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News des 7. Juli 2008

Gemäß HT4U verschiebt der taiwanesische Auftragsfertiger TSMC, welcher derzeit den Großteil der Grafikchips von ATI und nVidia fertigt, seine 40nm-Fertigung um einige Monate, die Massenfertigung entsprechender Halbleiter wird nun nicht schon Ende 2008, sondern erst im Frühjahr 2009 starten können. In aller Regel bedeutet "Start der Massenfertigung" bei TSMC aber noch nicht, daß man zu diesem Zeitpunkt bereits große Grafikchips in dieser Fertigungstechnologie herstellen kann, normalerweise folgen diese Kronen des TSMC-Angebots immer erste einige Monate später. Damit dürfte die 45nm-Fertigung für Grafikchips letztlich nicht vor dem Herbst 2009 zur Verfügung stehen.

Vorher kommt sowieso erst einmal der größere Sprung auf die 45nm-Fertigung, welche TSMC schon beherrscht und welche nun eigentlich "nur" noch auf Grafikchips angewandt werden muß. Spätestens mit der nächsten Grafikchip-Generation sollte dieser Sprung dann vollzogen werden, während die 40nm-Fertigung dann für eine mögliche Refresh-Generation zur Verfügung stehen kann. Daß die aktuellen Grafikchips dagegen noch einmal auf 45nm umgesetzt werden, wäre zwar aus Strombedarfssicht interessant, ist aber unwahrscheinlich, weil der große Sprung von 65/55nm auf 45nm normalerweise einen zu hohen finanziellen Aufwand darstellen sollte. Generell ist der Sprung auf 45nm als der deutlich größere zu betrachten, während der Sprung auf 40nm dann nur noch für eher geringe Verbesserungen steht.

Die große Frage ist sowieso eher die, was ATI und nVidia nach RV770 und GT200 in der näheren Zukunft vorhaben. ATI wird sein RV770-Design erst einmal über den Sommer und Herbst auch in LowCost- und Mainstreamgefilde überführen, was nach den Radeon HD 3400/3600 Grafikkarten, welche nicht mehr Performance als die Radeon HD 2400/2600 Grafikkarten boten, auch dringend geboten erscheint. Gemäß unbestätigen, wenngleich nicht unwahrscheinlichen Informationen plant ATI hierzu eine RV770-Lösung mit nur 128 Bit DDR Speicherinterface samt niedrigeren Taktraten (Radeon HD 4690) sowie die neuen Grafikchips RV710 (LowCost), RV730 und RV740 (Mainstream).

Auch zu kommenden nVidia-Grafikchips gibt es eine Menge an Vorab-Informationen, welche derzeit allerdings genauso wenig nachprüfbar sind. So soll der GT200-Chip erst einmal noch auf 55nm umgesetzt werden, genauso wie aber nVidia auch das restliche Produktprogramm auf diese kleinere Fertigungstechnologie umstellen wird. Zudem sollen noch weitere GT200-Varianten folgen: Eine GeForce GTX 250 mit noch stärkeren Hardware-Abspeckungen als die GeForce GTX 260, sowie eine GeForce GTX 270 als eine GeForce GTX 280 mit schlicht niedrigeren Taktfrequenzen. Hiermit sollen wohl direkte Konkurrenzprodukte zu ATIs Radeon HD 4850 und 4870 geschaffen werden.

Daneben kann noch über eine noch größere GT200-Version spekuliert werden, als Name wurde erst einmal "GeForce GTX 290" in die Runde geworfen. Zudem dürfte es auch das GT200-Design wohl noch in LowCost- und Mainstream-Gefilde schaffen. Zwar erscheint die hierzu genannte Reihe an Grafikchips (GT206, iGT206, iGT209, GT212, GT214, GT216, GT218) nicht gerade als besonders wahrscheinlich, aber in der einen oder anderen Form werden sicherlich entsprechende Grafikchips erscheinen. Im Gegensatz zu ATI hat nVidia hier aber nicht den großen Druck, dieses schnellstmöglich anzugehen, da man mit der aktuellen G9x-Serie im Mainstream- und LowCost-Bereich noch recht gut aufgestellt ist. Trotzdem dürfte auch bei nVidia im Herbst/Winter diesbezüglich mit neuen Grafikchips zu rechnen sein.

Bei TweakTown hat man sich die CrossFire-Performance der Intel-Chipsätze P45 vs. X48 angesehen. Beide Chipsätze unterstützen PCI Express 2.0, allerdings bietet nur der X48-Chipsatz eine x16/x16-Konfiguation unter CrossFire, der P45-Chipsatz muß sich hier mit einer x8/x8-Konfiguration begnügen. Und diese doppelt so breite Anbindung scheint den X48-Chipsatz deutlich zu beflügeln, es wurden Performance-Unterschiede zwischen P45 und X48 von oftmals 10 bis 50 Prozent und im Extremfall (HD-Auflösungen) von sogar nahezu 300 Prozent gemessen. Allerdings sind diese Unterschiede damit auch schon wieder so groß, auf daß sich leichte Zweifel darüber einschleichen, ob dafür wirklich die PCI Express Anbindung schuld ist.

Denn schließlich handelt es sich hier auch um einen Vergleich zweier unterschiedlicher Mainboards mit unterschiedlichen Mainboard-Chipsätzen. Und desweiteren sprechen wir hier schon von PCI Express 2.0: Ein Vergleich von x8 gegen x16 unter dieser Schnittstelle würde unter dem bisherigen PCI Express 1.1 einem Vergleich von x16 gegen x32 entsprechen. Unserer Meinung nach fallen die Meßergebnisse dieses Test ein wenig zu drastisch aus, um sofort glaubwürdig zu sein. Man kann das ganze als Hinweis betrachten, sollte jedoch seine Schlüsse erst ziehen, wenn es weitere Artikel zum Thema gibt. Die bisher geltende Grundregel, daß für CrossFire- oder SLI-Systeme eine Anbindung von PCI Express 1.1 x16/x16 oder aber PCI Express 2.0 x8/x8 eigentlich ausreichend ist, ist damit jedenfalls noch nicht außer Kraft gesetzt.

Die c't bietet ein neues Sicherheitstool namens "c't SSL-Wächter" an, welches sich um schwache SSL-Zertifikate kümmert und den Computernutzer warnt, falls der Internet Explorer ein solches benutzen will. Der Hintergrund hiervon ist, daß durch einen Fehler in Debian-Linux seit zwei Jahren knackbare SSL-Zertifikate erstellt wurden, welche nun noch für eine ganze Weile durch die Gegend schwirren dürften. Zudem funktioniert auch eine Browser-Funktion, welche eigentlich vor widerrufenen SSL-Zertifikaten warnen soll, nicht richtig. Insofern scheint der c't SSL-Wächter eine ganz nutzvolle Sicherheitssoftware zu sein, warnt diese doch generell vor allen schwachen SSL-Zertifikaten. Der c't SSL-Wächter ist allerdings nur für den Internet Explorer bzw. Outlook Express nutzbar, für Firefox existiert die Erweiterung "SSL Blacklist" mit dem gleichen Zweck.