8

News des 8. Februar 2008

Wie Hard Tecs 4U vermelden, will nVidia den PhysX-Chip nach der Übernahme von Ageia wider Erwarten "weiter unterstützen". Allerdings ist die Formulierung durchaus in mehrere Richtung deutbar – eine weiterlaufende Unterstützung wäre es auch schon, wenn schlicht die PhysX-Treiber weiterhin gepflegt werden würden. Die nVidia-Aussage bedeutet also nicht zwingend, daß nVidia die PhysX-Chips weiterhin anbieten wird. Was natürlich trotzdem möglich ist, aber die entscheidende Frage nach der Übernahme durch nVidia war ja sowieso nie, was mit den PhysX-Chips der ersten Generation passiert, sondern inwiefern nVidia überhaupt an der Ageia-Hardware interessiert ist – oder eher nur an der Ageia-Software in Form der Physik-Engine. Die Aussage nVidias, man wolle zukünftig diese Engine auf den eigenen GeForce-Chips laufen lassen, deutet eher nicht darauf hin, daß man die Ageia-Hardware wirklich weiterführen will.

Gemäß The Inquirer soll Microsoft das angeblich für Windows 7 geplante Direct3D11 aus diesem Betriebssystem gestrichen haben. Leider ist die entsprechende Meldung nicht wirklich genau bzw. konzentriert sich The Inquirer zu sehr auf Nebenkriegsschauplätze, so daß nicht wirklich klar wird, ob Microsoft Direct3D11 gleich gänzlich aus Windows 7 gestrichen hat (was auf eine Verspätung von Direct3D11 hinauslaufen würde) oder aber ob Direct3D11 nun schlicht nur aus der Mindestvoraussetzung-Liste von Windows 7 entfernt wurde, weiterhin aber mit diesem Betriebssystem auf den Markt kommen soll. Ehrlicherweise gehen wir derzeit von letztgenannter Variante aus, denn derzeit spricht eigentlich nichts für eine Verschiebung von Direct3D11.

Auch die angebliche Intervention eines Grafikchip-Herstellers bei Microsoft würde wenn dann nur Sinn machen, wenn es nicht um eine Verschiebung von Direct3D11 ginge, sondern allein darum, daß Direct3D11 nicht eine der Mindestvoraussetzungen für Windows 7 werden soll. Insofern gehen wir mal davon aus, daß schlicht die seitens Microsoft geplante Bundelung von Direct3D11 mit Windows 7 aufgehoben wurde – was dann sogar eine sehr gute Nachricht ist. Denn erstens einmal würde man dann Windows 7 wohl auch mit einer Direct3D10-Grafiklösung erleben können – und zweitens hat Direct3D11 somit eine größere Chance, unabhängig von Windows 7 zu erscheinen, womit eine Verspätung von Windows 7 nicht auch gleichzeitig eine Verspätung von Direct3D11 auslösen würde. Damit steigen ergo die Chancen, Direct3D11 schon Anfang 2009 (für Windows Vista) zu erleben, selbst wenn Windows 7 dann noch nicht fertig ist.

Wie unter anderem Golem berichten, haben die Fachausschüsse des Bundesrats erstaunliche Weitsicht bewiesen und die von der deutschen Bundesregierung angestrebte deutliche Verschärfung der Indizierungspraxis per gesetzlicher Grundlage als "ausgesprochen interpretationsfähig" bezeichnet, was im Sinne einer möglichst hohen Rechtssicherheit also nicht zu empfehlen wäre. Mittels des Gesetzesvorschlags sollten zukünftig auch "gewaltbeherrschte" Spiele indiziert werden können, ohne daß dieses sicherlich sehr subjektiv wahrgenommene Wort bislang näher definiert wurde. Zudem läge nach der angestrebten Gesetzeslage die Indizierung in den Händen der Staatsanwaltschaften, was je nach Gusto sehr unterschiedliche Rechtsprechungen ergeben würde. Der Gegenvorschlag des Bundesrates sieht nunmehr vor, schlicht der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) eine Verschärfung der Indizierungskriterien vorzuschreiben.

Dies ändert natürlich nichts an dem Bestreben, zukünftig eben auch die genannten "gewaltbeherrschten" Spiele in Deutschland indizieren zu lassen, bei einer Prüfung durch die BPjM könnte sich hierbei aber wenigstens eine vorhersehbare Rechtspraxis herausbilden. Zudem werden die Spiele bei der BPjM in aller Regel vor Erscheinen geprüft, so daß sich der Spielehersteller auf das Urteil der BPjM einrichten kann – eine Indizierung durch die Staatsanwaltschaft bedeutet aber in aller Regel unwillkürliche Beschlagnahme eines schon im Handel befindlichen Produkts, womit aus dem rechtlichen auch ein hohes wirtschaftliches Risiko für die Spielehersteller würde. Insofern ist der Vorschlag des Bundesrates in jedem Fall vernünftig – wobei dies wie gesagt nichts daran ändert, daß damit die sowieso schon weltweit härtesten Jugendschutzgesetze nochmals deutlich verschärft werden sollen.