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News des 18. November 2008

Laut Aussage Microsoft gegenüber der PC Games Hardware ist die Chance, daß es DirectX11 nicht mehr in Windows 7 schafft größer als umgedreht. Was einen etwas verblüfft zurückläßt, denn trotz womöglich auf Ende 2009 vorgezogenen Starttermin von Windows 7 war man sich doch bisher sicher, daß DirectX11 eher schon zur Jahresmitte 2009 zur Verfügung stehen würde. Allerdings muß DirectX11 deswegen nicht wirklich später als Windows 7 erscheinen, denn der "Annahmeschluß" für neue Features liegt bei dem neuen Betriebssystem natürlich schon Monate vor der Erstauslieferung. Mit dem Sommer 2009 wird es aber anscheinend nichts mehr, DirectX11 dürfte somit eher in Richtung Herbst/Winter 2009 erscheinen.

HT4U berichten über eine aktuelle AMD-Roadmap mit den CPU-Planungen für das Jahr 2009. Danach kommen am 8. Januar erst einmal zwei 45nm-Modelle im Sockel AM2+ mit 2.8 und 3.0 GHz, während der erste Schwung an Sockel-AM3-Prozessoren dann im Februar 2009 antritt. Jene AM3-Prozessoren wird es dann in Takfrequenzen von 2.5 bis 2.8 GHz geben, hinzu kommen zwei TripleCore-Modelle mit 2.6 und 2.8 GHz. Bei der TDP ordnet AMD die neuen Phenom-Prozessoren im übrigen abweichend von den Opteron-Prozessoren sehr defensiv ein: Die beiden Modelle im Sockel AM2+ auf 125 Watt TDP, alle Sockel-AM3-Modelle bei 95 Watt. Man wird allerdings sehen müssen, wieviel AMD davon in der Realität ausnutzt, aufgrund der 45nm-Fertigung sollte es hier doch größere Reserven zwischen TDP-Angabe und realem Verbrauch geben.

Diese will AMD aber zumindest anfänglich nicht wirklich nutzen, es soll im zweiten Quartal nur ein AM3-Modell auf 3.0 GHz nachfolgen, für das dritte Quartal ist keine weitere Taktstufe geplant. Dies ist angesichts der Betonung von AMD, deren neues Spitzenmodell würde im Übertaktungsbetrieb auf 4 GHz luftgekühlt kommen, schon reichlich verwunderlich. Möglicherweise will sich AMD aber hier schlicht noch nicht in die Karten schauen lassen – es ist jedenfalls nicht besonders wahrscheinlich, daß man drei Quartale auf derselben Spitzentaktfrequenz verharren kann. Neben den Phenom-Prozessoren wird AMD aber auch neue Athlon-Prozessoren bringen – allerdings natürlich weiterhin auf K10-Basis.

Letztlich wird dies alles auf dem Propus-Core basieren, einem Deneb-Core ohne Level3-Cache, welchen AMD für das LowCost- und Mainstream-Segment einzusetzen gedenkt. Diesen Prozessoren wird es (unter dann differienden Core-Namen, aber allesamt auf Propus-Basis) als QuadCore-, TripleCore- und DualCore-Modelle geben, die maximalen Taktfrequenzen liegen dabei knapp unter 3 GHz. Interessant dürfte hierbei insbesondere die Athlon X4 600 Serie sein, darunter verbirgt sich ein K10-QuadCore ohne Level3-Cache. Letzterer dürfte im Desktop-Bereich eher weniger zu mehr Performance führen, allenfalls die maximale Taktfrequenz dieser Prozessoren-Serie von 2.7 GHz dürfte einen gewissen Nachteil darstellen. Wenn hier AMD allerdings einen attraktiven Preis ansetzt – und anderes erscheint aufgrund der Namenswahl eher unwahrscheinlich – dann hätte man hier eventuell einen potenten Mainstream-Prozessor.

Neben der reinen Technik muß gesagt werden, daß AMD einen ziemlichen Wirrwarr an Corenamen und Verkaufsnamen bringt, welcher den Käufer bei einfacher Betrachtung der Dinge glatt in die Irre führen muß. AMD nennt hier satte fünf neue Corenamen der 45nm-Modelle – dabei ist das letztlich überall derselbe K10-Prozessor in 45nm. Ob man nun einzelne Cores deaktiviert oder noch einen (wahrscheinlich sowieso extra gefertigten) Level3-Cache aufs Trägermaterial klebt, ändert nichts am eigentlichen Core. Und genauso verbietet es sich eigentlich, K10-basierte Prozessoren in irgendeiner Form "Athlon" zu nennen – damit verbindet der Käufer normalerweise einen K8-basierenden Prozessor, also gleich eine andere Prozessorenarchitektur. Ein mehr an technischer Exaktheit bei den (ja sowieso nur vom Fachpublikum genutzten) Corenamen und eine höhere Plausibilität bei den Verkaufsnamen würde AMD durchaus nicht schaden.

Wie WinFuture berichten, werden Intel-Prozessoren im Sockel 775 noch bis ins Jahr 2011 hinein im offiziellen Angebot seitens Intel sein. Demnach wird die Core-2-Architektur im Einsteigersegment doch nicht recht lange überleben – wenngleich es eher zweifelhaft ist, daß Intel hier besonders taktschnelle bzw. leistungsstarke Prozessoren liefern wird. Ganz allgemein betrachtet dürfte die Core-2-Architektur für Mainstream- und HighEnd-Gefilde seitens Intel in nächster Zeit eher denn langsam abgesägt werden. Sprich, man wird hier trotz vorhandener Möglichkeiten keine schnelleren Core-2-Prozessoren mehr liefern, sondern sich lieber auf auf die Vermarktung der neuen Nehalem-Architektur konzentrieren. Und so lange ab nächstem Jahr mit den Lynnfield-Prozessoren die Nehalem-Modelle dann auch im Mainstream-Markt zu finden sind, spricht ja auch nichts gegen die neue Prozessorenarchitektur.

Shortcuts: HardSpell berichten über am 18. Januar antretende neue Core-2-basierende Prozessoren. Dabei handelt es sich um einige interessante Programmergänzungen (beispielsweise ein Core 2 Duo E7500 mit 2.93 GHz für 133 Dollar Listenpreis), allerdings natürlich keine Prozessoren mehr mit neuen Spitzentaktraten. Gemäß HT4U hat Auftragsfertiger TSMC die Massenfertigung in 40nm bereits gestartet. Ob damit allerdings explizit Grafikchips gemeint sind, ist unklar – vermutlich noch nicht, auch wenn sich aufgrund dieses Fertigungsfortschritts die 40nm-Pläne von ATI und nVidia für das nächste Jahr sicherlich einhalten lassen werden. Und letztlich noch eine Korrektur der News des 12. November: Der seitens techPowerUp gemeldete RV790-Refreshchip soll natürlich in 55nm und nicht in 40nm gefertigt sein. Dies stand bei der Quelle auch nicht anders, der Newsredakteur hat es hier schlicht verbockt, so das wir um Entschuldigung bitten.