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News des 21. April 2008

Gemäß TG Daily soll ATIs RV770-Chip sehr gut im Plan liegen und womöglich früher als bislang erwartet schon im Mai erscheinen. Gleichfalls wurden einige technische Daten zum RV770 genannt: So wird die Anzahl der Textureneinheiten (TMUs) gegenüber dem RV670-Chip der Radeon HD 3850/3870 Grafikkarten auf 32 verdoppelt und damit eine der deutlichsten Schwächen des bisherigen ATI-Designs gerade im Vergleich zu den nVidia-Grafikchips G96 (32 TMUs) und G92 (64 TMUs) angegangen. Ob dies auch bedeutet, daß die Anzahl der Shader-Einheiten genauso verdoppelt wird, bleibt abzuwarten – wenn ja, wäre der RV770-Chip sozusagen genauso wie zwei RV670-Chips auf einem Die. Ob das so kommt, bliebe aber noch abzuwarten, eher wahrscheinlich ist ein Design mit sagen wir 50 Prozent mehr Shader-Einheiten, denn diesbezüglich sind die ATI-Chips ja auch jetzt schon gut dabei.

Zu beachten wären hier auch noch die höheren Taktfrequenzen, mit welchen der RV770-Chip operieren soll: Die kleinere Kartenausführung Radeon HD 4850 soll es auf projektiert 800 MHz Taktfrequenz bringen, die größere Kartenausführung Radeon HD 3870 soll projektiert 1 GHz Takt (oder mehr) erreichen. Noch etwas unklar ist das verbaute Speicherinterface, da aber für beide Kartenausführungen erstmals GDDR5-Speicher auf einer Taktfrequenz von (physikalisch) 1800 bis 2200 MHz verwendet werden soll, kann es durchaus sein, daß ATI beim 256 Bit DDR Speicherinterface bleibt – für die nahezu Verdopplung der Speicherbandbreite würde dann der hohe Speichertakt sorgen. Ein "krummes" Speicherinterface wird es auf jeden Fall nicht geben, hierzu passen die geplanten Speichergrößen von 256 MB (nur OEM), 512 MB und 1024 MB nicht – es wird also entweder ein 256 Bit oder ein 512 Bit DDR Speicherinterface.

Letzteres ist wie gesagt nicht besonders wahrscheinlich, denn dies würde in Richtung einer Vervierfachung der Speicherbandbreite gehen, was ein wenig als Overkill erscheint. Doch selbst wenn wir "nur" von einem 256 Bit Speicherinterface ausgehen, würde ATI die Hardware-Power des RV770-Chips im Vergleich zum aktuellen RV670-Chip deutlichst gesteigert haben, die Voraussagen von der doppelten Performance könnten durchaus zutreffen. Und letztlich benötigt ATI ja auch längst wieder einen solch kraftvollen Grafikchip, sind die RV670-basiernenden SingleChip-Lösungen inzwischen in Preisgefilden von noch höchstens 150 Euro angekommen und kann ATI derzeit HighEnd-Lösungen nur über das Zusammenschalten zweier Grafikchips erreichen.

Bei Legion Hardware hat man sich die CPU-Skalierung einer GeForce 9800 GX2 auf verschiedenen Taktstufen mehrerer Intel- und AMD-Prozessoren angesehen. Sobald man dabei in CPU-limitierte Gefilde kommt, skaliert diese Grafikkarte selbst auf übertakteten QuadCore- oder DualCore-Prozessoren zumeist sehr anständig. Auf der anderen Seite ist die Grafikkarten-Power einer GeForce 9800 GX2 auch immer ausreichend, um solcherart HighEnd-Prozessoren nicht auszubremsen, insofern war das Ergebnis zu erwarten. Daneben liefert der Test im übrigen auch eine Aussage zur QuadCore-Optimierung ab: Vergleicht man hier die Ergebnisse von Core 2 Duo auf 3.6 GHz mit Core 2 Quad auf 3.6 GHz, so ergibt sich im Schnitt der eher CPU-limitierten Spiele ein Vorteil von gerade 9 Prozent zugunsten des QuadCore-Modells.

