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News des 16. Mai 2008

The Inquirer berichten über einen neuen Versuch einer externen Grafiklösung seitens Fujitsu Siemens. Wie gehabt handelt es sich hierbei um eine externe Box mit einer Desktop-Grafikkarte und eigener Stromversorgung, welche bis zu drei externe Displays ansteuern kann. Die Leistungsfähigkeit der Grafiklösung soll bei runden 8.000 Punkten im 3DMark06 liegen, was grob geschätzt auf das Leistungsniveau von Radeon HD 3830 bzw. GeForce 9600 GS hinauslaufen sollte, da Radeon HD 3850 und GeForce 9600 GT bei runden 11.000 Punkten rangieren. Die Anbindung an das System soll im übrigen mit voller Busbreite ablaufen – wenn das zutrifft, hätte Fujitsu Siemens die bisher größte Problematik bei externer Grafik gelöst.

Durch die niedrigbandbreitige Anbindung der bisherigen Versuche auf diesem Gebiet (Asus XG-Station und MSI Luxium) mittels ExpressCard (Bandbreite von PCI Express 1.1 x1) wurde effektiv der Einbau moderner Grafikkarten verhindert, da hier in erster Linie die zu niedrige Bandbreite limitiert hat. Die angegebenen 8.000 3DMarks sprechen nun klar aus, daß diese Problematik nicht mehr existiert, denn über ExpressCard wäre eine solche Leistung wohl selbst durch HighEnd-Grafikkarten kaum zu erzielen. Weiterhin nachteilig ist allerdings, daß die externe Grafiklösung auch nur externe Displays beschleunigen kann. Sicherlich mag dies in vielen Anwendungsfällen ausreichend sein, perfekt ist die Lösung jedoch damit nicht.

Gerade Fujitsu Siemens als Notebook-Hersteller hat es hier eigentlich in der Hand, seine Notebooks so entsprechend auszurüsten, auf daß das Display-Signal auch wieder von der externen Grafikbox ins Notebook geleitet wird – bauliche Veränderungen an den Notebooks zugunsten der externen Grafiklösung sind schließlich (wegen der höheren Anbindung) sowieso fällig. An diesem Punkt klärt sich auch, wieso diese externe Grafiklösung seitens Fujitsu Siemens leider kaum für die Notebooks anderer Hersteller verwendbar sein wird: Fehlt dort die von Fujitsu Siemens eingesetzte höhere Anbindung, wird die externe Grafikbox schlicht nicht anschließbar sein (bzw. selbst bei nachgerüstetem Anschluß ist die nötige Bandbreite nicht vorhanden). Zumindest zum Auslieferungszeitpunkt wird diese externe Grafikbox damit nur mit speziellen Notebooks seitens Fujitsu Siemens funktionieren.

In der Zukunft könnte sich dieses Angebot erweitern, womöglich wird Fujitsu Siemens die Anschlußoption für die externe Grafikbox künftig allen eigenen Notebooks mit auf den Weg geben. Ob es dies auch bei Notebooks anderer Hersteller geben wird, ist dagegen weniger eine technische als eine rechtliche Frage: Je nachdem ob Fujitsu Siemens bei der Anbindung auf einen allgemeinen Technikstandard setzt oder auf eine eigene Lösung, hat man daran die Rechte und könnte in letzterem Fall entscheiden, keine Lizenzen an andere Notebook-Hersteller abzugeben. Der umgedrehte Fall ist natürlich genauso möglich: Daß das System auf jedem entsprechend ausgerüstetem Notebook klaglos funktioniert und daß Fujitsu Siemens das Thema externe Grafik somit endlich einmal nachhaltig anschiebt.

Wie WinFuture berichten, will VIA ab nächstem Jahr sogar DualCore-Prozessoren fertigen, wahrscheinlich auf Isaiah-Basis und dann schon in 45nm. Der in letzter Zeit arg auf Kleingeräte spezialisierte Hersteller könnte damit wohl auch die unteren Sphären des Massenmarkts an "normalen" Desktop-PCs bedienen, auf welchen derzeit und vor allem in Zukunft unterhalb von DualCore-Modellen natürlich nichts mehr geht. Angeblich soll das Isaiah-Design in Fernost schon recht gut gehen, was aufgrund der dortigen niedrigen Preisvorstellungen auch verständlich ist. Genau aus diesem Grund wird Europa und Nordamerika für VIA aber weiterhin schwieriges Terrain bleiben, weil in diesen Regionen nicht nur ein Mindestmaß an Performance vorausgesetzt wird, sondern natürlich auch außerhalb der großen Marken AMD und Intel kaum etwas absetzbar ist.