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News des 6. Mai 2008

Gemäß Fudzilla ist bei ATIs kommenden HighEnd-Chip RV770 mit 50 bis 60 Prozent Performance-Gewinn gegenüber dem Vorgänger-Chip RV670 zu rechnen. Sollte diese Angabe zutreffen (für welche es derzeit natürlich keine verifizierbare Quelle gibt), dürfte eine glatte Verdopplung des RV670-Designs beim RV770 eher unwahrscheinlich sein, weil eingedenk der Taktraten-Steigerung (beim Chip runde 45 Prozent, beim Speicher runde 60 Prozent) dann auf jeden Fall deutlich mehr als die doppelte Performance herauskommen würde. Vielmehr hören sich 50 bis 60 Prozent mehr eher so an, als würde sich das RV770-Design nur punktuell vom RV670 abheben.

Eingedenk des wohl um die 60 Prozent höheren Speichertakts durch den benutzten GDDR5-Speicher ist somit erst einmal eine Weiterbenutzung des bekannten 256 Bit DDR Speicherinterfaces wahrscheinlich. Denn mit einem 512 Bit DDR Speicherinterface würde ATI samt GDDR5-Speicher gleich einmal auf mindestens 200 Prozent mehr Speicherbandbreite kommen, was bei einer Zielvorgabe von 50 bis 60 Prozent mehr in gesamter Performance totaler Overkill wäre. Und zugleich erscheint es nunmehr als nicht unwahrscheinlich, daß ATI die Anzahl der Shader-Einheiten des RV770-Chips gar nicht oder nur geringfügig erhöht hat. Schließlich ist bezüglich der Textureneinheiten schon eine glatte Verdopplung im Vergleich zum RV670-Design bekannt.

Und da die Anzahl der Textureneinheiten eine bekannte Schwäche dieses Designs darstellt, bringt die Einheiten-Verdopplung hier natürlich am meisten, der Effekt dieser Maßnahme ist also nicht als zu gering einzuschätzen. Gleichzeitig mit der ungefähr 45prozentigen Steigerung beim Chiptakt könnte dies schon ausreichend sein, um zusammen mit dem höheren Speichertakt die angepeilten 50 bis 60 Prozent Mehrperformance zu realisieren. ATI muss also beim RV770-Chip nicht zwingend etwas an der Anzahl der Shader-Einheiten getan haben, dies lässt sich aus dieser Performance-Prognose schlussfolgern. Was im übrigen auch das angedachte DualChip-Design auf RV770-Basis vereinfachen würde, denn ohne eine höhere Anzahl an Shader-Einheiten erscheint der Stromhunger des RV770-Chips auch um ZweiChip-Verbund als zähmbar.

PC Perspective haben sich die neuen USB-Grafiklösungen seitens EVGA angesehen. Diese sind dafür gedacht, durch eine per USB angeschlossene externe Grafiklösung einen weiteren Monitor mit Auflösungen bis zu 1280x1024 (EVGA UV Plus+ UV 12) bzw. 1600x1200 (UV Plus+ UV 16) betreiben zu können. Nutzvoll ist das ganze zum einen bei Notebooks, welche über keinen Ausgang für ein extra Display verfügen – oder auch für Desktop-Rechner, wo eventuell eine Vielzahl an Monitoren angeschlossen werden soll und dafür dann irgendwann keine DVI- bzw. VGA-Ausgänge mehr zur Verfügung stehen. Die "Grafiklösung" enthält dabei allerdings nicht wirklich einen Grafikchip – wobei es angesichts des Preises des Geräts etwas verwundert, daß man hier nicht noch irgendeinen Billig-Grafikchip integrieren konnte.

Die Berechnung des Bildsignals erfolgt aber komplett über die CPU, die "Grafiklösung" enthält nur einen Chip samt Speicher zur Bildausgabe. Damit sind natürlich nur 2D-Ausgaben und allereinfachste 3D-Ausgaben machbar, schließlich muss alles das dann die CPU errechnen. Windows Vistas Aero-Oberfläche soll aber erstaunlicherweise darstellbar sein – was schon lustig ist, da diese Oberfläche eigentlich einen DirectX9-fähigen Grafikchip voraussetzt. Offensichtlich wurde hier ein virtueller Grafikkarten-Treiber geschrieben, welcher dem Betriebssystem diese Funktionalität vorgaukelt und dann wie gesagt die CPU rechnen lässt.

Im Alltagsbetrieb konnten PC Perspective jedenfalls nur einen vernachlässigbaren Performance-Unterschied unter Windows Vista zwischen einer echten Grafiklösung und dieser faktisch virtuellen Grafiklösung feststellen, das System scheint also auch in der Praxis zu funktionieren. Ein gewisser Bremspunkt dürfte aber der Preis sein, bei zwischen 55 (UV 12) und 75 Dollar (UV 16) ist das ganze trotz technisch interessantem Konzept nur dann sinnvoll, wenn man wirklich keine extra Grafikkarte mehr nachrüsten kann und (ohne entsprechende Ausgänge) unbedingt einen weiteren Monitor anschließen will – denn ansonsten ist eine billige LowCost-Grafikkarte immer günstiger.

Golem haben sich Intels ersten Direct3D10-Treiber für die integrierten Direct3D10-fähigen Intel-Grafikchips angesehen, welchen Intel nunmehr über ein Jahr nach der Vorstellung dieser Grafikchips endlich veröffentlicht hat. Gegenüber dem vor einigen Wochen erschienenen Beta-Treiber von Asus konnte einiger Fortschritt erzielt werden, allerdings gibt es nach wie vor noch genügend Darstellungsprobleme. Golem nennen das ganze demzufolge richtigerweise auch einen "in Grundzügen funktionierenden DirectX-10-Treiber" – was vertretbar wäre, würde es sich um den Auslieferungstreiber handeln, nicht aber um das Ergebnis von einem Jahr Treiberarbeit nach dem Release der Hardware. Wie Intel angesichts solch eklatanter Schwächen auch nur im Ansatz daran denkt, mittels Larrabee in den ernsthaften Grafikchip-Markt einzusteigen, bleibt vollkommen schleierhaft.