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News des 15. Mai 2008

Seitens TG Daily gibt es reichlich neue Details zum kommenden ATI RV770 Chip bzw. der darauf basierenden Radeon HD 4800 Grafikkarten-Serie. So soll der Launch-Termin des RV770-Chips (nach aktuellen Planungen) in der 25. Kalenderwoche liegen, was Mitte des Juni werden würde. Damit dürften die Boards auf der Computex nur hinter verschlossenen Türen gezeigt werden – was aber für das eigentliche Ziel der Computex in Form von Vertragsabschlüssen zwischen Grafikkartenherstellern und PC-Bauern kein Hindernis darstellen dürfte. Erstaunlicherweise ordnen TG Daily den RV770-Chip vom Launchdatum damit aber hinter nVidias GT200-Chip ein – von welchem aber derzeit nicht unbedingt zu erwarten ist, innerhalb eines Monats von jetzt ab vorgestellt zu werden.

Dafür spricht auch die allgemeine Informationslage, welche ein recht guter Indikator dafür ist, wie nahe ein neuer Chip ist: Zum GT200 gibt es derzeit nur sehr wenige Informationen und vor allem noch nichts zu den einzelnen GT200-Kartenausführungen zu berichten, während dieselbe Informationslage beim RV770-Chip doch wesentlich freundlicher aussieht. So ist schon seit einigen Wochen bekannt, daß ATI mit einer Radeon HD 4850, einer taktschnelleren Radeon HD 4870 und der DualChip-Lösung Radeon HD 4870 X2 antreten wird, TG Daily bestätigen dies noch einmal. Neu ist aber die Information, daß zum Launchtag erst einmal nur die Radeon HD 4850 kommen soll, die anderen Varianten sollen im Juli folgen.

Dabei soll die Radeon HD 4850 mit 512 MB GDDR3-Speicher zu einem Listenpreis von 189 bis 219 Dollar antreten, in Euroland und mit Mehrwertsteuer dürften das in etwa 150 bis 170 Euro sein, was erstaunlich günstig wäre. Bei der Radeon HD 4870 mit 512 MB GDDR5-Speicher sollen es zwischen 249 und 279 Dollar sein, ergo runde 200 bis 230 Euro. Sollten beide Preise so zutreffen, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, daß der RV770-Chip keineswegs eine glatte Verdopplung des RV670-Chips darstellt, denn dafür könnte man klar höhere Preise verlangen. Trotzdem könnte eine Radeon HD 4870 durchaus – wie angepeilt – die Performance einer Radeon HD 3870 X2 erreichen, hierfür ist schließlich wegen der niemals hunderprozentigen CrossFire-Effizienz nicht die doppelte Hardware-Power notwendig, sondern reichen 70 bis 80 Prozent mehr Hardware-Power.

HT4U berichten zu den (letzte Woche) vorgestellten neuen nVidia nForce7 Mainboard-Chipsätzen für AMD-Prozessoren, mit denen nVidia nunmehr seine aktuelle Chipsatz-Technik auch für AMD-Prozessoren anbietet. Wie allerdings auch bei den Intel-Pendants sind die PCI Express Anbindungen im SLI-Betrieb trotz des prinzipiellen Supports von PCI Express 2.0 noch nicht optimal gelöst: So bindet der nForce 780a SLI den ersten Grafikkarten-Steckplatz mit PCI Express 2.0 x16 und damit maximaler Bandbreite an, den zweiten und dritten Grafikkartensteckplatz jedoch nur noch mit PCI Express 2.0 x8 (das von HT4U hierzu gezeigte Blockschaltbild ist scheinbar alt, hier gibt es ein aktuelles). Da in einem SLI-System für die Performance generell die schwächste der vorhandenen Anbindungen maßgeblich ist, läuft das System ergo unter Triple-SLI übertragenerweise nur mit PCI Express 2.0 x8, das ist dieselbe Bandbreite wie bei PCI Express 1.1 x16.

Einsparungen gibt es zudem bei der Anbindung an das System: Der für die Grafikkarten zuständige extra Chip "nForce 200" ist für sich selber nur mit einem einfachen PCI Express 2.0 x16 Link an den eigentlichen Mainboard-Chipsatz angebunden. Da dies natürlich für die Bandbreiten-Anforderungen von zwei oder drei Grafikkarten zu wenig, beherrscht der Chipsatz zusätzliche Modi, mit welchem zum einen Kommandos zwischen den Grafikkarten auch direkt zwischen diesen laufen können und nicht erst über Prozessor und Hauptspeicher gehen. Zum anderen werden in einem SLI-System die von der CPU an die Grafikkarten fließenden Kommandos entsprechend der Anzahl der Grafikkarten multipliziert, so daß die CPU nicht mehr für alle drei Grafikkarten diese Kommandos erstellen und versenden muß.

