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News des 3. Juni 2008

Auf der Computex hat nVidia nun auch erste GeForce9-Lösungen für den Mobile-Bereich in Form der GeForce 9M Serie vorgestellt. Allerdings hat man sich dabei mit HighEnd- und Performance-Lösungen erst einmal komplett zurückgehalten und nur neue Angebote für Mainstream- und LowCost-Gefilde gebracht, welche zudem kaum schneller erscheinen als die bisherigen Chips der GeForce 8M Serie. Anscheinend geht es nVidia mit der GeForce 9M Serie in erster Linie um die günstigere 65nm Fertigung, welche zudem natürlich auch den Stromhunger der Grafikchips weiter senkt. Trotzdem ist es ein wenig enttäuschend, wenn die schnellste (derzeit) verfügbare GeForce 9M Lösung in Form der GeForce 9650M GS nur mit 32 Shader-Einheiten und einem 128 Bit DDR Speicherinterface antritt, auf dem Desktop entspricht dies der 60-Euro-Lösung GeForce 8600 GT.

Im Rahmen der GeForce9-Serie würde dies sogar nur der (noch nicht offiziell angekündigten) GeForce 9500 GT entsprechen, einer ausgewiesenen LowCost-Lösung. Insofern ist mit der GeForce 9M Serie nichts gewonnen außer wohl einer etwas geringeren Stromaufnahme. Beim Punkt der Performance, wo die Mobile-Lösungen seit einigen Jahren wieder erheblich hinter den Desktop-Lösungen zurückliegen, ergibt sich dagegen kein Fortschritt, dort sind weiterhin die GeForce 8800M Karten das Maß aller Dinge, obwohl deren Performance doch auch nur zwischen GeForce 8800 GS und 8800 GT des Desktop-Segments und damit immer noch weit weg von HighEnd-Ansprüchen liegt.

Abgesehen von der reinen Performance bringt die GeForce 9M Serie aber auch den gerade für Notebooks unschätzbaren Vorteil von Hybrid-SLI bzw. dort vor allem das HybridPower-Feature mit sich. Damit läßt sich die extra Grafiklösung im normalen Windows-Betrieb zugunsten einer integrierten Grafiklösung komplett ausschalten, was die Akkulaufzeiten erheblich erhöht. Was auf dem Desktop ein nettes Extra-Feature ist, dürfte im Mobile-Bereich zukünftig wohl unverzichtbar sein, da Akkulaufzeiten immer wichtiger werden. Natürlich funktioniert HybridPower nur, wenn ein entsprechender nVidia Mainboard-Chipsatz verbaut wurde. Dies dürfte für viele Notebook-Hersteller sicherlich ein gewisses Hemmnis darstellen, da man ohne einem Intel-Chipsatz kein Centrino-Logo platzieren kann. Für die reine Praxis ist dieses natürlich weniger wichtig und die HybridPower-Funktionalität klar nutzvoller als ein Centrino-Logo.

Fudzilla haben einen von Intels derzeit reichlich hochgehypten Atom-Prozessoren in den Test mit normaler Desktop-Hardware geworfen – in welchem der Sparprozessor reichlich durchschnittlich abschnitt. Selbst wenn Fudzilla keine echte Anwendungssoftware getestet haben, deuten doch die vorgenommenen theoretischen Tests auf einen erheblichen Performance-Rückstand selbst gegenüber den früheren Pentium-4-basierten Celeron-Prozessoren, von derzeit aktuellen Desktop-Prozessoren ganz zu schweigen. Natürlich dürften die Atom-Prozessoren trotzdem ihre Aufgabe in billigen Surfstations oder Notebooks der EeePC-Klasse erfüllen, dort sind schließlich die Leistungsanforderungen alles andere als hoch.

Dies deutet aber ganz nebenbei auch an, wie weit sich die Prozessoren-Entwicklung inzwischen von Standard-Bedürfnissen entfernt hat, wenn ein neuer Prozessor, welcher langsamer als ein zwei Jahre altes Billigst-Modell ist, immer noch vollkommen ausreichend für einen Einsatz in einer Surfstation ist. Selbst in einem gewöhnlichen Home-PC dürfte der Atom-Prozessor eher selten an seine Grenzen stoßen – wenn man nicht gerade Spielen will, Musik oder Filme bearbeiten und zu dekodieren zu gedenkt. Davon abgesehen wäre noch der Gedanke anzustoßen, daß Intel den Atom-Prozessor bewußt so leistungsschwach ausgelegt hat, um gerade das sich nun neu ergebende Segment der billigen Surfstations und Kleinst-Notebooks auch von der Performance her deutlich von der normalen Hardware abzugrenzen.

Ansonsten könnte man schließlich schnell auf die Idee kommen, daß für nur einen geringen finanziellen Mehraufwand dieselbe Aufgabe auch mit günstigen Desktop-Komponenten zu erledigen ist, welche dann aber – was dieser Test klar zeigt – deutlich mehr Power haben und daher auch länger durchhalten. Intels Atom ist durchaus genau unter diesem Vorzeichen zu sehen, das Abgleiten des "normalen" Marktes in echte Billigsphären zu verhindern und für dieses sehr günstige Preissegment lieber extra leistungsschwache Hardware zur Verfügung zu stellen. Im Sinne Intels mag dies verständlich sein, für den Konsumenten ist es aber natürlich nur die zweitbeste Möglichkeit.

Davon abgesehen hat Intels Atom laut Fudzilla noch ein größeres Darstellungsproblem bei einem der Punkte, wo der Prozessor eigentlich glänzen sollte: Die Stromaufnahme. Diese mag für den Prozessor selber wohl niedrig sein, in Zusammenspiel mit dem Mainboard (Intel setzt hier für den Atom gewöhnlich den früheren 945GC-Chipsatz ein) kommt man aber nicht wesentlich besser als mit dem schon vorgenannten zwei Jahre alte Celeron. Hier rächt sich, daß Intel in Punkto Stromsparen immer nur an die Prozessoren gedacht hat und die eigenen Mainboard-Chipsätze hier bislang kaum bedacht hat. Somit machen diese die Stromsparbemühungen des Atom-Prozessors wieder etwas zunichte, hier müsste Intel eigentlich noch einen expliziten Mainboard-Chipsatz für Atom-Geräte nachlegen.