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News des 26. Juni 2008

Die Meldung von vor zwei Tagen, wonach Microsoft den Support für Windows XP noch bis 2014 aufrecht erhalten wird, hat wie erörtert für den Gamer unter anderen die Auswirkungen, daß sich Betriebssysteme mit Direct3D10-Support verhältnismäßig langsam durchsetzen werden und damit auch reine Direct3D10-Spiele verzögert werden. Hierzu wäre noch anzufügen, daß es sogar im Bereich des möglichen liegt, daß die Spieleentwickler Direct3D10 in diesem Punkt (also reine Direct3D10-Spiele) mehrheitlich überspringen und direkt auf Direct3D11 gehen werden. Schließlich wird Direct3D11 aller Voraussicht nach auch für Windows Vista zur Verfügung stehen, zudem dürfte es entsprechende Hardware ab nächstem Jahr geben.

Durch den (kommenden) Direct3D11-Support von Windows Vista gewinnt die kommende neue 3D-Schnittstelle gleich einmal eine größere Nutzerbasis von im Jahr 2009 wahrscheinlich runden 25 Prozent (unter Gamern verhältnismäßig etwas mehr). Im Gegensatz zu Direct3D10 bei Windows Vista entfällt somit das mühsame erste Jahr, welches komplett dafür draufging, erst einmal nur die 10-Prozent-Hürde zu überspringen. Zudem dürfte es einen weiteren Direct3D11-Boost mit dem Start von Windows 7 im Jahr 2010 geben, so daß ungefähr für das Jahr 2012 mit einer hohen Marktdurchdringung von Direct3D11 gerechnet werden kann.

Entscheidender Punkt hierbei ist aber, daß Direct3D10 bis zu diesem Zeitpunkt keine wirklich bedeutsam höhere Marktdurchdringung haben dürfte, weil die Software-Basis in Form von Windows Vista und 7 dieselbe ist. Dies kann (muß aber nicht) durchaus darauf hinauslaufen, daß die Spieleentwickler gleich ganz auf Direct3D11 setzen und Direct3D10 übergehen. Zumindest aber erscheint es jetzt schon einigermaßen sicher, daß die Zeit der reinen Direct3D10-Spiele verhältnismäßig kurz sein wird, reine Direct3D11-Spiele ziemlich fix danach folgen dürften. Hier rächt sich der mit der Direct3D10-Exklusivität von Windows Vista eingetretene "Investitionsstau" ein wenig.

Wie HT4U berichten, plant Intel in Konkurrenz zu AMDs TripleCore-Prozessoren neue, noch günstiger angesiedelte QuadCore-Modelle. Dafür gedacht ist die Core 2 Quad Q8000 Serie, welche auf der neueren (und minimal schnelleren) 45nm-Fertigung basiert. Allerdings gibt es gegenüber der Core 2 Quad Q9000 Serie einige Änderungen: So hat letztere 8 oder 12 MB Level2-Cache, die Core 2 Quad Q8000 Serie kommt hier nur mit 4 MB Level2-Cache daher. Zudem fehlt die Hardware-Unterstützung für Intels Virtualisierungs-Technologie VT sowie die dazugehörige Absicherungs-Technologie TXT (das ehemalige LaGrande).

Zudem soll das erste Modell in Form des Core 2 Quad Q8200 mit 2.33 GHz auch nicht übermäßig schnell getaktet sein – dafür will man allerdings beim Preis noch weiter heruntergehen. Dieser soll gemäß Liste bei 205 Dollar liegen – was dann doch noch einmal günstiger ist als beim Core 2 Quad Q6600 (2.4 GHz) und dessem Listenpreis von 224 Dollar (derzeitiger Straßenpreis bei 140 bis 150 Euro). Da letztgenannte CPU in 65nm gefertigt ist, wird Intel dieser kaum noch weitere Preissenkungen angedeien lassen, vielmehr dürfte die in 45nm gefertigte Core 2 Quad Q8000 Serie zukünftig deren Rolle übernehmen. Damit werden AMDs TripleCore-Prozessoren, welche sich derzeit in ähnlicher Preislage herumtreiben, stark unter Druck gesetzt, denn diese können sich eventuell gegenüber Intels DualCore-Angeboten behaupten, keinesfalls jedoch gegenüber den QuadCore-Modellen von Intel.

Gleichfalls ist die Core 2 Quad Q8000 Serie ein weiterer Schritt von Intel in Richtung einer Normalisierung von QuadCore-Prozessoren im Markt – bei Prozessorpreisen von dann 130 Euro und weniger für QuadCore-Modelle lohnen sich in vielen Anwendungsfällen DualCore-Modelle einfach nicht mehr – vor allem aber auch, weil deren Taktfrequenzen derzeit nicht überzeugend genug höher sind. Ausgehend von dem Core 2 Quad Q8200 reicht gerade einmal ein durchschnittlicher Performancegewinn von 35 Prozent durch die zwei zusätzlichen Kerne aus, um die Performance des schnellsten DualCore-Modells (Core 2 Duo E8500 mit 3.16 GHz) zu erreichen. Und selbst in Bereichen, wo dieser Wert noch nicht erreicht wurde (gerade bei Spielen), spielt die Zeit nun eimal klar für die QuadCore-Modelle und erübrigen sich DualCore-Prozessoren damit immer mehr.