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News des 11. März 2009

Der Heise Newsticker vermeldet Gerüchte, wonach am 6. April in Konkurrenz zu ATIs Radeon HD 4890 auf RV790-Basis eine GeForce GTX 275 auf GT200(b)-Basis ins Rennen geschickt werden soll. Diese soll mit einem 448 Bit DDR Speicherinterface (wie die GeForce GTX 260) antreten, die Anzahl der Shader-Einheiten ist noch nicht bekannt. Gemäß Spekulationen sollen es 216 wie bei der neueren GeForce GTX 260 sein – von dieser Karte soll sich die GeForce GTX 275 dann durch höhere Taktraten unterscheiden, welche wohl durch die 55nm-Fertigung ermöglicht werden dürften. In jedem Fall dürfte somit eine Karte entstehen, welche in der Performance nahe an der auslaufenden GeForce GTX 280 liegt.

Als Grund für diese sicherlich erst kurzfristig aus der Taufe gehobene Karte mag sicherlich die Radeon HD 4890 gelten – nVidia benötigt offenbar ein passendes Gegenangebot, wofür die GeForce GTX 260 wohl zu leistungsschwach und die GeForce GTX 285 wohl zu teuer ist. Damit ergibt sich aber auch, daß ATIs Radeon HD 4890 keineswegs nur 10 Prozent Performance (auf die Radeon HD 4870) drauflegen wird, in diesem Fall würde nVidia keine neue Karte benötigen, sondern könnte diese Problematik noch mit der GeForce GTX 260 (216SP) abhandeln. Vermutlich wird die Radeon HD 4890 ebenfalls irgendwo in der Nähe der GeForce GTX 280 liegen, weswegen nVidia nun eben dieses passende Gegenangebot offerieren wird.

Die vor der CeBIT noch als nahezu sicher angesehene GeForce GTS 240 als etwas höher getaktete Umbenennung der GeForce 9800 GT ist dagegen inzwischen wieder vom Tisch, diese Karte wird nicht mehr erscheinen. Dafür hat nVidia auf den eigenen Produktwebseiten inzwischen offengelegt, was sich hinter einigen anderen umbenannten Karten verbirgt. Danach ist die GeForce G100 eine regelrecht neue Karte mit nur 8 Shader-Einheiten an einem 64 Bit DDR Speicherinterface. nVidia dürfte hierfür den G98-Chip mit 16 Shader-Einheiten verwenden und davon nur 8 freischalten, da ein extra Grafikchip für diese absolute LowCost-Lösung sicherlich wirtschaftlich uninteressant ist (zumindest nicht kurz vor Erscheinen der 40nm-Generation).

Danach kommt die GeForce GT 120, welche mit 32 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface zu Taktraten von offiziell 500/1400/500 MHz antritt. Bis auf die 500 MHz Chiptakt entspricht dies exakt der GeForce 9500 GT DDR2 auf G96-Basis – diese hat einen Chiptakt von 550 MHz, die restlichen Taktraten sind gleich (allerdings auch wirklich nur bei der DDR2-Version dieser Karte). Jedoch ist die Angaben des Chiptakts der GeForce GT 120 letztlich nicht ganz eindeutig, denn aufgrund der von nVidia angegebenen Füllrate passen 550 MHz Chiptakt und nicht 500 MHz. Eine von beiden Angaben stimmt also nicht – wo jetzt der Fehler liegt, wird sich noch zeigen, nichtsdestotrotz kann man diese Karte als klaren Wiedergänger der GeForce 9500 GT DDR2 einbuchen.

Regelrecht neu ist dagegen die GeForce GT 130, welche mit 48 Shader-Einheiten an einem 192 Bit DDR Speicherinterface daherkommt. Jenes Speicherinterface erinnert an die (alte) GeForce 9600 GSO, jene Karte bietet allerdings 96 Shader-Einheiten und mithin ungefähr doppelt so viel Rechenleistung. Zudem ist die GeForce GT 130 mit 500/1250/500 MHz (wieder nur DDR2-Speicher) auch nur arg mäßig getaktet, die GeForce 9600 GSO kommt wenigstens auf 575/1438/750 MHz. Insofern ist diese GeForce GT 130 weit hinter GeForce 9600 GSO und GT einzuordnen, wohl nur etwas besser als die GeForce 9500 GT GDDR3. Diese hat zwar weniger Hardware-Einheiten (32 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface), dafür aber die höheren Taktraten zur Verfügung.

Somit steht dieser Vergleich bei der Rechenleistung 180 GFlops zu 134 GFlops zugunsten der GeForce GT 130 sowie bei der Speicherbandbreite 26 GB/sec zu 24 GB/sec zugunsten der GeForce 9500 GT GDDR3. Wahrscheinlich dürfte hier die GeForce GT 130 die Nase etwas vorn haben, wirklich bedeutsam sollte dieser Unterschied allerdings nicht ausfallen. Als Chipbasis für die GeForce GT 130 dürfte nVidia im übrigen den G94-Chip der GeForce 9600 GT benutzten, nur dieser verfügt über das notwendige breite Speicherinterface. Ob es allerdings eine besonders sinnvolle Entscheidung ist, den teureren G94-Chip samt entsprechend teurerem Layout für eine Karte wie die GeForce GT 130 zu verwenden, welche letztlich nicht entscheidend schneller als die sicherlich billiger herzustellende GeForce 9500 GT GDDR3 ist, darf noch gestritten werden.

Als letztes gibt es dann überraschenderweise noch eine GeForce GTS 150, hinter welcher sich eine Lösung mit 128 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR breiten Speicherinterface zu Taktraten von 738/1836/1000 MHz verbirgt. Damit liegt man beim Speichertakt nur 100 MHz hinter der GeForce GTS 250 – oder auch auf exakt dem Niveau der GeForce 9800 GTX+ mit 1024 MB Speicher, denn in jener Speicherausstattung taktet diese Karte genauso. Alle vorgenannten Lösungen kennzeichnet nVidia im übrigen mit "Nicht verfügbarbar im Retail-Markt", was ja auch auf das erste Auftauchen dieser neuen Lösungen in reinen OEM-Produkten zutraf. Ob sich dennoch hierzu mit der Zeit Retail-Angebote ergeben werden, bliebe noch abzuwarten, ist aber gemäß aller Erfahrung in vergleichbaren Fällen nicht auszuschließen.