Sofern dies alles so funktioniert, reicht die benutzte Anbindung des nForce 200 Chips natürlich aus – eine Gewähr dafür gibt es allerdings nicht, da nicht klar ist, ob das ganze vollautomatisch mit hoher Effizienz passiert oder aber eine Mitarbeit seitens der Anwendungssoftware erfordert. Anzumerken wäre hier allerdings noch, daß der nForce 200 Chip auch beim nForce 780i SLI für Intel-Prozessoren zum Einsatz kommt und sich dort ergo dieselbe (theoretische) Problematik ergibt. In der Praxis hat natürlich noch niemand – auch mangels Konkurrenz – den nVidia-Chipsätzen eine Schwäche bei der Grafikkarten-Anbindung unter SLI nachgewiesen. Nichtsdestotrotz widerspricht es etwas dem totalen HighEnd-Gedanken von SLI und gerade Triple-SLI, wenn man dann bei der Anbindung spart.

Beim kleineren nForce 750a SLI ist dies mit einer doppelten PCI Express 2.0 x8 Anbindung für zwei Grafikkartensteckplätze zwar nicht deutlich besser gelöst, bei einfachem SLI entfallen diese Bedenken allerdings weitestgehend. Bei einer einzelnen Grafikkarte verbindet der nForce 750a SLI dann im übrigen die verfügbare Bandbreite und stellt somit eine PCI Express 2.0 x16 Anbindung zur Verfügung (kann der nForce 780a SLI bei zwei Grafikkarten genauso). Der extra nForce 200 Chip kommt beim nForce 750a SLI nicht zum Einsatz, die Grafikkarten-Anbindung liegt hier vollständig in der Hand des eigentlichen Mainboard-Chipsatzes. Nur beim (schon früher im Jahr verfügbaren) nForce 730a fehlt jegliche SLI-Möglichkeit, hier gibt es nur einen einfachen PCI Express 2.0 x16 Link.

Alle drei genannten Mainboard-Chipsätze unterstützen dann aber auch nVidias HypridPower, da selbst die HighEnd-Varianten immer eine integrierte Grafiklösung beinhalten. Interessanterweise scheint dieses ein bis zwei Prozent an Spiele-Performance selbst unter dem Einsatz einer extra Grafikkarte zu kosten – sicherlich kein bedeutsamer Verlust, aber dennoch ein vermeidbarer, da im Spiele-Modus HybridPower natürlich besser nicht wirken sollte. Dafür ist die Wirkungsgrad bei der Senkung des Stromverbrauchs hervorragend, der Tech Report konnte hierbei im Idle-Modus den Stromverbrauch eines nForce 780a SLI Systems mit GeForce 8800 GT Grafikkarte von 168 auf 112 Watt erheblichst senken.

Shortcuts: HT4U berichten über einige Wortmeldungen der Mainboard-Hersteller zu deren Prozessoren-Support bezüglich der Phenom-Prozessoren mit 125 und 140 Watt TDP. Entsprechende Supportlisten gibt es von Asus und Gigabyte sowie seitens MSI. Gemäß des Heise Newstickers hat sich AMD offengelassen, den Fusion-Chip notfalls auch aufgetrennt nach CPU und Grafikchip zu fertigen (nicht auf einem Die, sondern auf einem Trägermaterial), womit TSMC dann womöglich auch nur den Grafikchip-Part übernimmt. Dagegen spricht allerdings die Aussage seitens TSMC, ihre kommende 45nm-Fertigung wäre für SOI-Wafer geeignet – diese Wafer werden gewöhnlich für die CPU-Fertigung eingesetzt und haben bisher in der Grafikchip-Fertigung keine Verwendung gefunden. Und letztlich berichten Gulli darüber, daß das DRM von Windows Vista seitens des US-Fernsehsenders NBC dazu eingesetzt wird, Aufnahmen des NBC-Fernsehprogramms gänzlich zu verhindern. Dazu strahlt NBC ein "Copy Never Flag" aus, welches Windows Vista (im Gegensatz zu Windows XP) auswertet und demzufolge keinerlei Aufnahmen ermöglicht.