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News des 1. April 2008

Nachdem am ursprünglichen Launchtermin (25. März) nVidia Quad-SLI offiziell vorgestellt hatte, schickt nVidia heute nun endlich die neue SingelChip-Lösung GeForce 9800 GTX ins Rennen. Die Karte basiert wie auch schon GeForce 8800 GT/GTS und GeForce 9800 GX2 auf dem G92-Chip mit 128 Shader-Einheiten und einem 256 Bit DDR breiten Speicherinterface. Einziger Unterschied zu der mit der gleichen Anzahl an freigeschalteten Shader-Einheiten antretenden GeForce 8800 GTS sind somit die Taktfrequenzen, welche bei der GeForce 9800 GTX mit 675/1688/1100 MHz aber auch nicht wesentlich höher ausfallen als bei der genannten GeForce 8800 GTS mit deren 650/1625/970 MHz. Insofern fällt auch der Unterschied zwischen diesen beiden Karten in der ersten Benchmark-Flut eher gemäßigt aus und lässt sich grob mit 10 Prozent beschreiben.

An dieser Stelle zeigt sich deutlich schon derselbe Effekt, unter welchem schon auch die GeForce 8800 GTS gegenüber der GeForce 8800 GT zu kämpfen hat: Alle genannten Karten sind eher bandbreitenlimitiert, womit höhere Chiptakte oder/und mehr Shader-Einheiten keinen so großen Einfluß mehr haben und es eigentlich nur noch um einen höheren Speichertakt geht. Da dieser aber auch nicht beliebig steigerbar ist, hängt schon die GeForce 8800 GTS ein wenig in der Luft – bei der GeForce 9800 GTX wird dies nun noch deutlicher. Gerade gegenüber der GeForce 8800 GTS wird hier wirklich viel Silizium verbraten für einen eigentlich unbedeutenden Effekt bei der Performance.

Noch deutlicheres Ungemach droht der GeForce 9800 GTX aber von der anderthalb Jahre alten GeForce 8800 GTX, welche zwar auch nur über 128 Shader-Einheiten und mit 575/1350 MHz über die niedrigeren Chip-Taktfrequenzen verfügt, dafür aber ein 384 Bit DDR Speicherinterface auf 900 MHz Speichertakt vorweisen kann. In der Summe hat die GeForce 9800 GTX somit eine um 25 Prozent höhere Rechenleistung, die GeForce 8800 Ultra dagegen eine um 23 Prozent höhere Speicherbandbreite. Dadurch, dass in den höheren Auflösungen die höhere Speicherbandbreite stärker zum Zuge kommt, kommt es in diesem Vergleich aber nicht zu einem Gleichstand, sondern zu einem Sieg der "alten" GeForce 8800 GTX – von der noch etwas höher getakteten GeForce 8800 Ultra gar nicht erst zu reden.

Doch während letztere immer noch zumeist zu Mondpreisen von über 500 Euro angeboten wird, ist die GeForce 8800 GTX derzeit entweder schon nicht mehr erhältlich – oder zu Abverkaufsangeboten von unter 250 Euro zu haben. Zu diesem Preis schlägt die Karte die neue GeForce 9800 GTX ziemlich klar, selbst wenn diese mit um die 270 Euro für eine neue HighEnd-Lösung nicht wirklich teuer angesetzt ist. Fast könnte man von einem kleinen April-Scherz seitens nVidia reden: Denn die GeForce 9800 GTX ist nur eine minimal schnellere Ausführung der GeForce 8800 GTS, was deren ab Werk übertaktete Versionen genauso gut erledigen könnten, und verliert vor allem gegen die "alte" HighEnd-Riege GeForce 8800 GTX und Ultra nach wie vor und teilweise sogar mit Abstand.

Eine Anmerkung dazu noch: Es gibt heute auch einige Tests, welche die GeForce 9800 GTX konstant auf dem Niveau der GeForce 8800 GTX und Ultra sehen, aber keinesfalls darunter. So wie sich dies derzeit darstellt, haben diese Tests aber mit unterschiedlichen Treibern für GeForce9- (174.x) und GeForce8-Karten (169.x) gemessen, was durchaus für diesen Unterschied stehen kann. Besser sind da die Tests von Hard Tecs 4U sowie der ComputerBase, wo durchgehend 174er Treiber für alle nVidia-Grafikkarten verwendet wurde. Schon beim Launch der GeForce 9600 GT gab es schließlich Hinweise, dass einiges von der sehr überzeugenden Performance dieser Karte dem Launch-Treiber zuzuschreiben war, welcher natürlich zum Launch nur für die GeForce 9600 GT und nicht für die anderen nVidia-Karten zur Verfügung stand – hier könnte es nun ähnlich sein.

WinFuture berichten eingehend über die in den USA anhängige Sammelklage gegen Microsofts "Vista Capable" Logo, welches wie bekannt nur eine Kompatibilität für die Windows Vista Starter und Home Basic Editionen bedeutet und nicht, dass ein damit ausgezeichneter Rechner auch Windows Vista Home Premium (oder höher) bzw. allgemein die Aero-Oberfläche von Windows Vista fahren könnte. Die Sammelklage bezieht sich nun darauf, dass der Logo-Text missverständlich ist, da jeglicher Hinweis fehlt, dass man damit nur einen Teil der Vista-Versionen (vollständig) betreiben kann. Hierzu wurden schon verschiedene interne Dokumente von Microsoft angefordert, welche beispielsweise belegen, dass man das "Vista Capable" Logo extra für Intels 915er Chipsatz einführte, auch auf Druck seitens Intel.

Dabei unterstützt der 915er Mainboard-Chipsatz von Intel nicht die Aero-Oberfläche, weil dieser aber seinerzeit weit verbreitet war (insbesondere im Notebook-Markt, wo man die Produktzusammenstellung mal nicht eben so über Nacht verändern kann), wurde ein Abverkaufsargument gesucht und mit dem "Vista Capable" Logo letztlich auch gefunden. Interessanterweise sollen nun aber auch große OEM-Fertiger und US-Handelsketten den gleichen Druck auf Microsoft ausgeübt haben, weil man zum Start von Windows Vista zu wenige Systeme im Angebot hatte, welche Premium- und damit Aero-fähig waren. Im Endeffekt scheint das "Vista Capable" Logo somit nicht einmal unbedingt eine Idee Microsofts gewesen zu sein, sondern wurde Microsoft von außen aufgedrängt, um Altbestände an Rechnern irgendwie eine Vista-Tauglichkeit bescheinigen zu können. Bei cleverer Klageverfechtung dürfte sich Microsoft hier aber trotzdem nicht herauswinden können – einfach weil der Logo-Text keinerlei Hinweise enthält, dass damit nur bestimmte Versionen von Windows Vista gemeint sind.