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News des 22. Mai 2008

Wie PC Perspective berichten, hat nVidia das Startup "RayScale Software" übernommen. Das Unternehmen hat einen Hybrid-Renderer entwickelt, welcher sowohl das gewöhnliche Rasterizer-Verfahren als auch das Raytracing-Verfahren einsetzt. Sicherlich sollte man diese Übernahme jetzt nicht überbewerten, da RayScale Software als 8-Mann-Unternehmen nicht zu teuer gewesen sein dürfte und eine große Firma wie nVidia gerade solcherart Technologie-Startups gern einmal "auf Verdacht" übernimmt – und gewöhnlich findet sich dann erst unter ein paar solcher Übernahmen eine Perle, welche mehr als das zigfache der Übernahmekosten einbringt. Somit ist also (noch) nicht gesagt, daß nVidias mittelfristige Planungen in die Richtung einer Koexistenz von Rasterizer- und Raytracing-Verfahren gehen.

Klar ist aber mit dieser Übernahme, daß nVidia diese Möglichkeit in seinen Planspielchen eingeplant und sich jetzt schon in diese Richtung hin abgesichert hat. Gerade wenn also Intel mit seinem Larrabee-Grafikchip, welcher offensichtlich ein Rasterizer/Raytracing-Hybridrenderer ist, Erfolg haben sollte, darf sich nVidia keinen entwicklungstechnischen Rückstand leisten und muß entsprechend kontern können. Letztlich werden aber nur die Spieleentwickler entscheiden, ob sich Raytracing auf Grafikchips etablieren wird – denn ganz egal, ob Raytracing in Direct3D11 enthalten sein wird und Intels Larrabee es darstellen kann, ohne Spiele mit der Nutzung von Raytracing wird das ganze nur eine theoretische Spielerei bleiben.

Und damit es die Spieleentwickler einsetzten, muß Raytracing klare Vorteile zeigen – sprich, entweder die gleiche Grafik zu einer deutlich besseren Performance, oder aber eine klar bessere Grafik (welche im Idealfall mit dem vorhergehenden Verfahren nicht darstellbar ist) zur gleichen Performance. Diesen Beweis muß Raytracing erst noch in der Praxis antreten – und es ist hierbei auch nicht zu erwarten, daß die ersten Raytracing-Beschleuniger diesbezüglich schon vollkommen überzeugend sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Man muß diesen Ballon nicht so groß aufblasen, das ganze ist derzeit kaum mehr als eine Option für die mittelfristige Grafikkarten-Zukunft.

HT4U haben sich in einem Grafikkarten-Roundup einige Karten des LowCost-Segments angesehen, welche selten und noch seltener in dieser reichlichen Auswahl gegeneinander getestet werden. Sicherlich dürften diese Karten die meisten der eingefleischten Spieler nicht so dramatisch interessieren, da diese für echte Spieler-Ansprüche teilweise deutlich zu langsam sind, aber aus technischer Sicht ist der Vergleich von Radeon HD 2400 Pro, 2600 Pro, 3450, 3650 (die taktschwächere DDR2- wie auch die taktstärkere GDDR3-Version) und GeForce 8500 GT wohl trotzdem interessant.

Innerhalb der genannten Karten ist dabei klar die Radeon HD 3650 in der taktstärkeren GDDR3-Ausführung führend und kommt auch als einzige dieser Grafikkarten in den Genuß, überall Spielbarkeit auf einer Auflösung von 1280x1024 mit High-Settings (aber ohne Anti-Aliasing) erreichen zu können. Radeon HD 3650 DDR2 und Radeon HD 2600 Pro schweben ein wenig unter dieser Grenze, während Radeon HD 2600 Pro und HD 3450 sowie die GeForce 8500 GT unter dieser Auflösung keine Spielbarkeit mehr garantieren können – zum Teil nicht einmal auf Medium-Settings. Diese LowCost-Grafikkarten sind nur dann verwendbar, wenn man von Anfang an die Auflösung auf 1024x768 setzt und dann zusätzlich noch nach Bedarf die Bildqualitätssettings des jeweiligen Spiels herunterdreht.

Technisch gesehen schneidet in diesem LowCost-Vergleich die GeForce 8500 GT zumeist besser ab, da die erzielten Frameraten aber für eine Spielbarkeit meist zu niedrig sind, hat dieser Vorteil kein besonders hohes Gewicht. Daneben wäre noch der teils doch große Performance-Unterschied zwischen Radeon HD 3650 DDR2 (725/500 MHz) und Radeon HD 3650 GDDR3 (725/800 MHz) zu beachten, gerade da der preisliche Unterschied zwischen diesen Karten zumeist nur bei 5 Euro liegt. Schade ist nur ein wenig, daß die GeForce 8600 GT nicht mitgetestet wurde, da diese derzeit den preislichen Counterpart zur Radeon HD 3650 gibt und dieser Vergleich sicherlich ebenfalls recht interessant gewesen wäre.