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News des 18. Februar 2008

Einen weiteren Vorab-Test zur GeForce 9600 GT, der wohl in den nächsten Tagen kommenden neuen Mainstream-Lösung von nVidia, findet sich bei TweakTown. Dabei hat die dort im Test befindliche Karte wieder Taktfrequenzen von 675/1625/1000 MHz, stellt aber eine ab Werk übertaktete Version seitens Galaxy dar. Die nVidia-defaults für die GeForce 9600 GT sollen hingegen bei 650/1650/900 MHz liegen, was allerdings immer noch eine relativ hohe Speicherbandbreite für diese Mainstream-Karte ergibt. Von der ab Werk übertakteten Galaxy-Karte werden die Benchmarks bei TweakTown natürlich etwas beeinflusst, zudem hat man (wieder einmal) viel zu wenig mit Anti-Aliasing gemessen, so dass viele der angestellten Tests keine brauchbaren Aussagen ergeben.

Allerdings läßt sich durchaus erkennen, dass die GeForce 9600 GT wohl eine sehr starke Performance an den Tag legen wird, in den meisten Fällen kommt zumindest die ab Werk übertaktete Galaxy-Karte einer GeForce 8800 GT nahe und schlägt eine Radeon HD 3870 mehr oder weniger überall. Größere Unterschiede zur GeForce 8800 GT ergeben sich zudem fast nur unter höheren Auflösungen wie 1920x1200 – aufgrund der mehrheitlich fehlenden Tests mit Anti-Aliasing könnte dies unter Zuschaltung der Kantenglättung aber auch schon ab 1600x1200 zutreffen. Doch selbst dann wäre das Ergebnis der GeForce 9600 GT überragend: Diese Karte, welche eigentlich antreten soll, um der Radeon HD 3850 Paroli zu bieten, kann sich problemlos auch mit einer Radeon HD 3870 anlegen und reicht in nicht all zu hohen Auflösungen auch an die GeForce 8800 GT heran.

Was sich erst einmal großartig anhört, dürfte für nVidia jedoch mehr Probleme aufwerfen als lösen: Denn als Gegenpol zur Radeon HD 3870 hat man derzeit schon sehr erfolgreich die GeForce 8800 GT im Markt, hier wäre eigentlich keine weitere Initiative erforderlich. Das eigentliche Ziel, die Radeon HD 3850 und deren sehr günstigen Preispunkt etwas gleichwertiges entgegenzusetzen, scheint die GeForce 9600 GT jedoch eher zu verfehlen: Die Karte ist dafür zu schnell und kommt damit auch nicht in die entsprechende Preisregion herunter, um mit der Radeon HD 3850 zu konkurrieren. Womöglich muss hier nVidia noch fix mit einer spekulativ genannten "GeForce 9600 GS" mit schlicht niedrigeren Taktraten nachlegen, ansonsten läuft das Geschäft im Sub-150-Euro-Bereich weiterhin komplett an nVidia vorbei.

Im Triple-SLI Test des Tech Reports muss man lange suchen, ehe man Vorteile für die drei verbauten Grafikkarten findet, denn oft – viel zu oft – zeigt sich ein normales SLI-Gespann mit zwei Grafikkarten als gleich schnell oder gar schneller gegenüber Triple-SLI. Generell muß man schon auf eine Auflösung von 2560x1600 gehen, um regelmäßig geringe Vorteile aus Triple-SLI zu ziehen, allerdings reißen diese einen bislang noch nicht vom Hocker. Einzig allein Crysis zeigt schon unter 1920x1200 erhebliche Vorteile durch Triple-SLI (42 Prozent Plus unter "Very High Quality" samt 4x Anti-Aliasing) und deutet damit die Schlagkraft von Triple-SLI klar an.

Für den Augenblick scheint es aber eher so zu sein, daß nicht die Hardware, sondern die Spiele bremsen. Erst wenn mehr solch extreme Hardware-Verschlinger wie Crysis erscheinen, dürften sich die Vorteile von Triple-SLI breiter demonstrieren lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt lohnt sich Triple-SLI natürlich nicht, schließlich muß man den Hardware-Herstellern jetzt kein Geld dafür in den Rachen werfen, dass man in Zukunft eventuell Vorteile aus Triple-SLI ziehen kann. Denn das Rad der Zeit dreht sich nun einmal unaufhörlich weiter und irgendwann steht dann sicherlich auch diese SingleChip-Grafikkarte vor der Tür, welche dieselbe Leistung auf die Waage bringt wie heute drei GeForce 8800 Ultra Grafikkarten im Triple-SLI-Verbund.