8

News des 7./8. Februar 2009

Die PC Games Hardware hat sich die HighEnd-Modelle der letzten sechs Grafikkarten-Generationen im Vergleich angesehen, dabei ging man zurück bis zu den Grafikkarten des Jahres 2004. Diese Grafikkarten haben zwar heutzutage kaum noch eine Chance, aber zumindest lassen sich einige Rückschlüsse darauf ziehen, welche Modelle noch mit am längsten durchgehalten haben. Sehr deutlich ist dabei, daß zwischen GeForce 6800 Ultra und Radeon X850 XT-PE sowie zwischen GeForce 7900 GTX und Radeon X1950 XTX jeweils die ATI-Modelle die besseren Ergebnisse zeigen, während dagegen die GeForce 8800 Ultra ebenso klar vor der Radeon HD 2900 XT liegt.

Hier zeigen sich nachträglich noch einmal die von den jeweiligen Chip-Entwicklern gefahrenen Entwicklungsstrategien: ATI setzte schon frühzeitig auf die Karte der möglichst hohen Rechenleistung, während bei nVidia noch lange die "alten" Werte wie Texturierpower und Speicherbandbreite im Vordergrund standen. Dies führte dann dazu, daß primär bei den Karten der Jahre 2004 und 2005 die ATI-Modelle mit der Zeit relativ gesehen immer besser wurden – sprich, länger mit neueren Spielen durchgehalten haben. Durch die GeForce-8/9-Serie der Jahre 2006 und 2007 wird dieses Bild erst einmal ein wenig durcheinandergewirbelt, weil diese Karten gegenüber den seinerzeitigen ATI-Angeboten (Radeon HD 2000 und 3000 Serien) schon rein Hardware-technisch überlegen waren.

Trotzdem kann man nVidia bis einschließlich der GeForce9-Serie immer noch einen gewissen Hang zu relativ gesehen niedrigerer Shader-Power und dafür hoher Texturierpower und großer Speicherbandbreite nachsagen. Als Extrembeispiel hierfür kann man die Mainstream-Lösung GeForce 9600 GT anführen, welche für eine Mainstream-Karte über eine ausgesprochen hohe Texturierpower und ebenso hohe Speicherbandbreite verfügt, bei der Shader-Power aber mehr als deutlich hinter beispielsweise einer Radeon HD 4670 zurückliegt (HD4670: 480 GFlops, 9600GT: 312 GFlops) – und dies, obwohl die nVidia-Karte in diesem Vergleich ja letztlich sogar noch die bessere Gesamtperformance zeigt.

Ob diese aktuelle Präferenz der Grafikchip-Entwickler in die eine oder andere Richtung hin bei zukünftigen Spielen mal einen Unterschied machen wird, wollen wir allerdings an dieser Stelle nicht spekulieren. Klar erscheint aber, daß nVidia bei der kommenden 40nm-Generation mehr dem bisherigen Weg ATIs folgen wird und die neuen nVidia-Grafikchips mit teilweise viel mehr Shader-Power als bisher ausstatten wird, ohne daß deswegen aber Texturierpower und Speicherbandbreite in gleichem Maße mit ansteigen würden. Dies ist aber bei beiden Grafikchip-Entwicklern wohl in erster Linie Teil eines natürlichen Anpassungsprozesses: Auch ATI hatte bei der Radeon HD 3000 Serie einen heftigen Rückstand bei der Texturierpower und hat diesen mit der Radeon HD 4000 Serie wieder etwas ausgeglichen.

Silicon Madness haben das Jetway MA3-79GDG "Combo" Mainboard einem kurzen Test unterzogen, daß Mainboard bietet als große Besonderheit die Unterstützung von Prozessoren der Sockel AM2, AM2+ und AM3 sowie den Support von DDR2- als auch DDR3-Speicher an. Mit diesem Board ist es dann unter anderem auch möglich, einen direkten Performance-Vergleich zwischen AM2+ Prozessoren mit DDR2-Speicher auf der einen Seite und AM3-Prozessoren mit DDR3-Speicher auf der anderen Seite durchzuführen – alles auf demselben Mainboard wohlgemerkt und damit ohne Beeinflußung durch selbiges. Silicon Madness haben in Benutzung der integrierten ATI-Grafik des AMD 790GX-Chipsatzes auch ein paar Benchmarks eines Phenom II 940 (3.0 GHz) mit DDR2/1066 gegen einen Phenom II 925 (2.8 GHz) mit DDR3/1333 angestellt, welche doch schon einmal ganz positiv aussehen.

Phenom II 940 + DDR2/1066 Phenom II 925 + DDR3/1333
3DMark03 5648 5919 (+4,7%)
3DMark05 4647 4835 (+4,0%)
3DMark06 2151 2224 (+3,4%)
Doom 3 95,0 fps 98,6 fps (+3,8%)
AquaMark 48.805 50.568 (+3,6%)
Quake III 619,4 fps 616,6 fps (-0,5%)

Aufgrund der hohen erzielten Frameraten darf angenommen werden, daß die Benchmarks unter eher CPU-limitierten Settings aufgenommen wurden (dazu gab es leider keine Informationen seitens Silicon Madness), was aber für diesen Vergleich sowieso passend erscheint. Danach ergibt sich im Schnitt aller Zahlen ein Zugewinn von 3,2 Prozent beim Wechsel auf den AM3-Prozessor mit DDR3-Speicher, welcher ja seinerseits zudem noch um 6,7 Prozent langsamer getaktet ist. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß die Sockel-AM3-Prozessoren eventuell viel deutlicher durch die Benutzung von DDR3-Speicher an Performance gewinnen als bisher angenommen wurde: Bis zu knapp 10 Prozent Mehrperformance erscheinen nunmehr möglich – realistisch betrachtet werden es wohl 7 bis 8 Prozent sein.

Dies ist aber wie gesagt immer noch mehr, als man bisher diesem Plattform-Wechsel zugesprochen hatte, gerade auch weil der Speichertakt dabei nur moderat (spezifikationsgerecht von DDR2/1066 auf DDR3/1333) steigt. Und da AMD derzeit mit Intel in einem harten Wettstreit im Mainstream- und Performance-Segment steht, sind auch diese voraussichtlich 7 bis 8 Prozent Mehrperformance nicht uninteressant. Diese Voraussage muß sich natürlich noch mittels erster vollständiger Tests bestätigen – zudem würde auch interessieren, inwiefern schneller getakteter DDR3-Speicher den Phenom II im Sockel AM3 noch voranbringt, schließlich gibt es ausgehend von der sehr defensiven AMD-Spezifikation beim Speichertakt noch deutliche Reserven.

Gemäß Hardware-Infos hat Intel alle Gerüchte zu einem Core i7-975 XE Prozessor sowie einem Core 2 Duo E8700 Prozessor zurückgewiesen – diese Modelle sollen angeblich auf keiner Intel-Roadmap stehen und daher sei ein Erscheinen unwahrscheinlich. Nun wird Intel normalerweise nie noch nicht offiziell angekündigte Hardware kommentieren, in diesem Fall erscheint das Dementi allerdings als reichlich stark – man hätte alternativ ja auch einfach gar nichts sagen können. Demzufolge sind in beiden Fällen die Chancen als eher sehr gering anzusehen, daß diese Prozessoren den Markt erreichen werden – auch wenn Intel sicherlich könnte, wenn man dies wollen würde.