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News des 11. September 2008

Die chinesischsprachige Webseite Sanshaostreet (inzwischen dort nicht mehr zu sehen, eine Kopie gibt es in unserem Forum) hat in Form einer Roadmap des Grafikkarten-Herstellers ELSA auch die Namen von kommenden HighEnd-Grafikchips von nVidia bekanntgegeben. Hierbei wurden für das Ende des vierten Quartals ein GT206-Chip in 55nm sowie für das erste Quartal 2009 ein GT212-Grafikchip gleich in 45nm in Aussicht gestellt. Interessanterweise wurden diese beiden Grafikchips in der ELSA-Roadmap direkt den bisherigen HighEnd-Lösungen von nVidia zugeordnet: Der GT206-Chip als etwas besser als die GeForce GTX 260 und der GT212-Chip als etwas besser als die GeForce GTX 280.

Vor allem der in der grafischen Darstellung recht kleine Abstand zwischen alten und neuen HighEnd-Lösungen könnte hier zu der Annahme verleiten, GT206 und GT212 wären nur Fertigungsrefreshs des derzeitigen GT200-Chips von GeForce GTX 260 und 280. Allerdings ist dies die wohl unwahrscheinlichste Lösung von allen – nVidia wird kaum zum Jahresende einen GT200 in 55nm bringen und kein ganzes Quartal später denselben Chip noch einmal in 45nm auflegen. Demzufolge kann man wohl annehmen, daß die eingezeichneten Leistungsabstände nur rein symbolisch sind und mitnichten die wirkliche Performance der kommenden neuen Lösungen angeben – und das gleichzeitig GT206 und GT212 eine andere Einheiten-Zahl aufweisen als der GT200-Chip.

Derzeit die sinnvollste Auflösung wäre es, wenn nVidia mit dem GT206 einen designierten Performance-Grafikchip bringt, welcher womöglich auch weniger Hardware-Einheiten als die GeForce GTX 260 aktiv hat aufweist. Zusammen mit der kleineren Fertigungsgröße könnte nVidia dann von den sehr hohen Verlustleistungen der GeForce GTX 200 Serie etwas herunterkommen, zudem wäre ein solcher Chip dann natürlich auch klar wirtschaftlicher herzustellen. Das Ziel eines solcherart ausgelegten GT206-Chips wäre dann eine bessere Konkurrenz zur Radeon HD 4800 Serie im Preisbereich von unter 200 Euro. Dies ist mit dem originalen GT200-Chip wohl kaum zu machen und natürlich auch der anderen Seite durch die "alten" Chips der G9x-Serie nicht mehr zu bewältigen.

Der GT212-Chip wäre dann nVidias echte neue HighEnd-Lösung, von der man auch mehr Hardware-Einheiten annehmen kann. Hinzu dürfte auch ein gewisser Taktsprung kommen, der deutlich kleinere 45nm-Prozeß müsste dies eigentlich ermöglichen. Wie schon bekannt, will nVidia bis zum Jahresende (was laut der ELSA-Roadmap eigentlich nicht mehr zu halten wäre, allerdings könnte der Grafikchip auch noch kurz vor Jahresschluß vorgestellt werden) die Performance-Krone zurückerobern, insofern muß der GT212 ganz einfach deutlich mehr auf die Waage bringen als aktuell der GT200-Chip. Gleichzeitig könnte der GT212-Chip dann der letzte HighEnd-Chip von nVidia vor der kommenden DirectX11-Generation sein, welche aus derzeitiger Sicht im Sommer/Herbst 2009 zu erwarten ist.