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News des 24./25. Mai 2008

Wie die ComputerBase berichtet, soll die schon des längeren aus diversen Roadmaps bekannte GeForce 9800 GT nunmehr in den Markt gelangen. Bisher konnte man über die technischen Spezifikationen dieser Karte nur mußmaßen, wir für unseren Teil vermuteten bislang eine der GeForce 8800 GT ähnliche Karte mit einfach ein paar höheren Taktraten, welche dann die GeForce 8800 GT im nVidia-Portfolio ersetzen soll. Allerdings scheint nVidia es sich deutlich einfacher gemacht zu haben, nach der Meldung der ComputerBase ist die GeForce 9800 GT schlicht eine umbenannte GeForce 8800 GT – wie schon die GeForce 9600 GSO ein Wiedergänger der GeForce 8800 GS ist.

Es gibt allerdings doch einen gewissen Unterschied: So schaltet nVidia Triple-SLI nur für GeForce9-Grafikkarten frei – die GeForce 9800 GT wird dies also können, die GeForce 8800 GT kann es (derzeit) nicht. Allerdings handelt es sich hierbei natürlich um einen künstlichen Unterschied ohne eine echte Begründung durch die verbaute Technik (welche ja identisch ist). Abzuwarten dürfte natürlich sein, wie der Markt diese "neue" Karte aufnimmt – was bei der wenig populären GeForce 8800GS/9600GSO noch einfach so durchging, könnte bei der GeForce 8800GT/9800GT durchaus für einige Aufregung sorgen und wenigstens die Konkurrenz dürfte dies wohl genüßlich ausschlachten.

Unserer Meinung nach tut sich nVidia mit dieser Lösung keinen Gefallen: Bei einer nur geringfügigen höheren Taktrate zugunsten der GeForce 9800 GT wären jegliche Widerworte sofort obsolet, zudem könnte man dafür dann auch einen gewissen höheren Preis verlangen, was bei der GeForce 9800 GT mit den gleichen Taktraten wie bei der GeForce 8800 GT kaum möglich sein wird. Der reine Ersatz der GeForce 8800 GT durch eine gleiche Karte anderen Namens kommt jedenfalls nicht gut an, daß zeigen auch schon die ersten Kommentare in unserem Forum. PS: Sofern nVidia die GeForce 9800 GT nicht höherpreisig ansetzt als die GeForce 8800 GT, sollte die GeForce 8800 GTS eher denn im Markt verbleiben, da ansonsten die preisliche Lücke zur GeForce 9800 GTX zu groß werden würde.

Grafikkarten-Hersteller Matrox hat scheinbar mal wieder etwas neues in Form einer Xenia-Grafikkartenserie. Da Matrox bei dieser sowohl Support für OpenGL 2.0 als auch (anscheinend) DirectX9 bieten wird, kann es sich nicht um ein Produkt auf Basis des Parhelia-Chips handeln (nur OpenGL 1.3 und DirectX8), sondern um einen neuen Matrox-Grafikchip. Die vorverlinkte Produktseite gibt aber schon wieder, wofür Matrox diesen plant: Keineswegs zu einem Wiedereinstieg oder auch nur neuen Versuch um Markt der Consumer-Grafikkarten, sondern wohl ausschließlich für die von Matrox gelieferten professionellen Lösungen für Spezialaufgaben. Und hierfür erscheint der Parhelia-Chip mit der Zeit doch etwas angegraut, denn selbst wenn die Rechenleistung hier nicht so die Rolle spielt, ist doch der Support für OpenGL (für viele professionelle Anwendungsprogramme) und DirectX9 (zum Betreiben der Aero-Oberfläche von Windows Vista) auch hier interessant.

Daß Matrox nicht gleich Support für Direct3D10 bietet (wie inzwischen selbst integrierte Grafiklösungen), zeigt aber deutlich an, daß der Absatzmarkt dieser Lösungen keineswegs gewöhnliche PCs umfasst. Vermutlich dürfte Matrox sogar bei der Rechenleistung des neuen Grafikchips eher kleine Brötchen backen, die Stärken der Matrox-Grafikkarten liegen üblicherweise eher im Gesamtpaket mit besonderem Augenmerk auf die im gewöhnlich reichhaltigen Anschlußmöglichkeiten. Ergo sind sicherlich trotz des neuen Matrox-Grafikchips demnächst keine Consumer-Grafikkarten von Matrox zu erwarten, der Hersteller hat es sich die letzten Jahre in seiner Nische recht bequem gemacht und dürfte (nicht zu Unrecht) den großen finanziellen Aufwand wie auch das hohe damit einhergehende Risiko eines Wiedereinstiegs in den Consumer-Markt scheuen.

Die Verfassungsbeschwerden gegen die elekronischen Reisepässe und Personalausweise sind noch nicht einmal verhandelt wurden, da plant die Bundesdruckerei laut dem Ravenhorst offenbar schon den "ePass 3.0". Wichtigstes neues Feature wird dabei ein 3D-Lichtbild sein, welches maschinenlesbar im Pass abgespeichert wird. Die Sicherheit vor Fälschungen wird man damit zwar weiterhin rein technisch erhöht werden – ob das angesichts der jetzt schon extrem hohen Fälschungssicherheit und faktisch keinerlei bekannten Fällen von (hochwertigen) Fälschungen wirklich notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt. Nutzvoll ist diese Technologie aber auch noch in eine andere Richtung hin, wie das der Ravenhorst auch ganz richtig ausführt: Denn bisherige Videoüberwachungssysteme kranken nach wie vor daran, daß unter Alltagsbedingungen die Erkennungsrate weiterhin schlecht ist.

Dies hängt natürlich auch prinzipiell am zur Verfügung stehenden Bildmaterial in Form von 2D-Aufnahmen, deren Dateninhalt vergleichweise niedrig ist und welches zudem recht ideale Bedingungen zur sicheren Identifikation voraussetzt. Ein 3D-Bild würde diese Probleme geradezu wegwischen: Zum einen ist die Datenmenge eines solchen Bildes deutlich höher, zum anderen müssten für eine saubere Identifizierung auch nicht mehr ideale Überwachungsbedingungen herrschen. Gerade die Nachteile bei einer Personenidentifikation auf Basis von Videoüberwachung wären dann die Vorteile: Bisher musste das Überwachungsobjekt möglichst perfekt in Richtung Kamera schauen, um eine hohe Erkennungsrate zu gewährleisten, bei 3D-Bildern sind gerade die in der Praxis unvermeidlichen Winkelansichten von Vorteil, da sich mit mehreren von diesen ein hochklassiges 3D-Bild zusammensetzen läßt.

Stellt sich letztlich die Frage, wofür man das ganze macht (abgesehen von dem hehren Ziel der Pass-Fälschungssicherheit): Für die Erkennung am Flughafen ist es sicherlich von Nutzen (da höhere Erkennungsrate), aber nicht zwingend notwendig, da man in diesem Umfeld jederzeit für nahezu ideale Bedingungen sorgen kann. Wirklich gewinnbringend ist so etwas eher dann, wenn man wild durcheinander laufenden Menschenmassen wie bei einem Fußballspiel oder auch in der Haupt-Einkaufsstraße einer Großstadt überwachen und vor allem identifizieren will. Damit ist zwar nicht gesagt, daß man heutzutage schon an eine solche Anwendungsmöglichkeit denkt bzw. daß diese überhaupt rechtlich zulässig wäre – aber Gesetze können sich ändern, was gerade unsere "Sicherheitspolitiker" doch immer wieder gern betonen.