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News des 4. August 2008

Laut Bit-Tech hat EVGA mit AMD/ATI darüber gesprochen, zukünftig eventuell auch Grafikkarten mit ATI-Chips bauen zu können. Bislang hat der US-Hersteller ausschließlich Grafikkarten mit nVidia-Chips vertrieben, wurde aber kürzlich schon einmal als wechselwillig genannt. Die Gründe hierfür mögen vielfältig sein: Zum einen dürfte nVidia in den letzten anderthalb Jahren seiner Dominanz die Grafikkartenhersteller bei den Erträgen immer weiter geschröpft haben – und zum anderen könnte sich EVGA als stark im Retail-Geschäft vertretener Hersteller auch ausrechnen, daß die nächsten Monate mit den Radeon HD 4800 Karten einfach das bessere Geschäft zu machen ist.

Dagegen spricht aber prinzipiell, daß das Grafikkarten-Business ein äußerst schnelllebiges Geschäft ist und nur wegen einer eher mittelmässig laufenden Grafikkarten-Serie auch rein technisch kein Wechsel lohnt: Ehe dieser Wechsel dann durch ist, sind längst die nächsten Modelle auf dem Markt, kann sich das Blatt also schon wieder gewendet haben. Zudem will AMD/ATI allem Anschein nach zu diesen Grafikkartenherstellern halten, welche zusammen mit AMD/ATI durch die eher schweren Zeiten der Radeon HD 2000/3000 Serien gegangen sind und diesen Herstellern jetzt nun nicht unbedingt noch zusätzliche Konkurrenz bescheren. Insofern bleibt abzuwarten, ob hier was draus wird und EVGA zukünftig auch andere Grafikchips als die von nVidia verbaut.

The Inquirer haben ein wenig herumgerechnet und kommen auf angeblich 18 Millionen defekte Mobile-Grafikchips seitens nVidia. Betroffen sind wie bekannt die Grafikchips G84 und G86 in ihren Mobile-Bauformen, wobei nach wie vor unklar ist, ob alle Grafikchips dieser Serien oder nur Teile dieser Produktion fehlerhaft sind. nVidia hat jedenfalls 150 bis 200 Millionen Dollar für diese Problematik zurückgestellt, was für diesen Hersteller schon eine sehr erhebliche Summe darstellt. Da man sich beispielsweise mit HP auf die Übernahme von nur der Hälfte der Reparaturkosten geeinigt hat, dürften die insgesamten Kosten dieser Aktion sogar noch höher ausfallen und damit das Ausmaß womöglich größer ausfallen als derzeit wahrnehmbar ist.

Der Heise Newsticker schreibt auch noch einmal etwas zu dem letzte Woche gemeldeten Gerücht, nVidia wolle angeblich aus dem Chipsatz-Markt aussteigen. Interessant ist dabei die Information, daß nVidia derzeit einen konstanten Marktanteil von 60 Prozent bei Chipsätzen mit integrierter Grafik für den Sockel AM2/AM2+ hat – dies ist nicht gerade eine Position, wo man dann urplötzlich den Markt verläßt ;). Natürlich wird das Chipsatz-Geschäft für nVidia in Zukunft nicht einfacher werden, weil AMD sicherlich bei den eigenen Prozessoren auch Chipsatz-Marktführer werden will und bei den Intel-Prozessoren erst einmal eine Nehalem-Lizenz erlangt werden muß. Aber wie schon zuletzt ausgedrückt: Mit nur jeweils einem Konkurrenten in beiden Teilmärkten sollte doch für nVidia immer noch genügend Platz vorhanden sein.

Golem berichten von einem neuem Leitfaden der Strafverfolger in Nordrhein-Westfalen, wonach Filesharing-Fälle zukünftig nur noch bei größeren Schadenshöhen bearbeitet werden. Ähnliche Leitfaden soll es auch schon in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt geben, Niedersachen soll alsbald folgen. Damit reagieren die bundesdeutschen Strafverfolger endlich auf die Tatsache, daß sie in Filesharing-Fällen bislang von der Musikindustrie faktisch als billiger Auskunftsdienst mißbraucht wurden, indem zuerst die Realnamen der Beschuldigten ermittelt und die Verfahren dann aber zumeist wegen Geringfügigkeit eingestellt wurden. Die staatlichen Ermittler haben aber sicherlich besseres zu tun – und die Vertreter der Urheberrechtsinhaber drängen nicht umsonst schon seit Jahren auf einen zivilrechtlichen Auskunftsanspruch in solchen Fällen.