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News des 23. Oktober 2008

Mit dem heutigen Tag geht ATIs neue Mainstream-Lösung Radeon HD 4830 an den Start, und wie üblich füllen die entsprechenden Reviews das Netz. Die Karte basiert auf einer Abspeckung des RV770-Chips, welche dann zur besseren Unterscheidung offiziell "RV770LE" genannt wird, hierbei handelt es sich natürlich schlicht um einen RV770 mit deaktivierten Hardware-Einheiten. Rein offiziell liegen die Abspeckungen bei nur 640 anstatt 800 Shader-Einheiten und nur 32 anstatt 40 Textureneinheiten, das Speicherinterface (256 Bit DDR) ist nicht von den Abspeckungen berührt. Allerdings sind trotz dieser offiziellen ATI-Vorgaben anscheinend die sn fir Hardware-Tester ausgesandten ATI-Samples mit der falschen Shader-Anzahl "bestückt".

So berichten techPowerUp von einem ATI-Sample mit nur 560 Shader-Einheiten (und gleichlautetend nur 28 Textureneinheiten), bei der ComputerBase ergaben sich im Nachtest gar nur 480 Shader-Einheiten respektive 24 Textureneinheiten. Da die offiziellen Vorgaben eindeutig sind und ein Fehler des Testtools nahezu auszuschließen ist (es handelt sich schließlich nicht um einen gänzlich neuen Grafikchip), scheint nur noch die Auflösung möglich, daß mehrere oder auch alle seitens ATI an die Tester ausgesandten Karten bezüglich der Anzahl der Shader-Einheiten fehlerhaft sind und damit die heutigen Tests noch keinen Ausblick auf die wirkliche Performance der Radeon HD 4830 geben können.

Die Verkaufsversionen sind dabei scheinbar nicht betroffen, denn techPowerUp hatten hier auch schon eine Retail-Karte seitens PowerColor in der Hand, welche sowohl unter GPU-Z die 640 regulären Shader-Einheiten anzeigte wie auch in einem theoretischem Test entsprechend deutlich vor dem Testsample von ATI lag. Etwas unklar ist hierbei allerdings noch, wieso ATI bzw. AMD derzeit so lange für eine Reaktion benötigen (der Bericht von techPowerUp stammt schon von gestern Abend), schließlich geht hier der Fehler doch zuungunsten des ATI-Produkts aus und könnte man durch eine schnelle Behebung des Fehlers besser dastehen als dato gezeigt. Denn in der derzeitigen Bewertung hat die Radeon HD 4830 durchaus noch ihre Probleme.

So liegt die Performance faktisch nur auf gleicher Höhe zur GeForce 9800 GT – erst bei dem für diese Karten eher unrealistischem 8x Anti-Aliasing zieht die ATI-Karte der nVidia-Karte dann deutlich davon. Natürlich kann sich die Performance noch steigern, wenn man annimmt, daß die aktuellen Ergebnisse mit Test-Samples mit weniger als 640 Shader-Eineiten erzielt wurden, 10 Prozent mehr sind hierbei durchaus drin. Dann könnte man sich auch etwas von der GeForce 9800 GT absetzen, was sicherlich eher den Planungen seitens ATI entspricht. Völlig ungeplant für ATI kam aber sicherlich der aktuelle Absturz des Euro-Kurses (zum Dollar), womit die Radeon HD 4830 in Euroland ein ziemlich ungünstiges Preisverhältnis hat.

So wird die Karte von ATI für 120 Euro angesetzt, die ersten Listungen unterbieten diese Maßgabe auch erst einmal noch nicht. Natürlich kann sich hierbei noch etwas bewegen, wirklich viele lieferfähige Angebote gibt es schließlich derzeit noch nicht. Aber selbst mit einem Preisabschlag von weiteren 10 Euro hat die neue Karte keine Chance gegenüber den aktuellen Preisen für eine Radeon HD 4850, welche schon ab 120 Euro zu haben ist – die besten Preise für die Radeon HD 4850 unterbieten (derzeit) sogar geringfügig die besten Preise für die Radeon HD 4830. Das Problem für ATI liegt hier darin, daß der Preis für die Radeon HD 4830 zum aktuellen Dollar/Euro-Kurs festgelegt wurde, während bei der Radeon HD 4850 noch einige Angebote durch den Markt schwirren, welche zu früheren Preislagen mit deutlich freundlicherem Kursverhältnis eingekauft wurden.

Besser wird das Preisverhältnis zwischen Radeon HD 4830 und 4850 deutlich, wenn man sich US-Preise ansieht: Dort kostet die Radeon HD 4850 derzeit um die 180 Dollar (ohne MwSt.), während ATI die neue Radeon HD 4830 für um die 130 Dollar ansetzt. Hier passt der zu erwartenden Leistungsunterschied (ca. 15 Prozent weniger bei der Radeon HD 4830) eindeutig zum Preisunterschied – besser noch, die Radeon HD 4830 sieht zu US-Preisen sogar wie ein regelrechtes Schnäppchen-Angebot aus. In Euroland dürfte sich diese Situation wohl mit der Zeit auch ergeben – allerdings maßgeblich hervorgerufen durch steigende Preise bei der Radeon HD 4850 (sowie auch bei jeder anderen Hardware außer ganz neu in den Markt kommenden Produkten).