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News des 29. Oktober 2008

Gemäß HT4U wird es keinen regelrechten Launch der Radeon HD 4850 X2 geben, die Karte ist faktisch fertig und nunmehr ist es den Boardherstellern überlassen, diese in den Markt zu bringen. Der erste Hersteller hierbei wird offenbar Sapphire sein, zu deren Karte gibt es schon erste Benchmarks bei der VR-Zone sowie erste Händlerlistungen. Diese sind allerdings mit über 400 Euro noch maßlos überzogen, denn selbst wenn man den zuletzt gefallenen Euro-Kurs berücksichtigt, muß der Preis auf jeden Fall unter 350 Euro liegen. Und auch angesichts dessen, daß zwei Radeon HD 4850 512MB Grafikkarten schon für 260 bis 280 Euro zu bekommen sind, wäre eher ein Preis in der Nähe von 300 Euro anzuraten. Ansonsten könnte der Radeon HD 4850 X2 das gleiche passieren wie schon der Radeon HD 4830: Ein gutes Angebot mit exzellenter Preisgestaltung im Dollar-Raum, welches aber durch die Wechselkurs-Wirren zumindestens derzeit in Euroland preislich nicht überzeugend dasteht.

Wie in unserem aktuellen Artikel schon dargelegt, gibt es seitens des ATI-Forums schon recht umfangreiche Informationen über ATIs kommenden RV870-Chip. Hieraus läßt sich entnehmen, daß ATI offenbar einen Chip mit eher geringem Performance-Zuwachs plant, die deutlich kleinere 40nm-Fertigung dafür dann aber zur deutlichen Senkung der Leistungsaufnahme verwendet wird. Eine andere Nutzungsmöglichkeit dieses Fortschritts wären aber auch Grafikkarten mit zwei Grafikchips auf einem Trägermaterial – ähnlich wie Intel seine QuadCore-Prozessoren derzeit aus zwei DualCore-Kernen zusammensetzt. In jedem Fall scheint es sich (nach den vorliegenden Informationen) keinesfalls um einen Chip mit herausragenden Leistungsdaten zu handeln, sondern es soll – und dies ist ja auch etwas wert – eher in die Richtung Energieeffizienz gehen.

Aus unserem Forum dringt derzeit die Kunde von "Optimierungen" am ATI Catalyst-Treiber, welche die Bildqualität unter Unreal Tournament III an einigen Stellen (Waffen-, Glas- und Wassereffekte) klar negativ beinflußen. Die PC Games Hardware hat sich dies demzufolge angesehen und herausgefunden, daß der Effekt unter dem Catalyst 8.6 noch nicht auftritt und mit dem Catalyst 8.8 und 8.9 nachzuweisen war. Leider stellte man keine Leistungsmessungen an, um herauszufinden, ob sich diese veränderte Bildqualität auch in der Framerate niederschlägt. Allerdings konnte man herausfinden, daß das ganze einen Zusammenhang mit der Aktivierung von Anti-Aliasing hat: Ohne Anti-Aliasing war die Optik wieder so, wie von den Spieleentwicklern vorgesehen.

Dies bestätigt dann auch das dazugehörige Statement seitens ATI, wonach es sich hier um einen Seiteneffekt des Anti-Aliasing-Hacks von ATI zugunsten von Unreal Tournament III handelt. Normalerweise unterstützt das Spiel kein Anti-Aliasing, ATI hat allerdings (lobenswerterweise) viel Zeit dafür aufgewendet, um dies dennoch möglich zu machen. Ein unbeabsichtiger Nebeneffekt ist nun diese Veränderung der Optik, welche allerdings von ATI mitnichten so geplant ist. Insofern handelt es sich hierbei sicherlich kaum um eine beabsichtige "Optimierung" zur Performance-Verbesserung, sondern wohl um einen Bug, welcher in einer der nächsten Treiberversionen dann ausgebügelt werden wird.

Noch auszuwerten wäre unsere letzte Leserumfrage, welche auf folgende Frage lautete: Aus welchem Preisbereich stammt Eure zum Spielen benutzte Grafikkarte (Preis zum Zeitpunkt des Kaufs)? Die bei dieser Umfrage aufgelaufenen Zahlen kann man sich hier ansehen, wobei sich bei reger Beteilung ein durchaus aussagekräftiges Bild ergab: Danach liegt der Durchschnittspreis, zu welchem sich die Leser dieser Webseite eine Grafikkarte zulegen, bei runden 225 Euro. Dies kann natürlich keinesfalls auf den gesamten Grafikkarten-Markt verallgemeint werden, hier liegt dieser Wert doch um ein ganzes Stück niedriger – üblicherweise kaufen die Leser einer Grafikkarten-Webseite dann doch etwas höherwertig ein als der Durchschnitt aller Konsumenten :).

Daraus ist dann auch die Verteilung der Einzelwerte zu erklären, wonach im LowCost-Bereich unter unseren Lesern faktisch gar nichts los ist, obwohl die Grafikchip-Hersteller dort für gewöhnlich die großen Millionen-Stückzahlen absetzen (welche dann in OEM-PCs gehen). Auch die weitere Verteilung hat nichts mit der für das allgemeine Käuferverhalten üblichen Tannenbaumstruktur zu tun: Unter den 3DCenter-Lesern bevorzugen ca. 9 Prozent Mainstream-Lösungen, ca. 49 Prozent Performance-Lösungen und ca. 39 Prozent HighEnd-Lösungen. Die größte Interessen-Spitze ergibt sich dabei inmitten des Performance-Segments im Bereich von um die 200 Euro, aber eigentlich verbucht jeder Preisbereich ab 100 Euro nennenswerte Resultate, verteilen sich die Käuferinteressen doch recht stark. Wir danken allen Umfrage-Teilnehmern und verweisen auf unsere neue Umfrage in der rechten Seitenleiste, in welcher es um die verfügbaren Monitor-Auflösungen geht.

Shortcuts: Die PC Games Hardware hat eine Erklärung, wieso es zu den Testsamples der Radeon HD 4830 mit nur 480 oder 560 Shader-Einheiten kam – offensichtlich eine Überschneidung der Limitierung der Hardware-Einheiten zum einen durch einen Hardwarelock und zum anderen per BIOS. Damit erscheint es auch als unwahrscheinlich, daß sich irgendwelchen im Handel befindlichen Radeon HD 4830 Karten per BIOS-Modifikation mehr als die regulären 640 Shader-Einheiten entlocken lassen. Nochmals die PC Games Hardware vermelden eine GeForce 9800 GTX+ mit gleich 1024 MB Grafikkartenspeicher seitens Zotac. Bisher gab es diese Karten standhaft nur mit 512 MB Grafikkartenspeicher, was jedoch in einigen Tests schon deutliche Nachteile für diese Karten aufzeigte.

Gemäß der DigiTimes ist der zuletzt etwas abgetauchte Chipsatz-Hersteller SiS Gerüchten entgegengetreten, man wolle gänzlich aus diesem Geschäft aussteigen. Unseres Wissens verfügt SiS sogar über eine Nehalem-Lizenz und wird für die neue Prozessoren-Generation dementsprechend auch Mainboard-Chipsätze anbieten, für den Augenblick ist SiS aber wohl in erster Linie im Geschäft mit Notebook-Chipsätzen aktiv. Daß man in diesem Geschäft durchaus gegen die großen CPU- und Plattform-Hersteller AMD und Intel punkten kann, zeigt dagegen nVidia, welche laut dem Inquirer derzeit reichlich Lob und Aufträge für ihren leistungsfähigen Mobile-Mainboardchipsatz GeForce 9400M einsammeln.