29

News des 29. Februar 2008

WinFuture berichten über einen neuen Anlauf, Windows XP doch noch Direct3D10 beizubringen. Hierbei handelt es sich um eine Initiative russischer Programmierer – wobei derzeit kaum abschätzbar ist, wie professionell und ernst gemeint dieses hohe (fast als unmöglich zu bezeichnende) Vorhaben ist. Die gleichmal veröffentlichte Vorab-Version ihres Tools entspricht jedoch auch nicht mehr als dem, was das gescheiterte Alky-Projekt kürzlich als OpenSource releast hatte, ist ergo für den eigentlich geplanten Einsatz als Unterbau für Direct3D10-Spiele unter Windows XP noch lange nicht verwendbar. Ob es jemals dazu kommt, darf sowieso bezweifelt werden, da für diese Aufgabe ein professionelles Programmierer-Team vonnöten erscheint – und selbst dann Erfolg nicht garantiert ist, da Microsoft Direct3D10 so hübsch in Windows Vista eingepackt hat, dass es nicht so einfach ohne dieses Betriebssystem zu betreiben sein wird.

Golem berichten über einen angeblichen 3DMark06 Benchmark-Wert einer GT200-basierten nVidia-Grafikkarte, melden hierbei allerdings selber schon heftige Bedenken ob der Glaubwürdigkeit dieses Wertes an. Diese lassen sich nur unterstreichen, denn die neue Grafikchip-Generation, zu welcher der GT200 gehört, dürfte erst tief im zweiten Halbjahr erscheinen, womit solcherart Vorab-Werte zu diesem frühen Zeitpunkt schwer unrealistisch sind: Dies zum einen, weil nVidia derzeit noch gar nicht so weit sein dürfte mit auf der Ziel-Taktfrequenz laufenden Samples und zum anderen, weil Leaks eher denn im näheren Vorfeld eines Launches entstehen, wenn schon viele Boardpartner Karten haben – und nicht Monate vorher. Der GT200-Chip wird nach früheren Informationen zwischen die aktuelle GeForce 8/9 Generation und den G100-Chip geschoben werden, da sich letzterer wohl verzögert. Zu erwarten ist dieser Direct3D 10.1 HighEnd-Chip nicht vor dem dritten Quartal, womöglich wird es hierbei auch noch entsprechende Abwandlungen für die anderen Marktsegmente geben.

Nachdem kürzlich eine Prozessoren-Roadmap Auskunft über AMDs eher kurzfristige Pläne gegeben hat, gibt es bei der ComputerBase nunmehr Informationen zu AMDs mittelfristigen Plänen. Bestimmendes Thema wird dabei die 45nm-Fertigung sein, erste entsprechende Prozessoren soll es noch dieses Jahr geben. So stehen für das vierte Quartal die K10-Cores Propus (QuadCore ohne Level3-Cache, für Phenom-Baureihe) und Deneb (QuadCore mit Level3-Cache, für Phenom FX und Opteron) an, beide Cores kommen noch im Sockel AM2+ und unterstützen somit noch keinen DDR3-Speicher. Dieses wird AMD dann im ersten Halbjahr 2009 mit den Cores Deneb und Deneb FX (beide QuadCores mit Level3-Cache, für Phenom FX und Opteron), Propus (QuadCore ohne Level3-Cache, für Phenom-Baureihe), Heka (TripleCore ohne Level3-Cache, für Phenom-Baureihe) und Regor (DualCore ohne Level3-Cache, für K10-basierte Athlon-Baureihe) nachliefern, diese Prozessoren kommen dann ausschließlich für den Sockel AM3.

Natürlich handelt es sich bei den genannten Core-Namen jedesmal um ein und denselben 45nm K10-Core – AMD vergibt halt (wie auch Intel) für unterschiedliche Marktsegmente unterschiedliche Core-Namen, auch wenn das Silizium erst einmal dasselbe ist. Der teilweise vorhandene Level3-Cache ist sowieso immer eine extra Produktion, welche dann mit aufs Trägermaterial gepresst wird – und die DualCore- sowie TripleCore-Modelle erreicht man ganz profan mittels des Deaktivierens einzelner Cores. Selbst die Cores der verschiedenen Sockel AM2+ (für DDR2-Speicher) und AM3 (für DDR3-Speicher) sollten aus derselben Produktion stammen (der Sockel selber ist ein Teil des Package und gehört nicht zum eigentlichen Prozessor-Die), darauf deuten die identischen Namen zwischen einigen AM2+- und AM3-Prozessoren hin. Was letztlich auch bedeutet, dass AMD die Umstellung auf DDR3-Speicher prinzipiell auch schon dieses Jahr durchführen könnte.

Denn wenn es dieses Jahr die ersten 45nm-Prozessoren gibt, könnte man diese – sofern man wollte – durchaus auch gleich schon im Sockel AM3 ausliefern. Dass AMD aber diesen Schritt erst nächstes Jahr zu tun gedenkt, geschieht womöglich aus Berechnung: Erst einmal will man wohl abwarten, bis die DDR3-Preise entsprechend abgesunken sind, als dass man vorzeitig einen explizit DDR3-unterstützenden Prozessor in den Massenmarkt wirft. Zwar sollten AM3-Systeme rein technisch auch mit DDR2 zu betreiben sein – allerdings sind in der Praxis kaum AM3-Platinen mit DDR2-Unterstützung zu erwarten, da man sich sicherlich keinen AM3-Prozessor mit DDR2-Speicher zulegt, dieses könnte man auch mit einem (technisch ansonsten gleichen) AM2+-Prozessor realisieren. Durch diese faktische Kopplung von AM3 an DDR3 ist AMD mehr oder weniger gezwungen, auf bezahlbaren DDR3-Speicher zu warten, um gerade im OEM- und Mainstream-Markt nicht durch die hohen DDR3-Preise ein insgesamt zu teures Gesamtpaket aufzustellen.

Für Intel ist dies dagegen weniger ein Problem, so lange man wie derzeit dieselben Prozessoren sowohl mit DDR2- als auch mit DDR3-Speicher ausliefern kann und mit den Nehalem-Prozessoren im vierten Quartal sicherlich erst einmal nur die oberen Preisgefilde beliefern wird, wo der höhere DDR3-Preis nicht so ganz die große Rolle spielten sollte. Allerdings sollte sich spätenstens mit eben jenen Nehalem-Prozessoren doch ein vernünftiger Markt für DDR3-Speicher herausbilden, was innerhalb nur weniger Monate die DDR3-Preise auf ein vertretbares Maß absenken müsste. Was dann letztlich Intel ermöglichen wird, im Jahr 2009 die Nehalem-Architektur und damit DDR3-Speicher auch in die preissensitiven Marktbereiche zu bringen – und wie gesagt AMD den Markteintritt der DDR3-unterstützenden Sockel AM3 Plattformen ermöglichen wird, ohne dass die Preise für das Gesamtsystem durch den DDR3-Speicher zu hoch ausfallen.