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News des 27. März 2008

Mit dem heutigen Tag schickt AMD nun endlich seine um den TLB-Bug bereinigten Phenom-Prozessoren im B3-Stepping in den Markt. Sowohl bei den TripleCore- als auch den QuadCore-Modellen ist das B3-Stepping durch eine "xx50" in der Modellnummer zu erkennen, wobei interessanterweise auch Prozessoren, welche es im B2-Stepping gar nicht gibt, dieser Namenskonvention folgen. Denn gleichzeitig mit dem fehlerbereinigten B3-Stepping hat AMD mit dem Phemom X4 9850 "Black Edition" auch einen neuen, höher getakteten QuadCore-Prozessor vorgestellt. Der 9850er taktet auf 2.5 GHz und damit um 100 MHz höher als die nächstkleinere Version (97x0), gleichzeitig besitzt der 9850er (wie auch die anderen Prozessoren der Black-Serie) einen freien Multiplikator. Preislich lässt es AMD jedoch nach wie vor vorsichtig angehen, der 9850er kostet laut Liste gerade einmal 235 Dollar (Straßenpreis derzeit 220-230 Euro), hier zwingt AMD der harte Wettbewerb mit Intel nach wie vor zu einer ziemlich kundenfreundlichen Preisgestaltung.

Bei TweakTown gibt (gab) es einen Vorab-Test der GeForce 9800 GTX, welcher allerdings einigermaßen un aussagekräftig ist, da nur zwei (eher nicht so weltbewegende) Spiele mit Anti-Aliasing getestet wurden. Somit lässt sich nur die Teilinformation mitnehmen, dass die GeForce 9800 GTX in einigen Benchmarks der Radeon HD 3870 X2 und sogar der GeForce 9800 GX2 nahe kommt, was wohl auf noch nicht durchgehend optimierter CrossFire- bzw. SLI-Treiber schließen lässt. Im Fall der Radeon HD 3870 X2 stellt die GeForce 9800 GTX allerdings auch deren mehr oder weniger natürlichen Gegner dar, da beide Karten in einem ähnlichen Preisbereich agieren (werden). Der Test ist aber inzwischen schon wieder von der Webseite entschwunden, möglicherweise hat nVidia hier interveniert, da der offizielle Launchtermin dieser Karte erst am 1. April ist.

Wie die VR-Zone berichtet, wird es demnächst auch noch eine GeForce9-Karte für das LowCost-Segment geben, die GeForce 9500 GT auf Basis des G96-Chips. Mit diesem dürfte nVidia neuen Schwung in dieses Marktsegment bringen, denn gegenüber dem Vorgänger-Chip G86 (GeForce 8400/8500) wurde die Anzahl der Shader-Einheiten von 16 auf 32 glatt verdoppelt. Faktisch sieht der G96-Chip mit 32 Shader-Einheiten und einem 128 Bit DDR breiten Speicherinterface somit wie der frühere G84-Chip (GeForce 8600 GT/GTS) des Mainstream-Segments aus. Und da die GeForce 9500 GT auch gleich mit Taktraten von 550/1375/800 MHz antreten soll (die GeForce 8600 GT liegt bei 540/1190/700 MHz), sollte die neue LowCost-Karte problemlos die "alten" Mainstream-Lösungen abräumen können.

Die Taktraten stammen im übrigen aus einem ersten Vorab-Test der GeForce 9500 GT seitens der chinesischsprachigen Webseite Zol (maschinelle Übersetzung ins englische), auch wenn dort zum Teil auch Taktfrequenzen von 650/1625/800 MHz genannt wurden und die VR-Zone wiederum mit 550/?/1000 MHz hantierte. Die vorgenannten 550/1375/800 MHz wurden allerdings für den Benchmark-Part verwendet und stellen daher die derzeit wahrscheinlichste Auflösung dar. In diesen (kurzen) Benchmarks zeigte sich die GeForce 9500 GT dann erwartungsgemäß etwas stärker als eine GeForce 8600 GT, diese Karte dürfte wohl genauso wie die GeForce 8600 GTS mit dem Erscheinen des G96-Chips auslaufen.

Die GeForce 8600 GTS mit Taktfrequenzen von 675/1450/1000 sollte von der GeForce 9500 GT zwar nicht geschlagen werden können, allerdings dürfte sich diese kaum preislich so weit herunterdrücken lassen, als dass sie gegenüber der GeForce 9500 GT noch attraktiv wäre. Letztgenannte ist zu einem Listenpreis im Rahmen von 99 bis 129 Dollar zu erwarten, was in unseren Breitengraden auf Straßenpreise von 85 bis 110 Euro hinauslaufen dürfte. Insbesondere dann, wenn nVidia die GeForce 9500 GT eher mit einem niedrigen Preis ansetzt und die Karte damit unter 100 Euro kommt, dürfte sie wohl alles wegrassieren, was bislang an (originalen) Mainstream- und LowCost-Angeboten existiert: Von Radeon HD 2600 über Radeon HD 3650 bis zur GeForce 8600 GT/GTS.

Gerade ATI dürfte diese neue nVidia-Karte doch ziemlich treffen, sind doch die aktuellen LowCost- und Mainstream-Beschleuniger von ATI nur 55nm-Wiedergänger der früheren 65nm-Chips, brachten jedoch überhaupt nicht mehr Performance. Bei einem Preispunkt von unter 100 Euro dürfte nVidia mit der GeForce 9500 GT gleich alle Absätze im Bereich von 65 bis 100 Euro auf sich ziehen, ATI bliebe dann nur noch das Segment der absoluten LowCost-Beschleuniger – wo nVidia natürlich auch noch seine eigenen Lösungen hat. Hier zeichnet sich also mit der GeForce 9500 GT eine gute Einsteigerkarte ab, welche den Namen absolut verdient und trotz (voraussichtlich) vertretbarem Preis trotzdem noch als anständiger Spiele-Beschleuniger verwendet werden kann – vorausgesetzt wie gesagt, nVidia findet den passenden Preispunkt.