten Temperaturen wirklich laufsicher sind.

Hardware.fr haben von einem Einzelhändler eine Statistik über die Ausfallraten von Grafikkarten bekommen, welche ganz interessant sind. Zuvor sei allerdings betont, daß diese Auswertung aus statistisch-wissenschaftlicher Sicht wohl unprofessionell vorgenommen wurde und auch die für eine sichere Aussage benötigten Mindestmengen anscheinend nicht zusammenkommen. Die Ergebnisse sind also keineswegs auf die Goldwaage zu legen – aber sie geben hier und da durchaus Hinweise in gewisse Richtungen. So ergibt der Vergleich der einzelnen Grafikkartenhersteller untereinander eine Schwankung zwischen 2,0 und 3,6 Prozent Ausfallrate – nur ein Hersteller schiesst hier mit 5,6 Prozent deutlich darüber hinaus, dies sollte allerdings aus vorgenannten Gründen keinesfalls überbewertet werden.

Besser wertbarere Tendenzen ergibt da die nach Grafikchips geordnete Aufstellung: Hier wird die GeForce GTX 280 hier mit satten 9,9 Prozent Ausfallrate angegeben, während die GeForce GTX 260 mit 4,3 Prozent diesbezüglich deutlich humaner ausfällt (wenngleich der Wert absolut gesehen immer noch zu hoch ist). Ansonsten liegen gerade DualChip-Grafikkarten weit außerhalb des üblichen Rahmens: Eine GeForce 9800 GX2 kommt auf 6 Prozent Ausfallquote, eine Radeon HD 4870 X2 kommt auf 4,3 Prozent (was innerhalb nur der DualChip-Grafikkarten sogar relativ gut ist) und eine Radeon HD 3870 X2 "erreicht" sogar satte 11 Prozent Ausfallrate. Die Einzelwerte sind dabei wie gesagt nicht überzubewerten, aber es erscheint doch klar, daß sowohl besonders stromhungrige Karten als auch die technisch anspruchsvollen DualChip-Lösungen klar die höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten aufweisen.