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News des 16. September 2008

Legion Hardware haben sich die CPU-Skalierung der Radeon HD 4870 X2 mit jeder Menge an AMD- und Intel-Prozessoren angesehen. Die erste und wichtigste Erkenntnis war dabei, daß diese Grafikkarte in der Tat auch eine HighEnd-CPU vorraussetzt, ansonsten verschenkt man selbst in ansonsten Grafikkarten-limitierten Szenarien reichlich an Leistung. So testete man generell unter der Auflösung von 1920x1200 samt 8x Anti-Aliasing – und trotzdem gab es überall erhebliche Leistungsunterschiede. Faktisch ist der beste verfügbare Prozessor gerade gut genug, um eine Radeon HD 4870 X2 wirklich auszureizen, wobei hier – nicht weiter überraschend – die Intel-Modelle den AMD-Modellen klar vorzuziehen sind.

Die Tests haben dabei sogar schon den Ausblick auf die Performance eines Phenom-Prozessors mit 3.0 GHz gegeben, welcher allerdings gemessen an den QuadCore-Modellen von Intel nicht besonders berühmt abschneidet und ungefähr in der Leistungsklasse eines Core 2 Quad Q9650 mit 2.33 GHz landete. Natürlich wird AMD diese Taktrate erst mit den verbesserten 45nm-Modellen anbieten, welche also auch ein wenig mehr Pro/MHz-Leistung mitbringen werden. Ob dies allerdings ausreicht, um den schon bestehenden Abstand zu Intels QuadCore-Modellen unter Spielen entscheidend zu verkürzen, darf durchaus bezweifelt werden.

Im Fall der Intel-Prozessoren stellt sich natürlich noch die Frage: Muß es ein QuadCore-Modell sein oder reicht noch eine DualCore-Ausführung? Die Abstände sind hier durchaus knapp: Auf gleichem Takt liegt ein QuadCore-Modell mit 2.4 GHz runde 18 Prozent gegenüber einem DualCore-Modell vorn (beides 65nm-Prozessoren), unter 3.0 GHz sind es runde 11 Prozent (beides 45nm-Prozessoren) und unter 3.6 GHz noch runde 6 Prozent (wiederum beides 45nm-Prozessoren). Der geringer werdende Abstand erklärt sich damit, daß die schnelleren Prozessoren eher in die Nähe einer Grafikkarten-Limitierung kommen (mit kleineren Grafikkarten natürlich noch viel eher), mit steigenden Ansprüchen durch neue Spiele dürften sich also eher die Ergebnisse des Vergleichs unter 2.4 GHz auch bei den schnelleren Prozessoren durchsetzen.

Trotzdem sind die gezeigten Ergebnisse natürlich noch nicht ausreichend, um im Spiele-Bereich aus reinen Performance-Gründen schon generell QuadCore-Modelle zu empfehlen – vor allem weil die DualCore-Modelle in aller Regel einen klar größeren Overclocking-Spielraum haben und den Pro/MHz-Nachteil letztlich über eine höhere Taktrate wieder wettmachen können. Andererseits zeigen die 18 Prozent Performance-Gewinn bei dem Vergleich unter 2.4 GHz Takt auch an, daß moderne Spiele inzwischen durchaus schon erste Vorteile aus QuadCore-Modellen ziehen – gut möglich also, daß schon die nächste Zeit einige Spiele bringt, welche dieses Verhältnis weiter zugunsten der QuadCore-Modelle ausbauen.

Die kürzlich schon andeutungsweise geäußerten Bedenken ob des Nehalem-Overclockings werden seitens Overclockers noch weiter ausgeführt: Danach vermutet man, daß Intel mit Nehalem eine Anti-Overclocking-Initiative bringt, welche zuerst erst einmal bei einigen Prozessoren ausgetestet werden wird, um dann – bei einer beherrschbaren Menge an Protesten – auf alle Prozessoren außerhalb der HighEnd-Linie ausgedehnt zu werden. Intel will dabei sicherlich noch nicht einmal das Overclocking an sich bekämpfen, sondern es viel eher als Verkaufsargument einsetzen – aber eben nur für die HighEnd-Modelle und nicht für alle Prozessoren. Und da AMD derzeit Intel kaum gefährlich werden kann, dürfte sich Intel eine solche Anti-Overclocking-Initiative sogar leisten können.