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News des 10. April 2008

Die VR-Zone berichten über nVidias kommende Offensive auf dem Feld der Mobile-Grafiklösungen. Dabei plant man die komplette GeForce9-Serie auch für das Mobile-Segment umzusetzen, nimmt sich dabei aber einige "künstlerische Freiheiten" bei der Grafikkarten-Benennung heraus. So wird es GeForce 9800M Grafikkarten geben, welche auf dem G92-Chip aufsetzen – aber genauso auch welche, die auf dem G94-Chip des Mainstream-Segments basieren. Der G96-Chip des LowCost-Segments muss gar für die GeForce 9600M und 9700M Serie herhalten, obwohl im Desktop-Bereich Grafikkarten mit diesem Chip beim Namen nicht höher als "GeForce 9500" kommen (werden).

nVidia spekuliert hier also offen auf die guten Namen der Desktop-Lösungen und wird dann (zum Teil) nur deutlich schwächere Produkte liefern – was natürlich auch nur dadurch möglich wird, weil man zu einem Notebook-Angebot im gewöhnliche keine tiefergehenden Informationen zum verbauten Grafikchip bekommt und daher ohne Insiderwissen solcherart Trickerseien nicht durchschauen kann. Zwar haben sich ATI und nVidia in der Vergangenheit schon desöfteren solcherart Fehlbenennungs-Spielchen bei Mobile-Grafiklösungen geleistet, in diesem Fall übertreibt es nVidia aber maßlos – hier passen nach Desktop-Maßstäben bei immerhin 9 der 15 neuen Mobile-Grafikkarten die Grafikkartennamen nicht zum Grafikchip.

Daneben enthält die Aufstellung der VR-Zone aber auch deutliche Hinweise auf 55nm-Grafikchips von nVidia. So werden sowohl der G94- als auch der G96-Chip in einer b-Ausführung genannt, hinter welcher sich eine 55nm-Produktion verbergen soll. Frühere Informationen sprachen zudem davon, dass nVidia auch den G92-Chip womöglich noch einmal in 55nm neu auflegt. Anscheinend führt diese 55nm-Strategie aber nicht zu neuen Grafikkarten, vielmehr dürften die 55nm-Ausführungen ihre 65nm-Vorgänger eher still ablösen. nVidia scheint diesen Wechsel der Fertigungstechnologie somit nur zu einer wirtschaftlicheren Herstellung zu nutzen – was aber natürlich auch Spielräume für spätere Preissenkungen eröffnet, zudem sollte natürlich auch die Verlustleistung der 55nm-Chips sinken. Etwas unklar ist allerdings noch, wann diese 55nm-Grafikchips einsatzbereit sind.

Bei ExtremeTech hat man sich den Zweikampf der jeweils günstigsten QuadCore-Prozessoren von AMD und Intel in Form von Phenom X4 9850 gegen Core 2 Quad Q9300 angesehen. Dabei schneidet der Intel-Prozessor in aller Regel etwas besser ab, kostet aber auch etwas mehr, was sich wohl letztlich ausgleicht. Daneben sehr interessant ist der Quervergleich des QuadCore-Prozessors Core 2 Quad Q9300 mit 2.5 GHz zum gleich teuren DualCore-Prozessor Core 2 Duo E8500 mit 3.16 GHz. Hier stehen also 26 Prozent mehr Taktfrequenz der doppelten Core-Anzahl gegenüber – was bei nur halbwegs greifenden QuadCore-Optimierungen der eingesetzten Software eigentlich problemlos zugunsten des QuadCore-Modells ausgehen sollte.

Allerdings ist es mit den QuadCore-Optimierungen der heutigen Software nach wie vor nicht besonders weit gediehen, der Core 2 Quad Q9300 kommt im Schnitt gerade einmal auf dasselbe Ergebnis wie der Core 2 Duo E8500. Die doppelte Core-Anzahl des QuadCore-Prozessors hat somit einen Effekt von 25 bis 30 Prozent – was nicht gerade effizient ist. Angesichts des gleichen Preises und der Aussicht, in Zukunft verstärkt von QuadCore-Optimierungen profitieren zu können, empfiehlt sich natürlich trotzdem fast automatisch das QuadCore-Modell. Nur für den Gaming-Bereich trifft diese Aussage nach wie vor nicht wirklich zu: Hier liegt der Core 2 Duo E8500 weiterhin um gute 15 Prozent vorn, ist fast überhaupt kein Effekt einer QuadCore-Optimierung spürbar.

Allerdings sind diese 15 Prozent natürlich auch nicht unbedingt die Welt und besteht durchaus die Aussicht, dass sich dieses Verhältnis womöglich gar schon bis zum Ende diesen Jahres angleicht. Gerade Spiele, die eher CPU-limitiert sind, werden heutzutage eigentlich oftmals schon mit gutem QuadCore-Support ausgeliefert – sprich, dort wo es wirklich auf die CPU-Leistung ankommt, hat man gar die größte Chance auf eine QuadCore-Optimierung. Dagegen sind die QuadCore-Optimierungen von ausreichend schnell laufenden und sowieso weitestgehend Grafikkarten-limitierten Spielen eigentlich gar nicht so wichtig, trügt in diesem Fall der Durchschnitt über alle Spiele wohl eher und sollte man besser nur die stark CPU-limitierten Spiele betrachten.