Dafür, daß das QuadCore-Modell hier mit faktisch der doppelten theoretischen Hardware-Power antritt, ist dies ein schwaches Ergebnis. Nach wie vor ist die QuadCore-Unterstützung von Spielen also arg mangelhaft, womit sich diese Prozessoren zumindestens aus Gaming-Gesichtspunkten nicht lohnen (aufgrund der günstigen Preislage kann man natürlich trotzdem problemlos zu QuadCore-Modellen greifen). Eine Absage muß im übrigen der im Fazit des Artikels aufgestellten Behauptung erteilt werden, die AMD-Prozessoren würden schlechter skalieren – hier hat man sich wohl von dem relativ geringen Gewinn zwischen den kleinen Taktstufen bei AMD täuschen lassen. Im großen und ganzen passt die Skalierung der AMD Phenom X4 Prozessoren allerdings: So gewinnt dieser zwischen 2.0 und 2.5 GHz Takt (25 Prozent mehr Takt) im Schnitt 13 Prozent Performance, während es bei einem Intel Core 2 Quad zwischen 2.0 und 2.66 GHz Takt (33 Prozent mehr Takt) auch nur 17 Prozent mehr Performance sind.

Das PC Magazine hat nochmals eine vollständige Auflistung der sonntäglichen Intel-Preissenkungen anzubieten. Besonders heftig ging dabei der Core 2 Quad Q6700 herunter – von 530 auf 266 Dollar – womit dieses "alte" 65nm-Modelle nunmehr genauso viel kostet wie die neuen 45nm-Modelle der gleichen Taktstufe. Nichtsdestotrotz finden sich in der vollständigen Intel-Preisliste (PDF) noch reichlich Ungereihmtheiten, wo ältere Modelle teurer angeboten werden als neuere Modelle. Was wohl eine ganz neue Variante des alten Intel-Spiels darstellt, wo der Nutzer für neue Prozessoren auch immer gleich das komplette System umrüsten muß (insbeondere das Mainboard, wo Intel dann mit dran verdient): Zwar bietet Intel die alten FSB1066-Modelle weiterhin an, diese sind aber teilweise deutlich teurer als die neuen FSB1333-Modelle – und wer hier mit einem alten FSB1066-Mainboard aufrüsten will, steht vor der schwierigen Frage, ob man entweder relativ teuer aufrüstet oder aber eben gleich komplett umrüstet ;).

Shortcuts: EeePC News haben ein paar erste, kurze Benchmarks des kommenden Intel Atom-Prozessors auf Diamondville-Basis gegen derzeitige LowCost-Prozessoren, insbesondere gegen VIAs Isiaah-Prozessor. Laut WinFuture gibt es nun endlich einen Termin für das dritte Service Pack für Windows XP, welches nun doch schon am 29. April zum Download zur Verfügung stehen wird. Wie The Inquirer ausführen, hat Filmregisseur Uwe Boll sogar bei Blizzard angefragt, ob er denn World of WarCraft verfilmen dürfte – was glücklicherweise mit deutlichen Worten abgelehnt wurde. Die Petition gegen das Film-"Schaffen" des Regisseurs hat im übrigen derzeit 215.000 Stimmen erreicht – bei wie gesagt einer Million Stimmen gegen ihn will Uwe Boll keine Filme mehr drehen :). Und letztlich gibt es bei Netzpolitik noch den Entwurf zum neuen BKA-Gesetz zum Download, welches neben den Ausführungen zur Online-Durchsuchung und Online-Überwachung so nette Sachen enthält wie die Wohnraum-Überwachung von ansonsten unverdächtigen Bürgern, nur wenn sich eine verdächtige Person zufällig bei diesen aufhält.