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News des 21./22. Juni 2008

In einigen der Reviews zur GeForce GTX 280 befinden sich auch schon erste Benchmark-Resultate zur GeForce GTX 260, der kleineren GT200-Lösung von nVidia. Jene Karte mit 30 Prozent weniger Shaderpower und 26 Prozent weniger Speicherbandbreite als die GeForce GTX 280 wird derzeit ab 300 Euro angeboten, was gegenüber den inzwischen schon etwas unter 500 Euro der GeForce GTX 280 doch schon ein erheblicher Unterschied ist und die GeForce GTX 260 für eine deutlich breitere Käuferschicht prädestiniert. Zudem kann die GeForce GTX 260 damit auch ein wenig in Konkurrenz zur diese Woche kommende Radeon HD 4870 gehen, welche preislich wohl irgendwo im Rahmen von 250 bis 300 Euro rangieren dürfte.

Bisherige Artikel zur GeForce GTX 260 kommen von Hot Hardware, der FiringSquad, AnandTech, Tom's Hardware Guide und dem tecChannel. Dabei ergaben sich im Schnitt der Benchmarks ziemlich exakt und nebenbei auch recht konstante 30 Prozent Performance-Unterschied zwischen diesen Karten in HD-Auflösungen (1920x1200 und mehr), was sich mit den technischen Ansetzungen vollkommen deckt. Damit ist die GeForce GTX 260 immer noch überall deutlich schneller als die (bisher) in einem ähnlichen Preisbereich liegende Radeon HD 3870 X2, erreicht jedoch das Niveau der (allerdings teureren) GeForce 9800 GX2 nur eher selten.

Beachtbar bei der GeForce GTX 260 ist zudem, daß diese in maßvollen Auflösungen oftmals deutlich weniger hinter der GeForce GTX 280 zurückliegt als dann, wenn die Leistungsfähigkeit dieser Karten durch besonders hohe Auflösungen ausgereizt wird. So liegt der Abstand zwischen GeForce GTX 260 und 280 bei einer Auflösung von 1600x1200 (was zu 1680x1050 äquivalent sein dürfte) dann nur noch zwischen 15 und 20 Prozent, was doch schon erheblich weniger ist als die vorgenannten 30 Prozent bei HD-Auflösungen. Das schmälert jetzt den Wert der GeForce GTX 280 eigentlich nicht, sondern macht nur deutlich, daß eine solche Karte zum jetzigen Zeitpunkt unterhalb von HD-Auflösungen mehr oder weniger Verschwendung ist, da es dort auch die wesentlich günstigere GeForce GTX 260 macht.

Noch viel stärker gilt dies für SLI-Systeme auf Basis der neuen nVidia-Karten, welche dann wirklich nur noch für HD-Auflösungen gebaut werden sollten. Auf der anderen Seite hatte nVidia zu den neuen Karten ja auch nichts anderes gesagt und diese von Anfang an als Beschleuniger für HD-Auflösungen angepriesen. Einen kleinen "Ausweg" gibt es aber immer noch: Natürlich kann man überschüssige Performance jederzeit auch in noch höhere Anti-Aliasing Modi als das sonst allgemein übliche 4x Anti-Aliasing investieren. Ein 16x Anti-Aliasing mit Supersampling-Anteil samt qualitativen Transparenz-Aliasing ist eine optisch sehr feine Sache und schlaucht dann auch schon eine GeForce GTX 280 auf 1600x1200 ;).

Nachdem wir diese Woche wie gesagt noch den offiziellen Launch der Radeon HD 4870 und damit – bei passendem Preispunkt – womöglich einen Zweikampf Radeon HD 4870 vs. GeForce GTX 260 erleben dürften, will ATI aber auch der GeForce GTX 280 noch einen Konkurrenten gegenüberstellen. Wie schon bei der Radeon HD 3000 Serie wird dies in Form einer DualChip-Grafikkarten passieren, welche bei ATI derzeit unter dem (in der Vergangenheit schon öfters strapazierten) Codenamen "R700" läuft. Ein entsprechendes R700-Board soll im Juli oder August einsatzbereit sein, erste (allerdings nicht überprüfbare) Informationen zu den technischen Daten gibt es bei HardSpell: Danach zielt die Radeon HD 4870 X2 eher in Richtung einer doppelten Radeon HD 4870, was auf exzellente Performance-Werte hoffen läßt.

Rein von der Ausgangsbasis her könnte eine solche Karte der GeForce GTX 280 sicherlich sehr gefährlich werden: Wenn sich die Radeon HD 4870 auch nur halbwegs mit der GeForce GTX 260 anlegen kann, stehen die Chancen exzellent, daß ATI mit der Radeon HD 4870 X2 die GeForce GTX 280 überrundet. Dies dürfte dann natürlich auch seinen Preis haben, welcher wohl im Rahmen von 500 bis 600 Euro liegen sollte – und damit auch nicht deutlich mehr als bei der GeForce GTX 280. Entscheidender Vorteil von ATI dürfte hierbei zudem sein, daß nVidia beim GT200-Chip nicht ebenfalls mit einer DualChip-Lösung kontern kann – jedenfalls nicht so lange der Chip noch in 65nm gefertigt wird. Insofern wäre mit dem R700-Board sogar der Weg frei für ATI, nach längerer Zeit mal wieder den Performance-Thron übernehmen zu können.