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News des 25. August 2008

Ein bißchen unklar ist derzeit noch, wie die kommende Mainstream-Generation von ATI auf Basis des RV730-Chips (Radeon HD 4600 Serie) wirklich einzuschätzen ist. Verschiedene Quellen setzen diese Karte gleich einmal in Vergleich zur GeForce 9500 GT, da das Speicherinterface beider Lösungen mit 128 Bit DDR identisch ist. Dies mag technisch korrekt sein, allerdings deutet die Rechenpower der Radeon HD 4600 Serie mit 320 Shader-Einheiten klar nach oben: Bei (angenommen) 700 MHz Chiptakt wären dies immerhin 448 GFlops MADD-Rechenleistung, während die GeForce 9500 GT hier nur auf 89 MADD- bzw. 134 GFlops MADD/MUL-Rechenleistung kommt. Mit einer Rechenleistung von 448 GFlops liegt der RV730-Chip eher in Mainstream- und Performance-Gefilden, eine GeForce 9600 GT hat 208/312 GFlops, eine GeForce 8800 GT ihre 336/504 GFlops.

Zudem muß man die Sache mit dem Speicherinterface nicht ganz so eng sehen: Eine Radeon HD 4850 kommt trotz nur 256 Bit DDR Speicherinterface und ohne superhohen Speichertakt durch GDDR5-Speicher (wie bei der Radeon HD 4870) auch auf sehr vernünftige Resultate, welche keinen Dimensionsunterschied zu den neuen nVidia-Karten mit 512 Bit DDR Speicherinterface erkennen lassen. Natürlich behindert das 128 Bit DDR Speicherinterface den RV730-Chip in sehr hohen Auflösungen und höheren Anti-Aliasing-Stufen, aber bei maßvoller Auflösungs- und Anti-Aliasing-Wahl sollte dies nicht mehr besonders ins Gewicht fallen. Damit sehen wir die Radeon HD 4600 Serie eher denn nach oben zu den echten Mainstream-Lösungen schielen als nach unten zu den besser dem LowCost-Segment zuzuordnenden Beschleunigern vom Schlage einer GeForce 9500 GT.

Schließlich spricht für höhere Ambitionen auch die Preisfestsetzung seitens ATI, welche bei 129 bis 149 Dollar für die Radeon HD 4670 liegen soll. Hierzulande dürfte das (inkl. MwSt) mindestens auf 100 Euro hinauslaufen, womit man zweifelsfrei nicht mehr in der Klasse einer GeForce 9500 GT spielt, welche im Preisbereich von 50 bis 70 Euro angesiedelt ist. Diese Preisgestaltung der Radeon HD 4670 geht eher in Richtung Radeon HD 3850/3870 – wobei hier die große Frage ist, ob sich die Radeon HD 4670 mit ihren maximal gleichen, aber nirgendwo besseren Spezifikationen gegenüber diesen Karten behaupten kann. Wahrscheinlich läßt sich diese Preisgestaltung in der harten Realität so nicht halten und ATI wird für die Radeon HD 4670 mindestens auf das Niveau der Radeon HD 3850 (ca. 70 bis 80 Euro) heruntergehen müssen.

Fudzilla haben sich auf der Games Convention den Amilo Graphics Booster von Fujitsu-Siemens zeigen lassen, welcher im Oktober käuflich erwerbbar sein soll. Wie bekannt funktioniert der Amilo Graphics Booster nur an ausgesuchten neuen FSC-Notebooks (mit speziellem Anschluß) und eignet sich somit nicht als Nachrüst-Gerät zur Aufbesserung der Grafik-Performance, sondern stellt eher die Auslagerung einer von Anfang an mitgekauften leistungsfähigen Grafiklösung dar. Verbaut wird im übrigen ATIs Radeon HD 3870, was für Notebooks eine sehr ordentliche, wenngleich noch lange nicht überragende Lösung darstellt (schließlich gibt es auch schon Notebooks mit integriertem SLI-Doppelpack aus zwei GeForce 9800 GT Karten).

Der Heise Newsticker hat einige weitere Details zu Intels Nehalem-Prozessor, welcher ja nun unter dem offiziellen Namen "Core i7" firmiert. Auffallend ist dabei der Speichersupport, welche Intel unverständlicherweise auf DDR3/1066 (Desktop) bzw. DDR3/1333 (Server) beschränkt, obwohl es inzwischen weit leistungsfähigere Speichermodule im Markt gibt und wenigstens DDR3/1600 schon JEDEC-spezifiziert ist. Zwar schraubt man somit den Plattform-Preis nicht noch weiter in die Höhe, verschenkt aber potentiell Performance – gerade weil das integrierte Speicherinterface der Nehalem-Prozessoren doch exzellent mit dem Speichertakt skalieren dürfte. Somit bleibt aber vermutlich einiger Raum für die Mainboard-Hersteller, hier mehr zu bieten als das was Intel als Standard vorgibt.